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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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wohltätigen Spende, oder nicht?«
    »Ich glaube nicht, dass es das ist, aber egal. Was Ihr mir erzählt, bedeutet, dass ich kein Mitglied der Schmiedegilde werden kann.«
    »Die Mitgliedschaft steht allen Schmieden offen, die in der Stadt zu arbeiten wünschen, das versichere ich Euch. Sobald Ihr von einem Paten unterstützt werdet.«
    »Was das Ganze zu einem geschlossenen Laden macht.«
    »Wozu?«
    »Das malazanische Imperium ist im Reich der Sieben Städte mit geschlossenen Läden in Berührung gekommen. Sie haben sie aufgebrochen. Ich glaube, es ist sogar ein bisschen Blut dabei vergossen worden. Der Imperator war niemand, der vor Berufsmonopolen welcher Art auch immer gekatzbuckelt hat.«
    »Nun«, sagte der Schreiber und leckte sich die gesprungenen Lippen, »dann sei allen Göttern Dank, dass die Malazaner Darujhistan niemals erobert haben.«
    Barathol trat nach draußen und sah, dass Fäustel auf der gegenüberliegenden Straßenseite wartete; er aß irgendwelche aromatisierten Eisstückchen, die sich in einem zu einem Kegel geformten Blatt befanden. Die morgendliche Hitze ließ die Süßigkeit rasch schmelzen, und purpurfarbenes Wasser rann an der pummeligen Hand des Heilers entlang. Seine Lippen waren ähnlich gesprenkelt.
    Fäustels dünne Brauen hoben sich, als der Schmied zu ihm trat. »Bist du jetzt ein stolzes, wenn auch ein bisschen ärmeres Mitglied der Gilde?«
    »Nein. Sie haben mich abgelehnt.«
    »Aber warum? Kannst du nicht irgendeine Prüfung …«
    »Nein.«
    »Oh … und was jetzt, Barathol?«
    »Was? Oh, ich werde so oder so eine Schmiede eröffnen. Unabhängig.«
    »Bist du verrückt? Sie werden dich ausräuchern. Deine Einrichtung zertrümmern. Der Mob wird sich auf dich stürzen und dich totschlagen. Und das gleich am Eröffnungstag.«
    Barathol lächelte. Er mochte die Malazaner. Trotz allem, trotz der zahllosen Fehler, die das Imperium gemacht hatte, trotz des ganzen Blutvergießens, mochte er die Dreckskerle. Beim Vermummten, die waren noch nicht einmal ansatzweise so launisch wie die Einwohner seines Heimatlandes. Oder, wie er ironisch hinzufügte, die Bürger von Darujhistan. Zu Fäustels Vorhersagen sagte er: »Ich bin schon mit Schlimmerem fertiggeworden. Mach dir keine Sorgen um mich. Ich habe vor, hier als Schmied zu arbeiten, ob das der Gilde passt oder nicht. Und zu guter Letzt werden sie mich als Mitglied akzeptieren müssen.«
    »Dieser Triumph wird sich nicht sonderlich gut anfühlen, wenn du tot bist.«
    »Werde ich nicht sein. Tot, meine ich.«
    »Sie werden versuchen, alle daran zu hindern, mit dir Geschäfte zu machen.«
    »Ich bin mit malazanischen Waffen und Rüstungen sehr gut vertraut, Fäustel. Meine Arbeit entspricht den militärischen Ansprüchen deines alten Imperiums, und wie du weißt, sind die ziemlich hoch.« Er starrte den Heiler an. »Wird die Gilde dich abschrecken? Deine Freunde?«
    »Natürlich nicht. Aber vergiss nicht, wir sind im Ruhestand.«
    »Und ihr werdet von Assassinen gejagt.«
    »Oh. Das hatte ich ganz vergessen. Da ist was dran. Doch auch wenn, Barathol – ich habe meine Zweifel, dass wir paar Malazaner sonderlich lange für dein geschäftliches Überleben sorgen können.«
    »Die neue Botschaft hat eine Wachkompanie.«
    »Das stimmt.«
    »Und es leben noch andere Malazaner hier. Deserteure von den Feldzügen im Norden …«
    »Das stimmt auch, obwohl die sich vor uns verstecken – nicht dass uns das irgendwie kümmern würde. Tatsächlich wäre es uns lieber, wenn sie bei uns was trinken würden. Was hat man von irgendwelchem Groll?«
    »Dann werde ich denjenigen, die zu mir kommen, genau das erzählen, und auf diese Weise können wir uns gegenseitig helfen.«
    Fäustel warf den vollgesogenen Kegel weg und wischte sich die Hände an der Hose ab. »Als ich ein junger Bursche war, haben sie besser geschmeckt – obwohl sie teurer waren, weil man eine Hexe gebraucht hat, um das Eis zu machen. Hier hat es natürlich etwas mit irgendwelchen Gasen in den Kavernen unter der Stadt zu tun.«
    Barathol dachte ein paar Herzschläge lang über diese Worte nach, während er den Heiler mit seinen purpurnen Lippen anschaute, und für den Bruchteil eines Augenblicks sah er, wie dieser Mann als Kind gewesen war, und dann lächelte er wieder. »Ich muss einen geeigneten Platz für meine Schmiede finden. Wirst du mich ein Stück begleiten, Fäustel?«
    »Aber gern«, antwortete der Heiler. »Nun ja, ich kenne die Stadt – was genau suchst du?«
    Und so

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