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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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das ist Lauten. Und das da ist Tavos Pond- der ist zu groß. Große Soldaten kriegen Pfeile in die Stirn. Warum ist er nicht tot? »Hat irgendjemand ‘nen Bogen?«, fragte sie.
    Ein Rascheln im Unterholz, dann tauchten zwei Gestalten aus der Düsternis auf.
    Hellian starrte die erste an, spürte plötzlich eine unerklärliche Wut. Sie rieb sich nachdenklich das Kinn, versuchte sich an irgendetwas im Zusammenhang mit diesem traurig dreinblickenden Soldaten zu erinnern. Ihre Wut verrauchte wieder, wurde durch aufrichtige Zuneigung ersetzt.
    Pfeifenkopf trat an ihr vorbei. »Sergeant Urb, dem Vermummten sei Dank, dass ihr uns gefunden habt.«
    »Urb?«, fragte Hellian, während sie torkelnd näher an ihn herantrat und ihm ins runde Gesicht starrte. »Bist du das?«
    »Du hast den Rum gefunden, was?«
    »Sie vergiftet ihre Leber«, sagte Lauten von irgendwo hinter ihr. »Meiner Leber geht’s gut, Soldat. Die muss nur mal wieder ausgequetscht werden.«
    »Ausgequetscht?«
    Sie drehte sich um und sah den Heiler des Trupps finster an. »Ich hab’ schon so manche Leber gesehen, Feldscher. Große Schwämme voller Blut. Die purzeln raus, wenn du einen aufschneidest.«
    »Das klingt eher nach ‘ner Lunge, Sergeant. Die Leber ist dieses flache Ding, schmutzig braun oder purpurn …«
    »Spielt keine Rolle«, sagte sie und drehte sich wieder um, sah erneut Urb an. »Wenn die erste stirbt, macht die zweite weiter. Mir geht’s gut. Nun ja«, fügte sie mit einem lauten Seufzer hinzu, der Urb dazu zu bringen schien, einen Schritt zurückzuweichen, »ich bin in allerbester Stimmung, meine Freunde. In allerbester Stimmung. Und nun, wo wir alle zusammen sind, lasst uns losmarschieren, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass wir eigentlich irgendwohin marschieren sollen.« Sie grinste ihren Korporal an. »Was sagst du, Heikel Atemlos?«
    »Klingt gut, Sergeant.«
    »Ein hervorragender Plan, Sergeant.«
    »Warum machst du das immer, Korporal?«
    »Was denn?«
    »Was denn?«
    »Schau, Balgi ist derjenige, der halb taub ist …«
    »Ich bin nicht mehr halb taub, Sergeant.«
    »Bist du nicht? Aber wer ist dann halb taub?«
    »Niemand, Sergeant.«
    »Kein Grund zu schreien. Balgi kann dich hören, und wenn er es nicht kann, hätten wir ihn auf dem Boot lassen sollen, zusammen mit dem Großen da mit dem Pfeil im Schädel, weil keiner von den beiden uns von Nutzen ist. Wir suchen nach grauhäutigen Mördern, und die verstecken sich in den Bäumen da. Hinter ihnen meine ich. Wenn sie in ihnen wären, würde es weh tun. Also müssen wir anfangen, hinter all den Bäumen nachzusehen. Aber zuerst nehmen wir uns ein Fässchen, jeder nimmt sich eins, und dann können wir los.
    Was glotzt ihr alle so? Ich bin diejenige, die die Befehle gibt, und ich hab mir ein neues Schwert besorgt, das es sehr viel einfacher machen wird, eine von diesen Titten abzuhacken. Bewegt euch, alle Mann, wir haben einen Krieg zu fuhren. Hinter den Bäumen da.«
     
    Wie er da so vor ihm hockte, sah Möwenfleck so hinterhältig aus wie ein Wiesel in einem Hühnerstall. Er wischte sich mit einem Unterarm die laufende Nase, blinzelte noch einmal und sagte: »Alle Mann da, Faust.«
    Faust Keneb nickte. Als er jemanden geräuschvoll den Strandhügel herunterrutschen hörte, drehte er sich um. »Still da drüben. In Ordnung, Möwenfleck, such Hauptmann Sort, und schick sie zu mir.«
    »Jawohl, Faust.«
    Die Soldaten fühlten sich ungeschützt, was verständlich war. Es war eine Sache, wenn ein oder zwei Trupps vor einer Marschkolonne kundschaften mussten - dann war zumindest ein Rückzug im üblichen Sinne möglich. Sollten sie allerdings hier in Schwierigkeiten geraten, blieb ihnen eigentlich nur die Möglichkeit, sich zu zerstreuen. Als Kommandant eines höchstwahrscheinlich länger andauernden, chaotischen Waffengangs war Keneb besorgt. Seine aus sechs Trupps bestehende Angriffseinheit würde am schwierigsten zu verstecken sein - die Magier, die er bei sich hatte, waren die schwächsten des ganzen Haufens, und das hatte einen einfachen Grund: seine Einheit würde - mit dem vorrangigen Ziel, jeden Feindkontakt zu vermeiden - nur sehr zögerlich ins Landesinnere vorrücken. Was den Rest seiner Legion anging, war die jetzt auf dreißig Längen dieser Küste verstreut, rückte in kleinen Einheiten von jeweils etwa einem Dutzend Soldaten vor und war dabei, einen verdeckten Feldzug zu beginnen, der möglicherweise Monate dauern würde.
    Seit sie aus Malaz aufgebrochen waren, war

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