Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
sagte Hetan. »Um das Leben dieser Kinder zu retten.«
    »Ich verstehe es nicht.«
    »Du hast mir viele Geschichten von deinem Freund erzählt, Mann. Von Toc dem Jüngeren. Von der Ehre, die er besessen hat. Und so frage ich dich: Wie hätte er es nicht tun können?«
    Ihr Herz war kurz davor zu bersten, als sie ihren Geliebten ansah. Diese Imass - sie waren unfähig, irgendetwas von dem zu verbergen, was sie empfanden. Sie besaßen keine der Masken, der Verkleidungen, die die bitteren Geschenke der anderen waren, einschließlich ihrer eigenen Barghast. Und sie kannten keine Kontrolle, keine Beherrschung, was zu einer Trauer führte, die die Seele tiefer verwundete als alles, was Hetan sich vorstellen konnte. Und wie mit der Trauer, so ist es mit der Liebe. Und mit der Freundschaft. Und so ist es leider auch mit der Loyalität.
    »Sie leben«, sagte Tool dann.
    Sie nickte.
    Ihr Mann drehte sich um und nahm seine grässliche Reise wieder auf. Ein ungeduldiges Schnauben von Kilava.
    Hetan ging zu dem ledernen Ranzen, den der Ahl-Krieger weggeworfen hatte. Hob ihn auf und hängte ihn sich über die Schulter. »Kilava«, sagte sie. »Knochenwerferin. Führe unsere Barghast in diese Schlacht. Ich gehe zu meinem Mann.«
    »Sie werden mir nicht …«
    »Mach dich nicht lächerlich. Allein schon ihr Entsetzen wird dafür sorgen, dass sie gehorchen. Außerdem - je eher sie mit dem Gemetzel fertig sind, desto eher wirst du uns verlassen können.«
    Kilavas plötzliches Lächeln enthüllte die Eckzähne eines Panthers.
    Was Hetan frösteln ließ. Den Geistern sei Dank, dass du so selten lächelst, Kilava.
     
    Atri-Preda Bivatt hatte ihren Streitkräften befohlen, sich vom Meeresgrund zurückzuziehen. Zurück auf festeren Boden. Ihr Triumph an diesem Tag war durch den Geschmack der Furcht sauer geworden. Noch eine verdammte Armee, und es war offensichtlich, dass die Neuankömmlinge vorhatten, gegen ihre erschöpften, zerschlagenen und mitgenommenen Streitkräfte in die Schlacht zu ziehen. Angesichts dieser Ungerechtigkeit hatte sie sich nur ein paar Augenblicke stummer Wut gestattet, ehe sie sich wieder dazu gezwungen hatte, ihrer Verantwortung als Befehlshaberin gerecht zu werden.
    Sie würden mutig und ehrenvoll kämpfen, obwohl sie sehen konnte, dass es hoffnungslos war, da die barbarische Armee immer noch größer wurde. Siebzigtausend, vielleicht mehr. Diejenigen, die an der Nordküste gelandet waren, aber vielleicht auch die Verbündeten, die die Bolkando gerüchteweise gefunden haben sollten. Sie waren hierher, in den Norden zurückgekehrt - aber warum? Um sich mit den Ahl zu verbünden? Aber dafür war ihre Hauptstreitmacht zu spät gekommen. Bivatt hatte getan, was sie sich vorgenommen hatte, als sie aufgebrochen war; sie hatte getan, was man ihr befohlen hatte. Sie hatte die Ahl ausgerottet.
    Siebzigtausend oder zweihunderttausend. Die Vernichtung von Bivatt und ihrer Armee. Das alles spielte in den größeren Zusammenhängen keine Rolle. Das letheriische Imperium würde diese neuen Invasoren zurückdrängen. Und falls das nicht klappen sollte, würden sie sie durch Bestechung von den Bolkando lösen; ja, man würde sie letztlich umdrehen, um ein Bündnis zu schmieden, das in Wogen aus grausamem Gemetzel in die Grenzkönigreiche strömen würde.
    Und dann wurde ihr plötzlich klar, dass es vielleicht doch noch eine Möglichkeit gab, aus der Sache rauszukommen. Sie sah sich um, bis sie einen ihrer Finadds entdeckte. »Bereitet eine Delegation vor, Finadd. Wir werden versuchen, mit diesem neuen Feind zu verhandeln.«
    »Ja, Atri-Preda.« Der Mann eilte davon.
    »Atri-Preda!«
    Bivatt drehte sich um und sah, dass Brohl Handar auf sie zukam. Der Aufseher sah in diesem Moment ganz und gar nicht wie ein Imperialer Gouverneur aus. Er war blutverschmiert, und er hielt sein Schwert in einer Hand, an dem dick geronnenes Blut klebte.
    »Es scheint, wir kommen am Ende doch nicht zu spät«, sagte er.
    »Das sind keine Ahl, Aufseher.«
    »Das kann ich deutlich sehen. Und ich kann auch sehen, dass wir beide - Ihr, Atri-Preda und ich - hier heute sterben werden.« Er machte eine Pause, stieß dann ein knurrendes Lachen aus. »Erinnert Ihr Euch noch daran, Atri-Preda, wie Ihr mich davor gewarnt habt, dass Letur Anict versuchen würde, mich zu töten? Und doch bin ich mit Euch und Eurer Armee den ganzen Weg bis hierher marschiert -«
    »Aufseher«, unterbrach sie ihn. »Der Repräsentant hat meine Streitmacht mit zehn Assassinen

Weitere Kostenlose Bücher