Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Abend lieber in ihrem Zimmer.“
„Selbstverständlich“, antwortete Cedric und blickte sich dann in dem Zimmer um. „Wo ist mein Diener William?“
„Er ist noch nicht von seinem Ausritt zurück, Sir“, antwortete der Butler.
Sie setzten sich auf die gewohnten Plätze vom Frühstück.
Als Hamish den ersten Gang auftrug, sah Eileen, dass ihr Vater entschlossen war, seinen Gast zu beeindrucken.
Zu Anfang gab es eine köstliche Suppe, die einen leichten Geschmack von Lamm und Kaninchen hatte. Danach folgte ein Spinat-Soufflé, eine Lieblingsspeise des Schlossherrn.
„Es schmeckt ganz besonders delikat!“, sagte Cedric. „Sie können sich glücklich schätzen, Sir Seton. Ihr Koch ist ausgezeichnet.“
Als Hauptgang folgte ein Kaninchenbraten in einer herzhaften Soße. Dann wurde frisches Obst und Brot gereicht.
Während des Essens sprachen sie angeregt über verschiedene unpersönliche Dinge. Über Pferde, die vielen Morgen Land, die frische Luft und das Ernten von Gemüse.
Cedric trank zwei Krüge Skara Brae und fühlte sich bereits leicht angetrunken.
Dann öffnete der Butler die Tür.
„Entschuldigung, Sir“, sprach er mit einer merkwürdigen Stimme.
„Ja, Hamish?“, fragte Sir Seton.
„Man hat soeben den Diener William in sein Schlafzimmer getragen.“
„Wie? Getragen? Konnte er nicht laufen?“, fragte Cedric verwundert.
„Nein, Sir“, erwiderte der Butler. „Ihr Diener William fühlt sich nicht wohl. Dies scheint von zu viel Skara Brae zu kommen.“
„Ach so“, lachte Cedric. „William ist betrunken und nicht mehr in der Lage zu laufen.“
„Ja, Sir. Er liegt in seinem Bett und schläft lautstark“, sagte der Butler und verließ den Raum.
Cedric stand auf, verbeugte sich vor dem Hausherrn und Lady Eileen.
„Wenn Sie mich kurz entschuldigen würden“, sagte er. „Ich muss nach dem Wohlbefinden meines Dieners schauen.“
„Selbstverständlich, Sir Cedric“, antwortete der Schlossherr. „Tun Sie das.“
Cedric lächelte noch kurz zu Lady Eileen, dann verließ er das Speisezimmer. Er ging durch die große Diele und über die geschwungene Treppe empor. Dann durch den Korridor in Richtung seines Schlafzimmers. Er erreichte den Treppenabsatz und blickte instinktiv die Treppe empor, in der Erwartung, den angeblichen Onkel Archie dort stehen zu sehen.
Aber dort war niemand.
Plötzlich erklang ein grässliches und unheimliches Fauchen aus der Finsternis.
Nicht schon wieder!
Seine Beine weigerten sich zu reagieren und so blieb er mit zuckenden Füßen einfach stehen.
Der Ton wurde immer lauter!
Plötzlich sah er ein paar unheildrohende gelbe Augen, die ihn wie die Inkarnation des Bösen von der Treppe herab anstarrten.
Dann entartete das grausige Fauchen zu einer Art scheußlichem Schmatzen der Vorfreude.
„Fremder!“
Sein Kopf fuhr um neunzig Grad herum. Dann sah er den kleinen, fetten Mann mit der Glatze unten an der abwärts führenden Treppe stehen und ihm verzweifelt zuwinken.
„Hier herunter!“, zischte er. „Schnell!“
Er brauchte das nicht zweimal zu sagen. Cedric rannte die Treppe hinab und folgte Onkel Archie einen langen gewundenen Gang hinterher, bis beide eine schwere Eichentür erreichten.
Hinter ihnen erhob sich wieder das grausame Fauchen und kam rapide näher!
Der alte Mann hob einen eisernen Riegel, stieß die Tür auf, schob Cedric hindurch und schlug sie sofort hinter ihnen wieder zu. Beide blieben in völliger Finsternis stehen, bis der kleine Mann eine Kerze anzündete.
„Jetzt ist alles gut!“, keuchte er. „Du bist sicher, im Augenblick wenigstens.“
Die Kerze erzeugte ein flackerndes Licht. Cedric erkannte, dass sie sich in einem weiteren dieser Geheimgänge befanden, aber dieser hier wirkte noch schlimmer als all die anderen. Er war enger, sodass nur ein Mensch hindurchgehen konnte, außerdem führte er steil abwärts. Wasser tröpfelte ständig von den Wänden und der niedrigen Decke. Der Geruch war unbeschreiblich abstoßend, so, als ob der Abfall der letzten zwanzig Jahre hier aufgestapelt worden wäre.
„Danke, dass Sie mich gerettet haben, wovor auch immer“, sagte Cedric.
„Es passieren heute Nacht schreckliche Dinge im Schloss“, antwortete der kleine Mann. „Du darfst nicht ins Schloss zurückkehren, es ist zu gefährlich.“
„Ja, das vermute ich auch. Aber ich muss mich der Gefahr stellen, denn das ist meine Aufgabe. Blöd ist nur, dass mein Diener gerade betrunken im Bett liegt und mir nicht helfen
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