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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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nicht«, sagte Nimander. »Caladan Bruth. K’azz.«
    »Es ist eigentlich nicht von Bedeutung. Wir waren Verbündete in einem Krieg oder in dreien, das ist alles. Und vielleicht werden wir eines Tages wieder Verbündete sein, wer kann das schon sagen? Wenn irgendein gewaltiger Feind uns wieder einmal in das gleiche Lager zwingt, so dass wir alle auf der gleichen Seite stehen.« Er schien einen Moment lang über seine eigenen Worte nachzudenken und sagte dann: »Es ändert sich nichts.«
    »Kehrst du dann also nach Korall zurück – wo unser Vater wartet?«
    »Nein. Ich gehe davon aus, dass es ein paar Jahrhunderte dauern wird, bis der Staub, den ich letztes Mal aufgewirbelt habe, sich wieder gelegt haben wird.« Er wollte noch etwas hinzufügen, doch in diesem Augenblick wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt, und er trat Nimander in den Weg – zwang ihn dadurch, stehen zu bleiben –, um zum Straßenrand zu gehen, den Blick nach Norden gerichtet.
    »Ich hatte das schon gesehen«, murmelte Skintick, der ebenfalls haltmachte.
    Fünfzig Schritte oder so von der Straße entfernt, gleich hinter einem Streifen mit den fremdartigen Pflanzen und ihrem Spalier aus eingewickelten Puppen, befand sich eine Ruine. Nur eine der Mauern des quadratischen, turmähnlichen Bauwerks war mehr als mannshoch. Die Steine waren riesig, und sie waren ohne Mörtel zusammengefügt. Bäume, die Nimander noch nie zuvor gesehen hatte und die er keiner ihm bekannten Art zuordnen konnte, wurzelten oben auf den Mauern, schickten lange, sich schlängelnde Seile zum Boden. Die Zweige waren skelettartig, sie erstreckten sich waagerecht zur Seite und hielten kaum ein paar Handvoll dunkle, ledrige Blätter fest.
    Nenanda hatte den Wagen angehalten, und alle musterten jetzt die Ruine, die Kallors Aufmerksamkeit so sehr erregt hatte.
    »Sieht alt aus«, sagte Skintick. Er fing Nimanders Blick auf und zwinkerte ihm zu.
    »Jaghut«, sagte Kallor. Und er machte sich zu dem Turm auf. Nimander und Skintick folgten ihm.
    Die von Furchen durchzogene Erde auf dem Feld war ausgeblichen und tot, genau wie die grässlichen Pflanzen. Sogar die schrecklichen Insektenwolken waren verschwunden.
    Kallor trat zwischen zwei Leichen, aber es war nicht genug Platz, deshalb streckte er die Arme nach beiden Seiten aus und warf die Pfähle um. Staub stieg von ihrer Basis auf, während die Vogelscheuchen in sich zusammensackten, und dann, von nichts mehr gehalten, zu Boden fielen. Der Krieger ging weiter.
    »Wir können hoffen«, sagte Skintick leise, als er und Nimander Kallor durch die Lücke folgten.
    »Worauf?«, fragte Nimander.
    »Dass er sich entschließt, den Sterbenden Gott nicht zu mögen. Und den Entschluss fasst, etwas gegen ihn zu unternehmen.«
    »Glaubst du, dass er so überragend ist?«
    Skintick warf ihm einen Blick zu. »Als er gesagt hat, dass er mit Anomander und diesen anderen verbündet war, hat es sich nicht so angehört, als ob er gemeint hat, er sei ein Soldat oder ein unbedeutender Offizier in irgendeiner Armee gewesen, oder?«
    Nimander runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf.
    Skintick zischte wortlos durch die Zähne und sagte: »Es klang eher so, als wären sie … Gleichgestellte gewesen.«
    »Ja, stimmt. Aber es spielt keine Rolle. Er wird uns nicht helfen, Skin.«
    »Das habe ich auch gar nicht gehofft. Sondern eher, dass er beschließt, etwas aus seinen eigenen Gründen zu tun, aber etwas, das am Ende unsere Probleme löst.«
    »Ich würde nicht darauf wetten, Cousin.«
    Als sie sich der Ruine näherten, verstummten sie. So heruntergekommen der Turm auch war, er war beeindruckend. Die Luft um ihn herum wirkte körnig, irgendwie spröde, und trotz der feurigen Hitze der Sonne unheilvoll kalt.
    Die höchste Mauer wies ein Stück Dach gleich unter der höchsten Steinreihe auf, das ohne irgendeine andere offensichtliche Stütze in die Luft ragte und einen tiefen Schatten auf den darunterliegenden Erdboden warf. Die ihnen zugewandte Mauer war gerade hoch genug, um einen schmalen, von einem steil gewölbten Torbogen gekrönten Eingang zu umgeben. Direkt vor diesem Eingang stand ein bisschen zu einer Seite versetzt ein bauchiger Topf, in dem ein paar zottelige Pflanzen mit hängenden Blüten wuchsen, die inmitten dieser Atmosphäre der Verlassenheit so unpassend wirkten, dass Nimander sie nur ungläubig anstarren konnte.
    Kallor ging zum Eingang, zog seinen schweren Handschuh aus und klopfte mit ihm gegen den Türrahmen, an dem sich Wurzeln

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