Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)
es über die Gebirgspässe bis zum Plateau des Alten Königs schaffen konnten. Von dort hatte Bescheiden Maß die Überlebenden seines Haushalts – Sklaven und freie Bürger gleichermaßen – über die Händlerstraßen hinunter nach Petz geführt. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Stadt zogen sie erst nach Fleck und dann weiter zum Rhivi-Karawanenweg.
Ein kurzer Aufenthalt in Fahl, bis es schließlich auf der Flucht vor einer weiteren Belagerung durch die Malazaner inmitten einer Marschkolonne aus reichlich mitgenommenen Flüchtlingen hinunter nach Darujhistan ging.
Wo Bescheiden Maß sich im letzten noch vorhandenen Kontor des Geschäfts seines Vaters niederließ und sich an einen langen, gewissenhaften Wiederaufbau machte, der seine taktischen Fähigkeiten und in der Tat auch sein Vermögen immer weiter anwachsen ließ.
Eine so lange, nervenaufreibende Reise hatte ihm die Loyalität seiner Leute gesichert. Die Sklaven wurden mit ihrer Freilassung belohnt, und kein Einziger schlug das Angebot aus, für ihn zu arbeiten. Sein Eisenwarenhandel florierte. Eine Zeit lang hatte es ausgesehen, als würde der Fluch namens malazanisches Imperium ihn ein weiteres Mal aufstöbern, aber es hatte ein Geschenk gegeben, ein Geschenk aus Blut, das er jetzt gut verstand, und die Stadt war verschont geblieben.
Für wie lange? Bescheiden Maß war bestens damit vertraut, wie das Imperium solche Dinge anging. Mittels Unterwanderung, klugen Handlungen, die zur Destabilisierung beitrugen, Attentaten, durch das Schüren von Panik und die Auflösung der Ordnung. Dass die Malazaner jetzt eine Botschaft in der Stadt hatten, war nichts weiter als eine Möglichkeit, ihre tödlichen Agenten nach Darujhistan zu bringen. Nun, er hatte die Nase voll davon wegzulaufen.
Die Vorfahren seines Vaters hatten zwölf Generationen lang mit Eisenwaren gehandelt. Hier, in seinem Kontor im Gadrobiviertel von Darujhistan, hatte er in den Gewölben tief unter den Straßen der Stadt schriftliche Aufzeichnungen gefunden, die beinahe sechshundert Jahre zurückreichten. Und in den ältesten dieser Pergamentrollen hatte Bescheiden Maß etwas entdeckt.
Darujhistan würde nicht an das malazanische Imperium fallen – er hatte die Mittel entdeckt, um das zu verhindern. Um in der Tat dafür zu sorgen, dass niemals mehr eine fremde Macht die Stadt bedrohen konnte, die er inzwischen seine Heimat nannte, dass seine Familie – alle diejenigen, die er liebte – niemals mehr in Gefahr geraten würde.
Wenn er das tatsächlich sicherstellen wollte – das war Bescheiden Maß nur allzu klar –, würde er seinen ganzen Scharfsinn benötigen, mit dem er normalerweise dafür sorgte, dass seine komplizierten geschäftlichen Pläne irgendwann Früchte trugen. Er würde große Geldsummen benötigen, die er jetzt zur Verfügung hatte. Und bedauerlicherweise würde er auch skrupellos sein müssen.
Das war unangenehm, ja, aber es war ein notwendiges Opfer.
Das Hauptgeschäftsgebäude von Eldra Eisenwarenhandel war eine verstreute Ansammlung von Gebäuden, Lagerhäusern und Werkstatthöfen gleich nördlich des Zwei-Ochsen-Tors. Der gesamte Komplex war von Mauern umgeben und praktisch autark. Drei Schmieden lagen gegenüber einer langgestreckten, einstöckigen Gießerei, die sich an die Westmauer lehnte. Zwischen ihnen verlief ein unterirdischer Fluss, der Abgang in den Maiten transportierte; dem Abwasser und den Abfällen, die der Fluss mitbrachte, verdankte die sich anschließende Bucht ihren Namen – Braunwasser –, und an den meisten Tagen breitete sich der Fleck weit in den Azursee aus, eine unglückliche Folge der Eisenverarbeitung, wie er oft zu den Vertretern der Stadt sagte, wenn die Klagen der Gadrobifischer zu laut wurden, um sie übergehen zu können. Normalerweise reichte es aus, den Fischern entsprechende Entschädigungen anzubieten, um derartige Einwendungen verstummen zu lassen, und was die ziemlich bittere Ironie anging, die Bescheiden Maß empfand, wenn er diese Summen bezahlte – eine Ironie, die auf der alten Tatsache gründete, dass alle Eisen benötigten, die Nachfrage niemals aufhörte, angefangen von Angel- und Landungshaken bis hin zu Rüstungen und Schwertern –, nun, diese Ironie behielt er klugerweise für sich.
Das Verwaltungsgebäude, das gleichzeitig die Büro- und Wohnräume beherbergte, erhob sich vor der Südmauer des Komplexes. In dem Flügel, der dem Südende der Gießerei am nächsten lag, befanden sich vor allem die Unterkünfte der
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