Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
Vom Netzwerk:
wünschte, wovor sie aber auch Angst hatte. In ihrem Innern herrschte Chaos, ein Zwiespalt, der sie nicht zur Ruhe kommen ließ. Gedankenverloren stocherte sie auf ihrem Teller herum. Fast gleichzeitig schoben sie ihre geleerten Teller zur Seite.
    „Cedric“, begann sie leise, „ich möchte dir etwas erzählen.“
    Der Augenblick war ideal, um von ihrem Traum zu berichten!
    Sie kam aber nicht dazu, denn im Zelt begann die Band zu spielen. Es war ein ruhiges und romantisches Stück.
    „Komm, lass uns tanzen“, murmelte er, legte seinen Arm um ihre Schulter und führte sie zum Zelt.
    Laura vergaß durch seine Berührung und Nähe den Traum.
    Wie in Trance ließ sie sich von ihm in das Zelt führen, zu dem kleinen freien Platz, der als Tanzfläche gedacht war und wo sich schon einige Paare befanden. Laura sah nichts von den anderen Anwesenden, sondern hörte nur die leise, zärtliche Musik.
    Er nahm sie in den Arm. Der zärtliche Blick seiner rehbraunen Augen schien sie zu verbrennen. Impulsiv legte sie ihren Kopf an seine Brust und spürte, wie sein Griff fester wurde.
    Laura vergaß alles um sich herum. Es war wie im Traum.
    Leider dauerte es nicht ganz so lange.
    „Cedric!“
    Diese Stimme war unverwechselbar!
    Es gibt Dinge, die vergisst man nicht.
    Die Stimme von Michelle gehörte ganz eindeutig dazu.
    Michelle musterte Laura mit einem nicht einmal unfreundlichen, aber nur sehr flüchtigen Blick und bremste gleichzeitig Cedrics Tanzbewegungen ab, mit einer Selbstverständlichkeit, die Laura innerlich fast rasend machte.
    „Cedy Bärli, sei ein Schatz und ...“
    Weiter hörte Laura nicht hin. Sie griff nach hinten, schob energisch Cedrics Arme auseinander und löste sich von ihm. Ohne ein Wort zu sagen, blickte sie ihn an. Cedric schien vollkommen verwirrt und ein wenig schuldbewusst zu sein. Alles, was sie in seinen Augen las, war ein leichter Schrecken, als begriff er nur langsam, was überhaupt geschah und was dies bedeutete.
    Laura gab ihm auch gar keine Gelegenheit, seine Fassung wiederzufinden und irgendeine geschliffene Erklärung hervorzubringen. Sie drehte sich um und verließ das Zelt, so schnell, wie es gerade noch ging, ohne zu rennen.
    Sie ist hier!
    Das war alles, was sie denken konnte. Michelle ist hier!
    Ihr war nicht bewusst, was sie in diesem Moment wirklich empfand. Sie kochte innerlich vor Zorn und verletztem Stolz, fühlte sich aber gleichzeitig auch wie betäubt.
    Sie war verletzt! Tiefer, als sie sich eingestehen wollte. Er hatte Michelle auch eingeladen! Nicht genug damit, dass ihm eine Freundin offensichtlich nicht reichte, nein, er hatte sich nicht einmal gescheut, beide Mädchen auf einer Feier seiner Familie vorzustellen.
    Wie hatte ich nur so dumm sein und glauben können, dass er meine Gefühle erwiderte?, fragte sie sich traurig.
    Liebe? Lächerlich!
    Sie zwang sich innerlich zur Ruhe und blieb für einen Augenblick am Eingang des Zeltes stehen, um Luft zu holen. Neben ihr stand ein junges Paar und unterhielt sich, ohne Lauras Anwesenheit zu bemerken. Wie durch einen Nebel schnappte sie einige Fetzen ihrer Unterhaltung auf.
    „Diese Michelle von Bartenberg ist eine richtig hübsche junge Frau. Ihr langes blondes Haar, einfach toll“, sagte die Frau zu ihrem Begleiter.
    „Ja“, meinte der Mann, „und sie wird von allen Jungs der Stadt umworben. Sie ist einfach eine gute Partie, so eine reiche und bedeutende Familie.“
    Die beiden sprachen noch weiter, aber Laura hörte nichts mehr. Tränen der Wut liefen ihr über die Wangen, ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt, fast ohne ihr Zutun. Hätte ich mich doch bloß nicht so von ihm umgarnen lassen, dachte sie geknickt. Aber seine rehbraunen Augen...
    Schluss damit! Aus! Vorbei! Dieser... dieser...
    Ihr fiel keine Bezeichnung ein, die passend war. Und doch, es war nicht nur Zorn, den sie empfand, ganz und gar nicht. Die Vorstellung, dass er Michelle nun in den Armen hielt, mit ihr tanzte, seine Wange an die ihre legte, machte sie rasend.
    Ohne es überhaupt zu merken, hatte Laura wieder den Tisch erreicht, an dem sie vorhin gegessen waren. Sie ließ sich auf die Bank fallen und begann zu weinen. Ob aus Zorn oder Enttäuschung, wusste sie selbst nicht. Wahrscheinlich beides. Sie holte ein Taschentuch hervor und wischte sich über die Augen. Mit ihren verheulten Augen und einem Gesicht voller schwarzer Streifen, sah sie fast aus wie ein Kohlenarbeiter.
    Diese Vorstellung ließ ihre Tränen versiegen.
    Die Genugtuung, dass

Weitere Kostenlose Bücher