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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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ihm. »Es ist ein Jhag’athend! Wir sind gesegnet! Gesegnet!« Schlagartig rannte er zurück zum Lager.
    Reisender gab dem Wallach die Fersen und ritt hinter dem Mann her.
    Der Reiter war in der Tat eine Frau, und Reisender sah beinahe sofort, dass sie aus dem Reich der Sieben Städte stammte. Sie sah gehetzt, mitgenommen und erschöpft aus, aber als ihr Blick auf Reisender fiel, der ins Lager ritt, blitzten ihre Augen wild.
    »Gibt es irgendeinen Platz auf der Welt, wo ich nicht auf verdammte Malazaner stoße?«, wollte sie wissen.
    Reisender zuckte die Schultern. »Und ich habe hier in der Ebene von Lamatath nicht unbedingt mit einer Ugari auf dem Rücken eines Jhag-Hengstes gerechnet.«
    Ihr finsteres Gesicht verdüsterte sich noch mehr. »Man hat mir erzählt, dass hier ein Dämon durchreist, Richtung Norden. Er tötet jeden, der ihm über den Weg läuft, und kostet zweifellos jeden Moment davon aus.«
    »So scheint es.«
    »Gut«, fauchte die Frau.
    »Warum?«, fragte Reisender.
    Sie starrte ihn finster an. »Weil ich ihm dann sein verdammtes Pferd zurückgeben kann, deswegen!«

Buch Zwei

    Leidenschaftslose Tugenden

Von ihren Rippen und von den Haaren der Frauen
    Schwimmen gesehen im Licht des Sommers in sonnengewärmten Flüssen
    Von unbesorgten Stirnen und Augen klar und zielstrebig
    Aus Turmfenstern blickend bei Anbruch der Nacht
    Von Händen, um Pfeifenköpfe aus Alabaster geschlossen,
    Wenn verhüllte Einladungen schamhaft wie Blüten im Schatten
    Zum Tanz einer Jungfrau einladen, eine rosa gesprenkelte Liebe so ausgehungert
    Wo eine derbe Matrone sichtbar wird, noch nicht bereit zu verschwinden
    Und die großen Beinknochen, niedergelassen unter gerundeten Gefäßen
    Sich lüsternd wiegend wie ein tropischer Sturm über weißem Korallensand
    Wo in all diesen versammelten Erinnerungen ich versucht habe
    Diese Liebe neu aus Erde zu erschaffen, die von meinen Händen gut bearbeitet war
    Und in die Laube flattern zu Girlanden geflochtene Blüten hinab
    Schwebt das vertraute unbekannte Gesicht der neugefundenen Frau
    Denn auf dieser Erde wird keine Einsamkeit willkommen geheißen, wenn sie eintritt
    Und sie, die gegangen ist, muss wiederum ersetzt werden
    Und bei ihrem Blick bin ich ein zusammengesetzter Mann
    Gleichermaßen zusammengesetzt aus Stein, Zweig und aufgewühlten Sedimenten
    Verlorene Geliebte und all jene, die es hätten gewesen sein können
    Wir sollten glühende Vorbehalte weder schmähen noch schüren
    Denn alle Flüsse dieser Welt fließen in eine einzige Richtung
    Die Liebe der Gebrochenen
    Breneth

Kapitel Sieben
    »Ich kann deine Gründe erkennen, meine Liebe. Aber wirst du nicht durstig werden?«
    Inschrift, die unter dem Deckstein einer Hausquelle gefunden wurde
    Seeuferviertel, Darujhistan
    S o schnell seine kleinen Füße ihn tragen konnten, rannte der kleine Junge durch das Zwei-Ochsen-Tor und hinaus auf die erhöhte, gepflasterte Straße, die ihn, wenn er sich dazu entschließen sollte, einfach immer weiter und weiter zu rennen, bis zum Rand der Welt führen würde, wo er am Ufer stehen und hinaus auf den weglosen Ozean starren könnte, der so riesig war, dass er jeden Abend die Sonne verschlang. Doch leider lief er nicht so weit. Nur hinaus zu den Hügeln gleich hinter den Elendsvierteln, um dort Dung zu sammeln, eine Tasche voll, so viel, wie er auf dem Kopf balancieren konnte.
    Die weisen und empfindsamen Dichter sagen, dass die Augen eines Kindes weiter sehen als die eines Erwachsenen, und wer würde – ohne auch nur einen flüchtigen Moment darüber nachzudenken – etwas anderes behaupten? Jenseits des Hügelgrats wartet ein Ausblick, der eine Vielzahl von Möglichkeiten bereithält, eine unwahrscheinlicher als die vorangegangene aus Sicht der zähneknirschenden alten Knacker, die danach gieren, eine Litanei persönlicher Fehlschläge zur Geltung zu bringen – sollte sich jemand die Mühe machen, ihnen zuhören zu wollen, was niemand tut und was – wenn nicht dies, was dann? – Beweis dafür ist, dass die Welt zugrunde geht. Aber unwahrscheinlich ist ein Wort, das nur wenige Kinder kennen, und selbst wenn sie es kennen würden, nun ja, würden sie die Idee mit einer einzigen flatternden Handbewegung über dem Kopf von sich weisen, während sie zum Horizont tanzen. Weil es nicht ausreichen wird, ängstlich in die Zukunft zu kriechen, nein, man sollte springen, sollte singend durch die Luft segeln, und wer kann schon sagen, wo auf diesem festen, unbekannten Land die eigenen

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