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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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bezahlt worden war. Nur mit Leben.
    Sie lenkten ihre müden Reittiere eine mit Büschen bewachsene Böschung hinauf, und Schnabel musste sich noch mehr konzentrieren, um die Geräusche scharrender Hufe und brechender Zweige zu dämpfen, und plötzlich flammte die Kerze in seinen Händen hell auf, und beinahe wäre er aus dem Sattel gefallen.
    Die Hand von Hauptmann Sort packte zu und stützte ihn. »Schnabel?«
    »Es ist heiß«, murmelte er. Und jetzt konnte er auf einmal sehen, wo das alles hinführte und was er tun musste.
    Hauptmann Sort musste ihn wieder loslassen, als die Pferde sich weiter das letzte Stücke den Hang hinaufmühten.
    »Halt«, murmelte Faradan Sort.
    Ja. Schnabel seufzte. »Genau voraus, Hauptmann. Wir haben sie gefunden.«
    Direkt vor ihnen waren knapp zwei Dutzend Bäume gefällt und einfach liegengelassen worden, damit sie verfaulen konnten, und auf dieser Seite des Hindernisses war ein von Schaum bedeckter Teich, über dem glitzernde Insekten tanzten. Am diesseitigen Ufer standen jetzt zwei schlammverschmierte Seesoldaten auf, die Armbrüste bereit.
    Hauptmann Sort hob die rechte Hand und gab ein paar Zeichen, die Armbrüste schwangen zur Seite, und sie wurden vorwärtsgewunken.
    In einer Höhlung unter einem der gefällten Bäume hockte eine Magierin und nickte Schnabel zu. Sie schien ein bisschen nervös zu sein. Er winkte zurück, als sie zehn Schritt vom Teich entfernt die Pferde zugehen.
    Die Magierin blieb in ihrer Deckung, doch sie rief: »Ich habe euch beide erwartet. Schnabel, du leuchtest so verdammt hell, dass es einen schier blind macht.« Dann lachte sie. »Mach dir keine Sorgen, diesen Schein können die Edur nicht sehen, nicht einmal ihre Hexer. Aber ich würde ihn ein bisschen dämpfen, Schnabel, sonst brennst du noch aus.«
    Hauptmann Sort drehte sich zu ihm um und nickte. »Ruh dich jetzt aus, Schnabel.«
    Ausruhen? Nein, Ruhe würde es keine mehr geben. Nie mehr. »Hauptmann, es kommen Hunderte von Edur. Aus Nordwesten …«
    »Das wissen wir«, sagte die andere Magierin und kletterte wie eine Kröte in der Abenddämmerung aus ihrer Höhle. »Wir machen uns gerade bereit, unsere Reisetruhen zu packen, und die Uniformen werden gebügelt und die Standarten mit neuen Goldborten versehen.«
    »Tatsächlich?«
    Sie wurde ernst, und plötzlich bedachte sie ihn mit einem sanften Blick, der ihn an den der Amme erinnerte, die seine Mutter angeheuert hatte - derjenigen, die dann von seinem Vater vergewaltigt worden war und gehen musste. »Nein, Schnabel, ich habe nur Spaß gemacht.«
    Zu schade, dachte er. Er hätte gerne den Goldfaden gesehen.
    Sie saßen ab und führten ihre Pferde auf der einen Seite um die gefällten Bäume herum, und dann lag das Lager der Faust vor ihnen. »Bei der Gnade des Vermummten«, sagte Faradan Sort, »es sind noch mehr.«
    »Sechshunderteinundsiebzig, Hauptmann«, sagte Schnabel. Und wie die Magierin gesagt hatte, machten sie sich zum Aufbruch bereit, schwärmten umher wie Ameisen über einen aufgescheuchtes Nest. Sie hatten Verwundete gehabt - viele Verwundete -, aber die Heiler hatten ihre Arbeit getan, das ganze Blut roch alt, und der Geruch des Todes blieb dort, wo er hingehörte, dicht bei dem Dutzend Gräbern auf der anderen Seite der Lichtung.
    »Komm mit«, sagte Hauptmann Sort, als zwei Soldaten kamen und ihnen die Pferde abnahmen, und Schnabel folgte ihr, als sie dort hinging, wo Faust Keneb und Sergeant Thom Tissy standen.
    Das Gehen fühlte sich merkwürdig an, nachdem er so lange in einem von diesen seltsamen letheriischen Sätteln gesessen hatte, als ob der Boden unter den Füßen zerbröselte, und alles sah auf merkwürdige Weise zerbrechlich aus. Ja. Meine Freunde. Alle.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Keneb Faradan Sort.
    »Wir sind nicht zu ihnen durchgekommen«, antwortete sie, »aber es gibt immer noch Hoffnung. Schnabel sagt, wir müssen uns beeilen, Faust.«
    Faust Keneb warf Schnabel einen Blick zu, und der junge Magier wäre beinahe in sich zusammengeschrumpft. Das passierte immer, wenn er die Aufmerksamkeit wichtiger Leute auf sich zog.
    Keneb nickte. Dann seufzte er. »Ich würde gern noch ein bisschen warten, für den Fall, dass …« Er schüttelte den Kopf. »Na gut. Es ist an der Zeit, die Taktik zu ändern.«
    »Ja, Faust«, sagte Hauptmann Sort.
    »Wir stoßen rasch vor. Auf die Hauptstadt zu, und wenn wir in irgendwas reinrennen, mit dem wir nicht fertigwerden können … werden wir mit ihm fertigwerden.«
    »Ja,

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