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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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beschmierte Tierschädel - zahllose Geschenke an ein versiegendes Meer.
    Es gab noch andere Gründe für eine so starke Emanation von Tellann, aber diese Gründe kannte nur eine von den dreien in der Vorhut, und sie hatte ihre Geheimnisse nie geteilt.
    Die drei waren unweit des Ahl-Kriegers und der Ahl-Kinder aus dem Gewirr aufgetaucht und hatten schweigend die außerordentliche Tapferkeit des einzelnen Reiters und seines Pferdes beobachtet. Knapp zwei Dutzend Plänkler anzugreifen - die Fähigkeit des Pferdes, auf den Beinen zu bleiben, war bemerkenswert gewesen. Die Fähigkeit des Kriegers, das Tier mit nichts als seinen Beinen zu lenken, während er Pfeil um Pfeil abschoss - die alle ihr Ziel fanden -, war schlicht atemberaubend gewesen.
    Jener Krieger - und sein Pferd - hatten ihr Leben geopfert, um diese letzten Ahl zu retten, und einzig und allein diese Tatsache sorgte - zumindest für den Augenblick - dafür, dass Tool die Hand nicht gegen sie erhob. Tool, der nach Taur Humbralls tragischem Tod bei der Landung zum Kriegsführer aller Weißgesicht-Barghast gewählt worden war - und das, obwohl er selbst gar kein Barghast war. Er war ein Imass. Es hatte ihm zweifellos den Aufstieg zur Macht erleichtert, dass er Taurs Tochter Hetan zur Gefährtin genommen hatte; aber viel mehr hatte es mit dem zu tun, was Tool ausmachte. Seine Weisheit. Sein Wille.
    Die Lebensfreude, die in seinen Augen leuchten konnte. Das Feuer der Rache, das stattdessen dort lodern konnte - das auch jetzt darin loderte, da er zu guter Letzt zu dem Schluss gekommen war, dass jetzt die Zeit reif war - um auf all das zu antworten, was geschehen war.
    Was mit den Grauen Schwertern geschehen war. Was man ihnen angetan hatte.
    Eine Antwort, die den Verrätern überbracht werden würde.
    Eine Antwort, die den Schlächtern überbracht werden würde.
    Wenn also der tapfere Krieger und sein tapferes Pferd nicht gewesen wären, hätte Tool diese Ahl unverzüglich getötet. Den Jugendlichen mit dem fleckigen Gesicht. Die schlammverschmierten Kinder, die um ihn herum kauerten. Vermutlich hatte er es immer noch vor.
    Hetan wusste das alles, tief in ihrem Innern; sie kannte ihren Mann. Und wenn er sein Feuersteinschwert gezogen hätte, hätte sie nicht versucht, ihn aufzuhalten.
    Die Weißgesichter hatten sich zu lange versteckt. Die Kundschafter, die sie in den Osten geschickt hatten, hatten ihnen schon längst alles erzählt, was sie von dem Pfad wissen mussten, der auf sie wartete - von der Reise, die sie schon bald würden unternehmen müssen. Das Verlangen nach Rache hatte sie an Ort und Stelle gehalten. Das und Tools unermessliche, unheimliche Geduld.
    Von den Tellann-Gewirren aus hatten die Barghast diesen letzten Krieg beobachtet, diesen in die Länge gezogenen Waffengang, der begonnen hatte, als weit im Westen die beiden Armeen zusammengezogen worden waren.
    Sie waren nicht rechtzeitig genug gekommen, um die Grauen Schwerter zu retten, aber Hetan erinnerte sich noch allzu gut daran, wie sie und ihr Mann auf das Schlachtfeld gestoßen waren, auf dem die Söldner-Kompanie gefallen war. Tatsächlich hatten sie dabei zugesehen, wie die Wölfe der Ebene sich die Herzen der Leichen geholt hatten - war es ein Akt der Ehrerbietung gewesen? Es gab keine Möglichkeit, das zu erfahren - jedes einzelne Tier war so schnell wie möglich mit seinem Preis geflohen. Das Gemetzel an den verratenen Soldaten war besonders grausam gewesen - Gesichter waren weggeschnitten worden. Sie hatten keine Möglichkeit gehabt herauszufinden, wer die einzelnen Gefallenen waren - und das hatte Tool die schmerzlichste aller Wunden beigebracht. Er hatte dort einen Freund verloren.
    Der Verrat.
    Das Gemetzel.
    In Tool würde es keinen Platz für Barmherzigkeit geben. Nicht für die Ahl. Nicht für die letheriische Armee, die so weit von zu Hause weg war.
    Und jetzt standen sie da, konnten den letzten Ahl-Krieger fallen sehen, konnten die Kriegshunde im Schlamm sterben sehen, konnten das triumphierende Gebrüll der Letherii hören, auch wenn die ihnen deutlich näheren Plänkler - die die Streitmacht der Barghast gesehen hatten - sich hastig zu ihren Reihen zurückzogen.
    Hetan musterte das gewaltige, aufgewühlte Schlachtfeld, auf dem so viele gestorben waren. Dann sagte sie: »Ich kann sie nicht auseinanderhalten.«
     
    Schwall glotzte mit weit aufgerissenen Augen; er wusste nicht, was er denken sollte. Beide Frauen, die den einzelnen Mann flankierten, sahen in seinen Augen

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