Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
würde, oder? Nun ja, die Hälfte der Erwachsenen von uns waren Soldaten in der Domäne oder sogar schon vorher. Und niemand hat uns unsere Waffen oder unsere Rüstungen weggenommen, oder?«
    »Sie sind ziemlich große Idioten«, sagte Buksch nickend. »Für diese Arroganz sollten sie bezahlen, meine Meinung.«
    »Wann ist das nächste Treffen?«, fragte der zweite Mann.
    Der dritte Mann, der bisher lässig auf seinem Stuhl gesessen hatte, reckte sich. »Wir waren gerade dorthin unterwegs, Harak. Willst du mitkommen?«
    Als die drei Männer aufstanden und davongingen, trank Domänenser seinen Kelyk aus, wartete ein weiteres halbes Dutzend Herzschläge und stand dann auf, schlang seinen Umhang um sich, während er gleichzeitig daruntergriff und das Schwert in der Scheide lockerte.
    Er verharrte kurz und blickte formell nach Norden, schloss die Augen und sprach ein leises Gebet.
    Danach setzte er sich mit unbekümmerten Schritten in Bewegung, mehr oder weniger in die gleiche Richtung, die die drei Männer genommen hatten.
    Hoch oben auf dem Turm blickten die Augen eines rot geschuppten Drachen auf alles hinunter; in ihren Facetten spiegelten sich Szenen aus jeder Straße, jeder Gasse, das wilde Treiben auf den Märkten, die Frauen und Kinder, die auf den flachen Hausdächern erschienen, um die Wäsche aufzuhängen, die Gestalten, die da und dort zwischen den Gebäuden herumwanderten. In diesen Augen brodelte die Stadt.
    Irgendwo jenseits der Nacht entfesselte die Sonne einen Morgen eherner feuriger Hitze. Anfangs verlieh sie nur dem Rauch der Feuerstellen in den behelfsmäßigen Lagern entlang der ausgetretenen Pfade, die sich aus dem Norden herabwanden, Gestalt, doch als die Pilger auftauchten und eine ununterbrochene Reihe bildeten, verwandelte sie die Schlange aus Staub, die alsbald auf dem ganzen Weg bis zum Großen Grabhügel auf den Winden schwebte, in helles Gold.
    Die Mittellosen unter den Pilgern trugen winzige Muscheln, die sie am Ufer und in Gezeitenteichen gesammelt hatten, oder abgeschliffene Steine oder Klumpen aus unbearbeitetem Kupfer. Die, die besser dran waren, trugen Schmuckstücke, mit Edelsteinen besetzte Schwertscheiden, Streifen aus seltener Seide, Leinen aus Delantine, Silber- und Goldräte der Daru, Beute, die von Leichen auf Schlachtfeldern eingesammelt worden war, Haarsträhnen von geschätzten Verwandten und eingebildeten Helden oder irgendeinen anderen wertvollen Gegenstand, von denen es unendlich viele zu geben schien. Nun, da sie nur noch einen Tagesmarsch vom Großen Grabhügel entfernt waren, war die Bedrohung durch Banditen und Diebe verschwunden, und die Pilger sangen, während sie auf die gewaltige Wolke aus Dunkelheit zuschritten, die sich im Süden herabgesenkt hatte.
    Unter dem gewaltigen Hügel aus Schätzen lagen, wie sie alle wussten, die sterblichen Überreste des Erlösers.
    Für immer und ewig von der Nacht und ihren grimmigen, stummen Wächtern beschützt.
    Die Schlange aus Staub reiste also zu einem Ort der Erlösung.
    Bei den Rhivi von Nordgenabackis gab es ein Sprichwort: Ein Mann, der die Schlange weckt, ist ein Mann ohne Furcht. Ein Mann ohne Furcht hat die Regeln des Lebens vergessen.
    Silanah hörte ihre Lieder und Gebete.
    Und sie beobachtete.
    Manchmal vergaßen die Sterblichen tatsächlich. Manchmal mussten die Sterblichen … erinnert werden.

Kapitel Drei
    Und er wusste, dort zu stehen
    Würde eine unerbittliche Aufgabe sein
    Unerbittlich wie Opfer, die gebracht wurden
    Und Blutschwüre, die geleistet wurden
    Er wusste genug, um allein zu warten
    Vor dem Angriff der Hitze der Wut
    Den Gesängen der Rache
    Wo die Schwerter aufeinanderprallen werden
    Und wo einst Sterbliche waren
    Bleiben immer noch Träume von Heimat
    Wenn doch nur eine vergoldete Tür
    Aufgerissen werden könnte.
    Hat er Atem dafür verschwendet, zu verhandeln
    Oder sich kurzentschlossen abgewandt
    Hat er voller Freude gelächelt
    Auf der Suche nach Strafe?
    Seht, wie er immer noch da steht
    Während ihr bleibt, unerbittlich
    Der Dichter verdammt euch
    Der Künstler schreit auf
    Derjenige, der weint
    Wendet sein Gesicht ab
    Eure Gedanken sind beschäftigt damit,
    Unbedeutende Einzelheiten aufzulisten,
    Voller Kleinigkeiten
    Und allen erdenklichen Maßen
    Für das, was nichts bedeutet
    Für niemanden
    Er nimmt von euch jede Wut
    Jedes Verbrechen …
    Ob es euch gefällt
    Oder nicht …
    Opfer, die gebracht wurden
    Schwüre, die geleistet wurden
    Er steht allein
    Weil keiner von euch sich

Weitere Kostenlose Bücher