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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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diejenigen, die alte Leute zurückgelassen haben, würde ich wetten.«
    »Kein Zweifel, kein Zweifel, Freund Schlitzer, eine überaus behäbige Wahrheit. Warum, nun, Kruppe begegnet jeden Tag altem Volk und freut sich über ihr breites Lächeln und ihre fröhlichen Willkommensgrüße.«
    »Es geht ihnen nicht allen schlecht, Kruppe.«
    »Stimmt, da und dort stolpert einer mit großen Augen herum, mit großen Augen deshalb, weil ein Leben lärmender Hemmungslosigkeit hinter ihm liegt, und der Narr ist einfach hingegangen und hat alles überlebt! Wie jetzt, fragt sich dieses Geschöpf? Warum bin ich nicht tot? Und du, mit deinen drei armseligen Jahrzehnten makelloser Langeweile, warum gehst du nicht einfach irgendwohin und stirbst?«
    »Wirst du von den Gealterten gehetzt, Kruppe?«
    »Schlimmer. Der teure Murillio jammert griesgrämig und zahnlos und erwägt jetzt ein Leben der Untätigkeit. Versprich Kruppe dies, teurer Schlitzer – wenn du diesen strahlenden Musterknaben hier vor dir wanken und sabbern siehst, wenn du siehst, wie er zu den Wolken murmelt und keucht und furzt und tröpfelt und den ganzen Rest noch dazu, dann fessle Kruppe, richtig stramm, stopf ihn in einen dicken, undurchlässigen Jutesack, such eine nahe gelegene Klippe und schmeiß ihn in weitem Bogen weg! Durch die Luft! Hinunter zu den tobenden Wassern und zerschmetternden Felsen und dem schaumigen Schaum – Kruppe fleht dich an! Und hör zu, während du das tust, Freund Schlitzer, singe und lache, spucke hinter mir her! Versprichst du mir das?«
    »Wenn ich in der Gegend bin, Kruppe, werde ich genau das tun, worum du mich bittest.«
    »Kruppe ist erleichtert, so erleichtert. Oh, das letzte Teilchen revoltiert im unteren Bauch – dann also mehr von diesem Tee, um den Pechrülpser des geschmacklosen Elends auf Erden hervorzubringen. Und dann, kurz danach, wird es Zeit fürs Mittagessen sein! Und sieh nur, wer hereinkommt, kein anderer als Murillio, frisch angestellt und vital und so erpicht auf Großzügigkeit!«
    Iskaral Pustls Liebe war rein und vollkommen, wenn man davon absah, dass seine Frau ihm andauernd in die Quere kam. Wenn er sich nach links lehnte, lehnte sie sich nach rechts; wenn er sich nach rechts lehnte, lehnte sie sich nach links. Wenn er den Hals reckte, reckte sie ihren, und alles, was er sehen konnte, war das übel zugerichtete Netz ihrer verfilzten Haare und darunter diese stählernen schwarzen Augen, die zu wissend für ihr eigenes Bestes waren – und auch für seins, so gesehen.
    »Diese närrische Hexe«, murmelte er. »Kann sie nicht sehen, dass ich mich in diese und jene Richtung lehne und den Kopf rauf und runter bewege, nur weil mir danach ist, und nicht, weil die Hohepriesterin da drüben ist und großzügig ihr entzückend üppiges Hinterteil präsentiert – wohl wissend, ja, das tut sie, wie ich zapple und sabbere, keuche und Herzklopfen habe, diese Verführerin, diese böswillige Füchsin. Aber nein! Von jedem Winkel aus schiebt sich dieses mein schreckliches Verderben ins Blickfeld, ruiniert es meine Augen! Vielleicht kann ich sie klugerweise auf einen Botengang schicken, nun, das ist mal eine Idee.« Er lächelte und beugte sich vor, und die ganze Panzerung seines Charmes zitterte und brach angesichts des Angriffs ihres unheilvollen starren Blicks zusammen. »Süßes Rosinentörtchen, das Maultier im Stall des Tempels muss gestriegelt werden und bedarf der zärtlichen Fürsorge.«
    »Tut es das?«
    »Ja. Und da du im Augenblick ganz offensichtlich mit nichts beschäftigt bist, könntest du stattdessen etwas Sinnvolles tun.«
    »Aber ich tue etwas Sinnvolles, mein teuerster Ehemann.«
    »Oh, und was wäre das, meine zärtliche Schlampe?«
    »Nun ja, ich opfere meine Zeit, um dich davor zu bewahren, noch einen größeren Narren aus dir zu machen, als du es normalerweise sowieso schon machst, was eine ziemliche Herausforderung ist, das kann ich dir versichern.«
    »Von was für einer Dummheit redet sie da? Liebesauster, wovon sprichst du?«
    »Sie hat das Zugeständnis gemacht, dass du derjenige bist, der du zu sein behauptest. Und das ist das Einzige, was sie davon abhält, uns beide rauszuwerfen, wo wir dann auf unseren dürren Hintern landen. Dich und mich und das Maultier und die Kauderwelsch plappernden Bhokarala – vorausgesetzt, sie schafft es irgendwie, die aus dem Keller zu kriegen. Ich bin eine Hexe der Spinnengöttin, und die Hohepriesterin da drüben ist darüber ganz und gar nicht glücklich. Und

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