Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
sich wieder zurück und schloss die Augen.
Abtrünniger, hilf - will er das den ganzen Abend lang so machen?
»Ich weiß nicht, wovon dieser Mann gerade gesprochen hat«, sagte Yan Tovis, aber sie war offensichtlich verunsichert. »Ihr seid alles Fremde - was könnt ihr von den Triller wissen? Wir sind es kaum wert, in den Geschichtsbüchern der Letherii erwähnt zu werden.«
»Zwielicht«, sagte Tavore, »Ihr seid hier, um Euren Titel als Königin durchzusetzen. Werdet Ihr dann diese Insel für unabhängig erklären?«
»Ja.«
»Und wollt Ihr in dieser Funktion mit uns verhandeln?«
»Je eher ich mit euch Malazanern darüber verhandeln kann, dass ihr die Insel wieder verlasst, um so glücklicher werde ich sein. Und Ihr auch.«
»Warum?«
»Diese Flüchtlinge, die sie dabeihat, Mandata«, meldete sich der Magier namens Widersinn zu Wort, »das ist ein großer Haufen von Hexen und Hexern. Oh, die meisten haben nur so schnörkeliges Zeug drauf - sie können das Wasser schlecht werden lassen und uns Dünnschiss und Furunkel und so was anhexen. Allerdings könnten sie sich auch zusammenschließen und schlimmere Rituale durchführen …«
Shurq Elalle starrte den merkwürdigen Mann an. Schnörkelig?
»Ja«, sagte Yan Tovis. »Sie können ziemlich lästig werden.«
Galt grunzte. »Dann zählt es also nicht, dass wir ihnen allen das Leben gerettet haben?«
»Doch, das tut es natürlich. Doch wie alles auf der Welt schwindet auch Dankbarkeit im Lauf der Zeit dahin, Soldat. Vor allem, wenn die Tat wie ein Henkersbeil über uns hängt.«
Galts finsteres Gesicht wurde noch finsterer. Dann stupste er Yedan Derryg mit seinem Schwert an. »Muss ich das auch weiterhin hier hinhalten?«, fragte er.
Der bärtige, behelmte Soldat schien auf seiner Antwort herumzukauen, ehe er sagte: »Das muss meine Königin entscheiden.«
»Merk dir meinen letzten Befehl«, sagte Yan Tovis. »Wir können uns später um Brullyg kümmern.«
»Wie Dämonenbrut wirst du das!« Brullyg straffte sich. »Mandata Tavore Paran, hiermit ersuche ich um Euren Schutz. Da ich von Anfang an mit Euch zusammengearbeitet habe, ist das mindeste, was Ihr tun könnt, dafür zu sorgen, dass ich am Leben bleibe. Bringt mich zum Festland rüber, wenn das zu Euren Plänen passt. Es ist mir egal, wohin es mich verschlägt - solange ich nicht in den Fängen dieser Frau da ende.«
Shurq Elalle lächelte über den Narren. Nur verdienst du das alles nicht, Brullyg. Erbarmen? Im Furz des Abtrünnigen, da wirst du das finden.
Tavores Stimme klang plötzlich kalt. »Triller Brullyg, deine Unterstützung wurde gebührend zur Kenntnis genommen, und wir sind dir dankbar, obwohl mir scheint, als könnte ich mich an etwas erinnern, das irgendwie mit der drohenden Vernichtung dieser Insel unter einer Woge aus Eis zu tun hat - was wir verhindert haben und auch weiterhin verhindern werden. Es mag die Königin erfreuen, dass wir nicht vorhaben, noch lange hierzubleiben.«
Brullyg wurde blass. »Aber was ist mit dem Eis?«, wollte er wissen. »Wenn Ihr geht…«
»Sobald es wieder wärmer wird«, sagte Tavore, »wird die Bedrohung nachlassen. Im wahrsten Sinne des Wortes.«
»Und was hält Euch dann noch hier?«, fragte Yan Tovis.
»Wir suchen einen Lotsen zum Lether. Und nach Letheras.«
Und wieder wurde es still. Shurq Elalle, die vergnügt Brullygs seelischen Verfall beobachtet hatte, runzelte langsam die Stirn. Und sah sich um. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Was hatte die Mandata da gerade gesagt? Oh. Der Lether. Und Letheras.
Und einen Lotsen, der ihre Invasionsflotte führt.
»Was ist das für ein Geruch?«, fragte Widersinn plötzlich.
Shurq machte ein finsteres Gesicht. »Ich vermute, das ist der Furz des Abtrünnigen.«
Kapitel sechs
Die Aussicht, die so gewährt wurde, war ein Ausblick als Reaktion auf meinen letzten Tag in der Welt der Sterblichen. Der Marsch entlang behauener Steine, Menhire und Regolithen zeigte in ihren unverminderten Schatten eine Reihe sturer Gesichter, die Grimassen und das Zischen der Unterwelt, gebleckte Zähne, die drohen sollten, die unendliche Reihe eingewurzelter Götter und Geister, die sich den Hang entlang erstreckte, über Hügel um Hügel, die ganze Strecke, ja, bis zu der Unendlichkeit außerhalb der Sichtweite, außerhalb des Spiegels dieser missgestalteten, blinzelnden Augen. Und in diesen getreuen Kriegsteilnehmern, die alle in den Tagen, da sie die Vorherrschaft hatten, klauenartige, zugreifende Hände
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