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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Dutzend Zelte erhoben, die nicht ganz bis zur Horizontlinie reichten. In gegerbte Felle und Häute gekleidete Gestalten bewegten sich hin und her, dazu ein paar Hunde. Letztere trotteten jetzt auf den Rand des Lagers zu, der dem Hang zugewandt war; ihre scharfen Ohren und erhobenen Nasen hatten ihn ausgemacht, auch wenn keiner bellte.
    Eine Pferdeherde suchte ein Stück weiter unten nach Futter – kleine, gedrungene Steppenpferde, die Reisender noch nie zuvor gesehen hatte. Ockergelbe Flanken, die an der Hinterhand braun wurden, während die Mähnen und Schweife fast schwarz waren.
    Ganz unten im Talgrund und ein Stück weiter entfernt zur Rechten hockten Aasvögel auf dem Boden, kauerten unter den Pappelzweigen auf Inseln aus totem Fleisch. Unweit von ihnen liefen andere Pferde herum; die wirkten vertrauter, und ihre Zügel schleiften hinter ihnen her, während sie das hohe Gras abweideten.
    Zwei Männer kamen aus dem Lager und begaben sich zum Fuß des Abhangs. Reisender setzte sich in ihre Richtung in Bewegung. Seine Hundeeskorte hatte ihn am Morgen verlassen; entweder waren sie unterwegs und jagten, oder sie waren endgültig weg – er konnte es unmöglich sagen.
    Sonnenverbrannte Gesichter wandten sich ihm zu und beobachteten, wie er näher kam. Augen, die in windgespannten Mongolenfalten ruhten. Mitternachtsschwarze, lange, locker zusammengebundene Haare, zwischen denen – ziemlich niedlich – weiße Blüten aufgezogen waren. Lange Messer mit schmalen, gekrümmten Klingen in perlenbesetzten Gürteln; abgesehen von der geschliffenen Schneide war das Eisen schwarz. Ihre Kleider waren mit rot gefärbten Darmfäden wunderschön genäht und da und dort mit Bronzenieten besetzt.
    Der Rechte – der Ältere der beiden – hob jetzt beide Arme, streckte Reisender die leeren Handflächen entgegen und sagte in archaischem Daru: »Willkommen, Herr der Wolfspferde. Töte uns nicht. Vergewaltige nicht unsere Frauen. Stiehl nicht unsere Kinder. Hinterlasse uns keine Krankheiten. Lass uns unsere G’athend-Pferde-des-Felsens, unsere stummen Hunde, unser Essen und unser Dach über dem Kopf, unsere Waffen und unsere Werkzeuge. Iss, was wir dir geben. Trink, was wir dir geben. Rauche, was wir dir geben. Danke uns für diese drei Dinge. Gewähre deinen Samen, wenn in der Nacht eine Frau zu dir kommt, töte alles Ungeziefer, das du findest. Küsse mit Leidenschaft, streichle mit Zärtlichkeit, beschenke uns mit der Weisheit deiner Jahre, aber nicht mit ihrer Bitterkeit. Urteile nicht, und auch du wirst nicht beurteilt werden. Hasse nicht, fürchte dich nicht, und niemand wird dich hassen oder fürchten. Lade deine Wolfspferde nicht in unser Lager ein, weil sie sonst uns und alle unsere Tiere verschlingen. Dann also Willkommen, Wanderer, und wir werden dir von Dingen erzählen und dir andere Dinge zeigen. Wir sind die Kindaru, die Hüter der Pferde-des-Felsens, der letzte Clan in ganz Lama Teth Andath – das Gras haben wir so gemacht, dass die Bäume nicht hoch genug reichen, um den Himmel zu stehlen. Willkommen. Du brauchst ein Bad.«
    Angesichts einer solchen Begrüßung konnte Reisender nur stumm und verwirrt dastehen, hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch zu lachen oder zu weinen.
    Der Jüngere der beiden Männer – er mochte Mitte zwanzig sein – lächelte ironisch und sagte: »Je mehr Fremden wir begegnen, desto mehr Worte fügen wir unserem Willkommensgruß hinzu. Er beruht auf Erfahrungen, die meisten davon sind traurig und unangenehm. Wenn du uns übel willst, bitten wir dich, die Worte, die dir gesagt wurden, zu beachten und wegzugehen. Natürlich – wenn du vorhast, uns zu betrügen, können wir nichts dagegen tun. Täuschung ist nicht unsere Art.«
    Reisender verzog das Gesicht. »Täuschung ist der Weg aller.«
    Zwei Mienen, die Bestürzung verrieten – und die sich dabei so ähnlich waren, dass offensichtlich wurde, dass sie Vater und Sohn waren. »Ja«, sagte der Sohn, »das ist wahr. Wenn wir sehen würden, dass du unser Lager betreten und bei uns sein willst, aber Verrat planst, nun, dann würden wir dasselbe planen und versuchen, dir zuerst das anzutun, was du uns antun willst.«
    »Ihr seid wirklich das letzte Lager, das noch übrig ist?«
    »Ja. Wir warten darauf zu sterben. Mitsamt unserer Lebensweise und unseren Erinnerungen. Und die G’athend werden wieder frei laufen, bis auch sie dahin sein werden – denn die Pferde, auf die wir aufpassen, sind ebenfalls die Letzten ihrer Art.«
    »Reitet ihr

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