Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
weiterstrich - bis der Drache mit den silbernen und goldenen Schuppen schließlich mit ausgebreiteten Schwingen über den Grat direkt vor ihnen schwebte und einen Augenblick später aus ihrem Blickfeld verschwand.
    Seren sah, wie Udinaas darauf wartete, dass der Schatten wieder auftauchte. Und dann sah er ihn noch einmal, jetzt als winzig kleinen Fleck, ein Glitzern am Himmel, das rasch schwächer wurde. Der Letherii schrie auf, aber Seren Pedac konnte nicht sagen, ob der Schrei von Wut oder von Verlassenheit kündete.
    Niemand mag es, wenn man ihn nicht beachtet.
    Steine rieselten unweit der Schlange, und in plötzlichem Schrecken wandte sie den Blick, hob den Kopf - und sah eine Frau. Nicht Menandore. Nein, eine Letherii. Klein, schlank, Haar so blond, dass es fast weiß wirkte. Sie näherte sich Udinaas, zitternd, jede Bewegung verriet ihre Anspannung. Sie schien mit den Nerven am Ende zu sein.
    Noch ein Eindringling.
    Udinaas starrte noch immer zum Himmel hinauf, und Seren sah zu, wie die Letherii immer dichter an ihn herantrat. Dann, als sie noch fünf Schritte von ihm entfernt war, reckte sie sich, strich sich mit den Händen durch die wilden, glänzenden Haare. Und dann sagte sie mit sinnlicher Stimme: »Ich habe nach dir gesucht, Geliebter.«
    Er wirbelte nicht herum. Er bewegte sich nicht einmal, aber Seren Pedac sah etwas Neues in der Haltung seines Rückens und seiner Schultern, in der Art, wie er den Kopf hielt. Als er antwortete, schwang in seiner Stimme Erheiterung mit. »>Geliebter    »Ich habe keine Angst, Udinaas«, antwortete die Frau.
    Dieser Name, ja. Federhexe. Auch eine Sklavin. Die Fliesenwerferin. Oh, diese beiden haben eine gemeinsame Geschichte, die weit über das hinausgeht, was sich irgendjemand von uns vorgestellt hat.
    »Doch, das hast du«, beharrte Udinaas. »Weil du davon ausgegangen bist, dass ich allein sein werde.«
    Sie versteifte sich, versuchte dann ein Schulterzucken. »Menandore empfindet nichts fiiir dich, Geliebter. Das musst du dir klarmachen. Du bist nichts weiter als eine Waffe in ihren Händen.«
    »Wohl kaum. Dazu bin ich zu stumpf, zu schartig - und viel zu zerbrechlich.«
    Federhexes Lachen war hoch und schrill. »Zerbrechlich? Hol mich der Abtrünnige, Udinaas, aber das bist du nie gewesen.«
    Seren Pedac stimmte mit ihrer Einschätzung vollkommen überein. Welchen Grund hatte diese falsche Bescheidenheit?
    »Ich habe dich gefragt, was du willst. Warum bist du hier?«
    »Ich habe mich verändert, seit du mich das letzte Mal gesehen hast«, antwortete Federhexe. »Ich bin jetzt Destra Irant des Abtrünnigen, des letzten Älteren Gottes der Letherii. Der hinter dem Leeren Thron steht…«
    »Der Thron ist nicht leer.«
    »Er wird es bald sein.«
    »Und schon kommt dir dein neugewonnener Glaube wieder in die Quere. All dieses hoffnungsvolle Beharren darauf, dass du einmal mehr im Zentrum der Geschehnisse stehst. Wo versteckt sich dein Körper denn jetzt im Augenblick gerade, Federhexe? Zweifellos in Letheras. In irgendeiner stickigen, stinkenden Bruchbude, die du zum Tempel erklärt hast - ja, das trifft dich, und das sagt mir, dass ich mich nicht irre. Über dich. Du hast dich verändert, Federhexe? Nun, halte dich selbst zum Narren, wenn du willst. Aber glaube nicht, dass ich mich täuschen lasse. Glaube nicht, dass ich jetzt vor Lust und Hingabe stöhnend in deine Arme sinken werde.«
    »Du hast mich einst geliebt.«
    »Ich habe einst auch rotglühende Münzen in Rhulads tote Augen gedrückt. Leider waren sie nicht tot. Die Vergangenheit ist ein Meer des Bedauerns, aber ich bin jetzt ein ganzes Stück das Ufer hochgekrochen, Federhexe. Ein ziemlich großes Stück, um ehrlich zu sein.«
    »Wir gehören zusammen, Udinaas. Destra Irant und T’orrud Segul - und wir werden ein Todbringendes Schwert zu unserer Verfügung haben. Alles Letherii. Genau, wie es sein sollte, und durch uns erhebt sich der Abtrünnige erneut. Kommt er zu Macht und zu Herrschaft - das ist genau das, was

Weitere Kostenlose Bücher