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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Blut getaucht worden, und zwar in jener Nacht, als er seinen Vater getötet hatte. Alle anderen waren gestorben, ohne dass er direkt beteiligt gewesen wäre. Ein Haufen Liebhaber, die ihn auf die eine oder andere Weise betrogen hatten, häufig durch das schlichte, aber schreckliche Verbrechen, ihn nicht genug zu lieben. Und jetzt nahm er Kinder mit ins Bett, wie ein alter krummer Mann; und knebelte sie, um ihre Schreie zu ersticken. Er verbrauchte sie. Sah zu, wie seine Hände ihr Werk taten - der gescheiterte und immer aufs Neue scheiternde Künstler auf der Suche nach einer Art Vollkommenheit, der jedoch alles zerstörte, was er berührte.
    Die ihn bedrängenden Geister waren Anklage genug. Sie brauchten nicht auch noch in seinem Schädel zu flüstern.
    Triban Gnol betrachtete seine Hände, während er an seinem Schreibtisch saß, betrachtete ihre Jagd nach Schönheit und Vollkommenheit, die jetzt und für immer verloren waren. Er hat mir die Finger gebrochen. Ich kann immer noch hören, wie …
    »Kanzler?«
    Er blickte auf, musterte Sirryn, den Agenten im Palast, den er seit neuestem bevorzugte. Ja, der Mann war ideal. Er war dumm und phantasielos und hatte wahrscheinlich schwächere Kinder außerhalb des Klassenzimmers gequält, als Ausgleich für den Nebel in seinem Kopf, der jeden Versuch, etwas zu lernen, zu Zeitverschwendung werden ließ. Eine Kreatur, die begierig war zu glauben, die an jemandes Titte nuckelte, als wollte sie davon überzeugt werden, dass alles - wirklich alles - wie Nektar schmecken konnte.
    »Es geht auf den achten Glockenschlag zu, Herr.«
    »Ja.«
    »Der Imperator …«
    »Erzähl mir nichts vom Imperator, Sirryn. Ich brauche deine Beobachtungen im Hinblick auf den Imperator nicht.«
    »Natürlich. Ich bitte um Entschuldigung, Kanzler.«
    Er würde diese Hände wieder rot gefärbt sehen, das wusste er jetzt. Auf überaus prosaische Weise. »Habt ihr Bruthen Trana gefunden?«
    Sirryns Blick flackerte, ehe er ihn senkte. »Nein. Er ist tatsächlich verschwunden, Herr.«
    »Hannan Mosag hat ihn fortgeschickt«, sagte Triban Gnol nachdenklich. »Zurück ins Heimatland der Edur, vermute ich. Um in den Misthaufen zu graben.«
    »In den Misthaufen, Herr?«
    »Haufen aus Abfall, Sirryn.«
    »Aber - warum …«
    »Hannan Mosag hat Bruthens überstürzte, dumme Tat nicht gebilligt. Der Narr hätte beinahe ein palastweites Blutbad angezettelt. Aber egal, ob Bruthen Trana jetzt weggeschickt wurde oder nicht, eine Sache ist für alle deutlich geworden: dass ein solches Blutbad bevorsteht.«
    »Aber der Imperator kann nicht getötet werden. Es kann kein …«
    »Das bedeutet nichts. Hat niemals etwas bedeutet. Ich herrsche über dieses Imperium. Außerdem gibt es da jetzt einen Meisterkämpfer …« Triban Gnol verstummte, schüttelte dann den Kopf und stand langsam auf. »Komm mit, Sirryn, es ist an der Zeit, dem Imperator von dem Krieg zu erzählen, in dem wir uns jetzt befinden.«
    Draußen auf dem Korridor warteten sieben letheriische Magier, die von den vier Armeen zusammengerufen worden waren, die sich unweit von Letheras im Westen sammelten. Der Kanzler empfand einen Augenblick des Bedauerns darüber, dass Kuru Qan tot war. Und Enedictal und Nekal Bara, Magier mit beeindruckenden Fähigkeiten. Diese neuen hier waren nicht mehr als blasse Schatten, größtenteils von Hannan Mosags Cedarium aus Tiste Edur verdrängt. Doch sie würden gebraucht werden, denn es gab nicht mehr genug K’risnan. Und bald, vermutete der Kanzler, während er sich auf den Weg zum Thronraum machte und die anderen sich ihm anschlossen, bald würde es noch weniger K’risnan geben.
    Der fremde Feind war tödlich. Sie töteten Magier, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Indem sie explosive Geschosse benutzten. Granaten. Irgendwie waren sie dazu in der Lage, sich vor der Zauberei zu verbergen, mit der sie gesucht wurden, und legten tödliche Hinterhalte, bei denen nur selten einer von ihnen tot zurückblieb.
    Aber die wichtigste Einzelheit war eine, die Triban Gnol dem Imperator vorenthalten würde. Diese Fremden legten großen Wert darauf, Tiste Edur zu töten. Und obwohl sich letheriische Soldaten sammelten, um gegen die Invasoren zu marschieren, hatte deshalb der Kanzler geheime Anweisungen für die Befehlshaber vorbereitet. Er konnte einen Weg durch all das erkennen. Für die Letherii, heißt das.
    »Hast du deine Ausrüstung bereitgemacht, Sirryn?«, fragte er, als sie sich den Türen zum Thronraum

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