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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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dem vorausahnenden Kruppe, warum die strahlenden Gesichter von verdrießlichen Blicken Lügen gestraft werden? Hat Kruppe nicht Wohltaten zuhauf versprochen? Zwänge erleichtert? Panische Ängste abgewendet? Börsen mit prächtig funkelnden und glänzenden Kugeln vollgestopft? Trinkt aus – oh, meine demütigste Entschuldigung, wir werden sogleich mehr bestellen, und dieses höchst angemessene Versprechen sollte jemanden auf die Idee kommen lassen, darauf einen Trinkspruch auszubringen – und auf dies und auf das und vielleicht auch noch auf das andere!«
    »Wir haben Neuigkeiten«, sagte Flamm und sah aus, als würden ihn seine eigenen Worte überraschen, »und wenn du einfach mal die Klappe halten würdest, würdest du sie auch zu hören kriegen.«
    »Neuigkeiten! Ach, Kruppe ist die Gestalt gewordene Neuigkeit. Einzelheiten, kritische Beurteilungen, Reaktionen des einfachen Volkes auf der Straße, all das binnen eines Wimpernschlags und eines einzigen Atemzugs, wer braucht da noch mehr? Dieser neue Wahnsinn, den wir jetzt wöchentlich sehen müssen, und all die vergeudeten Ballen aus Sackleinen, auf die irgendein adliger Narr allerlei üble Gerüchte plappert, ah, ja, die sind nichts weiter als Lumpen für den Lumpensammler oder Wischtücher für die Arschwischer oder in der Tat Kleckse für die Kladden, gesegnet seien ihre weiblichen Schliche – Kruppe wettert gegen diesen Hochstand von Umständen und Vorkommnissen! Ein Beruf, behaupten die Gecken jetzt, als ob bellende Hunde ein Zertifikat bräuchten, um ihr sabbernders Gebell und Geknurr zu rechtfertigen! Was ist bloß mit der öffentlichen Schicklichkeit passiert? Der schicklichen Öffentlichkeit? Was schicklich ist, ist selten öffentlich – das ist wohl wahr, während das, was zur Schau gestellt wird, verderbt ist, würdet ihr mir nicht zustimmen? Kruppe würde, da er ein höchst zustimmungswilliger …«
    »Wir haben Torvald Nom gefunden!«
    Kruppe blickte erst Leff, dann Flamm blinzelnd an – dann, vielleicht, weil er den Unglauben sich im Gesicht des Letzteren spiegeln sah, schaute er wieder zu Leff. »Außergewöhnlich! Und habt ihr ihn auf schreckliche Weise dem haarigen Gareb dem Pfandleiher übergeben?«
    Flamm brummte leise vor sich hin.
    »Wir haben was Besseres ausgehandelt«, sagte Leff und leckte sich die Lippen. »Torvald wird Gareb alles zurückzahlen, und um dieses Privileg zu bekommen, musste er erst uns bezahlen, klar? Also bezahlt uns Torvald, und Gareb bezahlt uns auch. Wir werden zweimal bezahlt!«
    Kruppe hob einen plumpen Finger – an dem sich, wie er sah und was ihn vorübergehend betroffen machte, ein Fleck von irgendetwas Undefinierbarem befand … »Einen Augenblick, bitte. Torvald ist nicht nur zurückgekehrt, er hat euch auch gekauft? Aber warum bezahlt dann Kruppe an diesem Abend die Getränke? Oh, erlaubt Kruppe, sich seine Frage selbst zu beantworten! Nun ja, weil Torvald den vertrauensseligen Leff und den vertrauensseligen Flamm erst noch bezahlen muss , ja? Er hat – oh ja, er hat um eine Nacht gebeten. Nur eine Nacht! Und dann würde alles bestens sein und so.«
    »Wie hast du das erraten?«
    Kruppe lächelte. »Meine lieben närrischen Freunde, sollte Gareb in nächster Zeit hiervon erfahren – sollte er, ja, erfahren, dass ihr den berühmt-berüchtigten Torvald Nom schon erwischt hattet, nun ja, dann werdet ihr eure Namen auf genau der Liste finden, die ihr da in der Hand haltet, und ihr werdet dadurch gezwungen sein, euch gegen große Belohnung selbst auszuliefern, wobei besagte Belohnung euch nichts nützen wird, wenn Gareb den armen Leff und den armen Flamm beiseiteschafft und vierteilt. Ach, Katastrophen harren unser!«
    »Torvald Nom war früher unser Partner«, sagte Leff, der jetzt ziemlich stark schwitzte. »Er hat uns sein Wort gegeben, ja, das hat er. Und wenn er uns hintergeht, nun ja, Flamm und Leff reinzulegen, ist nie eine gute Idee, für niemanden. Das solltest auch du dir merken, Kruppe, wenn du zu Gareb gehst und plapperst oder so was in der Art.«
    »Beru behüte. So etwas würde Kruppe niemals tun, meine ach so teuren temperamentvollen Freunde! Nein, Kruppes Angst hat mit den zahlreichen neuen Gazetten in den dreckigen Händen von Straßenkindern zu tun, die in diesen Tagen an jeder Straßenecke zu finden sind, was für eine Plage für Darujhistan! Besagte Gazetten sind schändlich schnell und schlimm mit ihren Gerüchten bei der Hand, und wer kann die Vielzahl zweifelhafter Quellen kennen?

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