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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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das tut«, flüsterte sie.
    »Ihr hättet gehen sollen«, sagte Tehol.
    »Was?«
    Schritte draußen auf der Gasse, die sich dem Eingang näherten. Die dünne, kaputte Klappe - die Bagg im Namen von Janaths Sittsamkeit kürzlich eingebaut hatte - wurde beiseitegerissen. Gerüstete Gestalten drängten ins Zimmer.
    Janath stieß einen leisen Schrei aus.
     
    Tanal starrte ungläubig auf den Anblick, der sich ihm bot. Seine Wachen drängten sich neben ihm herein, bis er gezwungen war, seine Arme zur Seite zu strecken, um zu verhindern, dass noch mehr diesen albernen Raum mit seinen gackernden, ängstlichen Hühnern und den beiden ihn mit großen Augen anstarrenden Bürgern betraten.
    Nun, zumindest sie hatte die Augen weit aufgerissen. Der Mann, der der anrüchige Tehol Beddict sein musste, schaute ihn einfach nur an - wie lächerlich er in seiner mit einer Nadel zusammengehaltenen Decke doch wirkte -, als Tanal den Blick auf Janath richtete und lächelte. »Das ist ja mal eine Überraschung.«
    »Ich - Ich kenne Euch, oder?«
    »Kann ich Euch helfen?«, fragte Tehol mit ruhiger Stimme. Janaths Frage hatte Tanal verwirrt, deshalb dauerte es einen Moment, bis Tehols Worte zu ihm durchdrangen. Dann grinste er ihn höhnisch an. »Ich bin hier, um Euren Diener zu verhaften. Den namens Bagg.«
    »Oh. Nun, also wirklich, so schlecht kocht er nun auch wieder nicht.«
    »Aber wie es sich herausstellt, bin ich anscheinend noch über ein anderes Verbrechen gestolpert, das hier im Gange ist.«
    Tehol seufzte und bückte sich, um ein Kissen aufzuheben. Er griff hinein und zog ein lebendes Huhn heraus. Das größtenteils gerupft war; nur hier und da waren noch ein paar Federbüschel stehengeblieben. Das Tier versuchte, mit den wabbeligen, rosafarbenen Flügeln zu schlagen, und drehte den Kopf auf dem dürren Hals in alle Richtungen. Tehol streckte ihm das Huhn entgegen. »Hier. Wir haben nie wirklich damit gerechnet, das Lösegeld zu bekommen.«
    Hinter Tanal ertönte ein rasch ersticktes Lachen von einer der Wachen.
    Tanal machte ein finsteres Gesicht und nahm sich fest vor herauszufinden, wer das gewesen war. Ein Bericht und eine Woche disziplinarischer Dienst würde ihm Kenntnis davon geben, dass einen diese Art von Fehlverhalten in Gegenwart von Tanal Yathvanar teuer zu stehen kam. »Ihr seid beide verhaftet. Janath, weil sie aus dem Gewahrsam der Patriotisten geflohen ist. Und Tehol Beddict, weil er die Flüchtige beherbergt hat.«
    »Oh. Na gut«, sagte Tehol, »wenn Ihr die Geschäftsbücher der Anwaltschaft des vergangenen Monats überprüfen würdet, werter Herr, würdet Ihr den Vermerk über die offizielle Begnadigung finden, die Janath Anar in Abwesenheit gewährt wurde. Die Art von Begnadigung, die Eure Leute immer veröffentlichen, wenn jemand völlig und - normalerweise - dauerhaft verschwunden ist. Also, die Gelehrte hier ist vollkommen begnadigt, was wiederum bedeutet, dass ich keineswegs eine Flüchtige beherberge. Und was Bagg angeht, je nun, wenn Ihr ihn erwischt, sagt ihm, er ist gefeuert. Ich werde keine Kriminellen in meinem Haushalt dulden. Und wo wir gerade davon sprechen, Ihr dürft jetzt wieder gehen, mein Herr.«
    Oh nein, ein zweites Mal wird sie mir nicht entwischen. »Wenn besagte Begnadigung existiert«, sagte Tanal zu Tehol Beddict, »dann werdet Ihr natürlich beide mit entsprechenden Entschuldigungen freigelassen. Für den Augenblick werdet Ihr jedoch in Gewahrsam genommen.« Er winkte einem seiner Männer. »Leg ihnen Handschellen an.«
    »Ja, Herr.«
     
    Bagg bog um die Ecke in die schmale Gasse und musste feststellen, dass sie von einem vor kurzem getöteten Rind blockiert war. Seine Beine waren gespreizt, und eine weiße Zunge hing ihm aus dem Maul, während Ublala Pung - einen Arm um das gebrochene Genick des Tiers gelegt - ächzte und zerrte; sein Gesicht war rot, und seine purpurnen Schläfenadern traten deutlich hervor. Sein merkwürdiger mehrfacher Herzschlag pulsierte sichtbar auf beiden Seiten des dicken Halses des Tarthenal, als er sich nach Kräften mühte, das Rind zu Tehols Tür zu zerren.
    Ublalas kleine Augen leuchteten auf, als er Bagg sah. »Oh, gut. Da kommt Hilfe.«
    »Wo hast du das denn her? Ach, ist nicht wichtig. Es wird niemals durch die Tür passen, Ublala. Du wirst es hier draußen zerlegen müssen.«
    »Oh.« Der Riese wedelte mit einer Hand. »Ich vergesse immer wieder irgendwas.«
    »Ublala, ist Tehol zu Hause?«
    »Nein. Es ist niemand da.«
    »Nicht einmal

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