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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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einen von diesen …«
    »Vielleicht sind wir das wirklich«, unterbrach ihn Flamm, »aber vielleicht auch nicht. Tja, vorhin hast du gesagt, dass du pleite bist; also das sind schlechte Nachrichten, Torvald. Für dich mehr als für uns, weil wir dich jetzt abliefern werden. Junge, Junge, da wird Verleiher Gareb sich aber freuen.«
    »Wartet! Ich kann das Geld besorgen – ich kann die Schulden begleichen. Aber ich brauche ein bisschen Zeit …«
    »Wir können dir keine Zeit geben«, sagte Leff kopfschüttelnd. »Tut mir leid, alter Freund.«
    »Eine Nacht, das ist alles, worum ich euch bitte.«
    »Eine Nacht, in der du dich schnellstmöglich aus dem Staub machen wirst.«
    »Nein, ich schwöre es. Bei den Göttern, ich bin doch gerade erst zurückgekommen! Ich bin hier, um alle meine Schulden zu begleichen!«
    »Ach, tatsächlich. Und wie willst du das machen?«
    »Am besten, du überlässt die Einzelheiten mir, Flamm, einfach nur, damit ihr beide – du und Leff – da nicht reingezogen werdet. Also, ich stehe ganz weit unten auf der Liste – ich muss ganz weit unten stehen, denn es ist Jahre her. Das bedeutet, dass niemand erwartet, dass ihr beiden mich anschleppt, stimmt’s? Gebt mir eine Nacht, nur eine, das ist alles, worum ich euch bitte. Wir können uns morgen um diese Zeit wieder treffen, genau hier. Ich werde euch beide nicht im Stich lassen, ich versprech’s.«
    »Du musst uns für Idioten halten«, sagte Leff.
    »Hört zu, sobald ich meine Schulden bei Gareb bezahlt habe, kann ich euch helfen. Bei der Liste, meine ich. Wer wäre besser als ich, wenn’s um so was geht?«
    Flamms ungläubiger Gesichtsausdruck sorgte dafür, dass sein Gesicht länger und länger wurde, bis es aussah, als würden ihm gleich die Augen herausfallen. Er leckte sich die Lippen, warf Leff einen raschen Blick zu.
    Torvald Nom sah das alles und nickte. »Tja, ihr beiden seid in Schwierigkeiten, schon klar. Diese Listen machen Hackfleisch aus jedem, der sie in die Hand nimmt. Ich muss euch sagen, dass ich verwundert und … nun ja, zutiefst enttäuscht bin, feststellen zu müssen, dass ihr beiden so tief gesunken seid, seit ich weg bin. Bei den Göttern, wenn ich das geahnt hätte … nun ja, vielleicht hätte ich mir dann doch überlegt, hierzubleiben …«
    Leff schnaubte. »Also das ist eine verdammte Lüge.«
    »Nun gut, vielleicht ist es ein bisschen übertrieben. Also, was sagt Gareb – wie viel schulde ich ihm jetzt?«
    »Tausend Silberräte.«
    Torvald Nom schnappte nach Luft, jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. »Um des Vermummten willen, er hat mir einfach nur ein Abendessen und ein, zwei Bier bezahlt! Und was das angeht, habe ich angenommen, dass er einfach nur großzügig war. Dass er vielleicht wollte, dass ich etwas für ihn erledige. Ich war ziemlich beleidigt, als er mir eine Rechnung für diese Nacht geschickt hat.«
    »Zinsen, Torvald«, sagte Leff. »Du weißt, wie das läuft.«
    »Außerdem«, fügte Flamm hinzu, »bist du einfach abgehauen. Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?«
    »Das würdet ihr mir niemals glauben.«
    »Das da an deinen Handgelenken … sind das Narben von Handschellen?«
    »Ja, und das ist noch längst nicht das Schlimmste. Nathiische Sklavenpferche. Malazanische Sklavenhalter – all das hat mich bis ins Reich der Sieben Städte gebracht. Beru hilf, meine Freunde, das war alles gar nicht schön. Und was die lange Reise zurück angeht … tja, also wenn ich ein Barde wäre, könnte ich ein Vermögen damit verdienen, wenn ich die Geschichte erzähle!«
    Das Schwert, das die ganze Zeit vor seinem Gesicht gewesen war, hatte geschwankt, sich ein bisschen gesenkt, und jetzt endlich verschwand es ganz, während die Dolchspitze an seinen Rippen zurückgezogen wurde. Torvald warf einen raschen Blick in die beiden Gesichter vor ihm und sagte: »Eine Nacht, meine alten Freunde, und alles wird geklärt sein. Und dann kann ich anfangen, euch bei der Liste zu helfen.«
    »Wir haben schon Hilfe«, sagte Leff, auch wenn er sich bei diesen Worten etwas unbehaglich zu fühlen schien.
    »Ach ja? Von wem denn?«
    »Kruppe. Erinnerst du dich an ihn?«
    »Der schmierige fette Hehler, der immer im Phoenix rumgehangen hat? Seid ihr verrückt?«
    »Das Phoenix ist unsere neue Schankstube, Torvald«, sagte Flamm, »und zwar seit damals, als Bormen uns rausgeschmissen hat, weil wir …«
    »Erzähl ihm nichts davon, Flamm!«
    »Eine Nacht«, sagte Torvald nickend. »Einverstanden? Gut. Ihr werdet es nicht

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