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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Tür. »Falsches Haus«, sagte sie laut. »Mach, dass du weiterkommst!«
    Eine Faust hämmerte gegen die Tür.
    Tiserra hob den Stock, entriegelte die Tür und schwang sie auf.
    Der Mann, der auf die Schwelle trat, hatte ein dümmliches Grinsen im Gesicht.
    Eines, das sie gut kannte, das sie viele Jahre lang gekannt hatte, auch wenn es einige Zeit her war, seit sie es zuletzt gesehen hatte. Sie ließ den Stock sinken und seufzte. »Torvald Nom. Du kommst spät.«
    »Tut mir leid, Liebling«, antwortete er. »Man hat mir aufgelauert. Sklavenjäger. Reisen über den Ozean. Toblakai, Dhenrabi, Folter und Kreuzigung, ein sinkendes Schiff.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass es so gefährlich sein könnte, rauszugehen und einen Laib Brot zu besorgen.«
    »Nun«, sagte er, »der ganze Schlamassel hat damit angefangen, dass ich was von Schulden gehört habe. Schulden, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe. Dieser Dreckskerl von Gareb hat mir eine Falle gestellt, hat gesagt, dass ich ihm was schulden würde, obwohl dem nicht so war, aber das ist nichts, wogegen man argumentieren kann, zumindest nicht ohne einen Anwalt – den wir uns nicht leisten konnten …«
    »Ich weiß alles über Gareb«, antwortete Tiserra. »Seine Schläger haben mich oft genug besucht, seit du verschwunden bist, und ja, ich habe einen Anwalt gebraucht – um Gareb dazu zu bringen, mich in Ruhe zu lassen.«
    »Er hat dich bedroht?«
    »Er hat behauptet, deine Schulden wären auch meine Schulden, mein teurer Ehemann. Natürlich ist das Unsinn. Selbst nachdem ich diesen Prozess gewonnen hatte, hat er mich verfolgen lassen. Monatelang. Ich nehme an, er hatte den Verdacht, dass du dich irgendwo versteckt hältst und ich dir was zu essen bringe und so was. Ich kann dir gar nicht sagen, was für ein Spaß das war. Warum nicht, Torvald? Weil es keiner war. Spaß, meine ich. Es war alles andere als spaßig.«
    »Jetzt bin ich wieder zuhause«, sagte Torvald und versuchte, das Lächeln wieder aufzusetzen. »Und noch dazu wohlhabend. Keine weiteren Schulden – ich werde das gleich morgen früh klären. Und auch keine minderwertige Tonmischung mehr. Stattdessen eine vollständige Wiederauffüllung deiner Kräuter, Tinkturen und so weiter – wobei, wenn wir gerade davon sprechen … wir sollten vielleicht ein oder zwei Rituale zusammenstellen, nur um sicherzugehen …«
    »Oh, tatsächlich? Du hast wieder gestohlen, stimmt’s? Bist über ein paar Schutzzauber gestolpert, ja? Und hast eine Tasche voller Münzen, die alle magisch glänzen, stimmt’s?«
    »Und Juwelen und Diamanten. Es war nur angemessen, Liebling, ehrlich. Unrechtmäßige Schulden, mit denen unrechtmäßig umgegangen wurde, so dass die beiden einander glücklich ausgelöscht haben und alles jetzt rechtmäßig ist!«
    Sie schnaubte, dann trat sie einen Schritt zurück und ließ ihn herein. »Ich kann nicht glauben, dass ich dir das alles abkaufe.«
    »Du weißt, dass ich dich niemals anlügen würde, Tis. Niemals.«
    »Wen hast du dann also heute Nacht ausgeraubt?«
    »Na, Gareb natürlich. Habe ihn vollständig leergefegt.«
    Tiserra starrte ihn an. »Oh, Mann.«
    »Ich weiß, ich bin ein Genie. Nun, was die Schutzzauber angeht – sobald er kann, wird er ein paar Magier ins Spiel bringen, die ausschnüffeln sollen, wo sich sein ganzes Zeug befindet.«
    »Ja, Torvald, ich verstehe die Situation voll und ganz. Du weißt, wo das geheime Loch ist – lass die Tasche bitte da reinfallen, während ich mich um den Rest kümmere.«
    Aber er rührte sich nicht. »Liebst du mich noch?«, fragte er.
    Tiserra drehte sich um und sah ihm in die Augen. »Allezeit, du verdammter Idiot. Und jetzt beeil dich.«
    Ah, nicht enden wollende Herrlichkeiten in dieser Nacht in Darujhistan! Und jetzt regt sich die Morgendämmerung, bringt ein Licht, das den blauen Schimmer der hellwachen Stadt beiseitewischt. Seht nur die Nachtschwärmer, die zu ihren Betten stolpern – oder zu den Betten neu gewonnener Freunde, oder sogar zum Bett eines Fremden, was spielt es denn für eine Rolle, wo die Liebe herkommt? Was spielen die verwirrten Fäden der Freundschaft, die so gedehnt und verknotet sind, für eine Rolle?
    Was spielen die Bürden des Lebens für eine Rolle, wenn die Sonne sich in den Himmel brennt und die Möwen auf ihren Pfählen in der Bucht sich regen, wenn die Krabben ins tiefe, dunkle Wasser trippeln? Nicht jeder Pfad ist ausgetreten, meine teuersten Freunde, nicht jeder Pfad ist mit gleichmäßigen

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