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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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den Rumpf seines Pferdes gepresst, schickte Toc den Plänklern Pfeil um Pfeil entgegen - obwohl er wusste, dass es hoffnungslos war. Er konnte kaum etwas sehen, so sehr wurde er hin und her gestoßen; Schlammklumpen spritzten in alle Richtungen davon, während das Pferd wild darum kämpfte, nicht hinzustürzen und weiterzugaloppieren. Als er näherkam, hörte er Schreie. Er hatte nur noch zwei Pfeile übrig und stellte sich noch höher in den Steigbügeln auf, zog an der Bogensehne …
    Seine Pfeile waren nicht danebengegangen, wie er voller Erstaunen sah. Kein einziger. Acht Plänkler waren erledigt.
    Er schoss den nächsten ab, der zischend durch die Luft flog, einen Mann in die Stirn traf; die Steinspitze durchbohrte Bronze und dann Knochen.
    Der letzte Pfeil.
    Bei den Göttern …
    Plötzlich war er mitten zwischen den Letherii. Jagte seinen letzten Pfeil aus kürzester Entfernung einer Frau in die Brust.
    Ein Speer grub sich in sein linkes Bein, glitt weiter, zog eine blutige Furche in die Flanke seines Pferds. Das Tier wieherte schrill und machte einen Satz nach vorn …
    Toc warf den Bogen weg und zog seinen Krummsäbel - verdammt, ich hätte einen Schild mitnehmen sollen - und hackte nach links und nach rechts, schlug die zustoßenden Speere beiseite.
    Sein Pferd ließ die Plänkler hinter sich. Und wäre weitergerannt, direkt in die Reihen der Letherii zweihundert Schritt voraus, aber Toc griff nach den Zügeln und zog das Tier herum.
    Nur um festzustellen, dass sich etwa ein Dutzend Plänkler direkt hinter ihm befanden - sie verfolgten ihn zu Fuß.
    Zwei Speere bohrten sich in sein Reittier, der eine glitt von einem Schulterblatt ab, der andere grub sich tief in den Bauch des Tiers.
    Mit einem schrillen, mitleiderregenden Wiehern strauchelte das Pferd und fiel dann auf eine Seite, die Hinterbeine bereits in heraushängenden Eingeweiden verfangen, und jeder verzweifelte Tritt ließ mehr von ihnen aus der Bauchhöhle quellen. Toc, der die Beine bis zum Schluss hoch angezogen hatte, konnte sich mit einem Satz vom Rücken des Tiers retten.
    Er rutschte im Schlamm weg, versuchte wieder aufzustehen.
    Ein Speer traf ihn an der rechten Hüfte, hob ihn aus dem Dreck, bevor er ihn auf den Rücken schleuderte.
    Er hackte auf den Schaft ein. Das Holz zersplitterte, und der Druck, der ihn auf den Boden nagelte, ließ nach.
    Blindlings um sich schlagend, kämpfte sich Toc wieder auf die Füße. Blut strömte an seinen Beinen herunter.
    Ein weiterer stürmischer Angriff. Er parierte den Speerstoß, sprang auf den Soldaten zu und schlug ihm den Krummsäbel seitlich gegen den Hals.
    Eine Speerspitze krachte in seinen Rücken, stieß ihn vorwärts.
    Genau auf ein Kurzschwert zu, das unter seinen Rippen hindurchglitt und sein Herz zerteilte.
    Toc Anaster sank auf die Knie, und er wäre vornüber in den Schlamm gefallen, während er seinen letzten Atemzug ausstieß, wenn ihn nicht eine Hand gepackt und zurückgerissen hätte. Vor seinem Auge blitzte ein Messer auf. Plötzlich wurde es heiß am Kinn …
     
    Schwall schaute zu, wie der letheriische Plänkler Toc Anaster das Gesicht wegschnitt. Eine Trophäe mehr. Der Soldat arbeitete schnell, mit einer Geschicklichkeit, die auf häufige Übung schließen ließ, und stieß dann sein Opfer weg; die rote Wunde, die einst Tocs Gesicht gewesen war, fiel in den Schlamm.
    Die Kinder weinten, und ja, ihm wurde klar … dadurch, dass er zugesehen hatte, dass er gewartet hatte, hatte er sie vielleicht alle dazu verdammt, durch die Messer der Letherii zu sterben. Doch sie konnten immer noch …
    Schwall drehte sich um …
    Und sah sich Fremden gegenüber.
    Keine Ak’rynnai.
    Keine D’rhasilhanii.
    Nein, solche Leute hatte er noch nie zuvor gesehen.
     
    Die Clans der Weißgesicht-Barghast näherten sich dem Schlachtfeld - auf dem die Schlacht sich ihrem grässlichen Ende zuneigte. Wer siegte, wer verlor, war für sie bedeutungslos. Sie hatten ohnehin vor, alle zu töten.
    Zweihundert Schritt vor den unordentlichen Reihen war ihre Vorhut. Sie schritt in einer Strömung des Tellann-Gewirrs dahin, das an diesem Ort - wo man unter den Schlammschichten der alten Küstenlinie Steinwerkzeuge, aus Geweihen, Knochen und Elfenbein hergestellte Harpunen und die Rümpfe von Einbäumen finden konnte - stark war. Und hier draußen, auf dem alten Meeresgrund, befanden sich tief im Schlamm vergrabene Opfergaben. Geschliffene Steine, Paare von ineinander verschränkten Geweihen, mit rotem Ocker

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