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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Für das und sonst nichts.
    Und das stimmte natürlich auch und war ein guter Grund, vermutete sie, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu betrinken.
    In letzter Zeit hatte sie sich allerdings ein bisschen weniger großzügig gefühlt – nein, sie hatte eigentlich so gut wie überhaupt nichts gefühlt. Selbst das Mitleid war geschwunden, war flüsternd davongetragen worden wie ein dürres Blatt im Herbstwind. Und es war, als wenn er sich verändert hätte, direkt vor ihren Augen, obwohl ihr mittlerweile klar war, dass das, was sich verändert hatte, sich hinter ihren Augen befand – nicht derjenige, den sie ansah, sondern diejenige, die ihn ansah. Sie schreckte angesichts seiner Wut nicht mehr zurück. Scheute nicht mehr vor dem vorgebeugten Gang und all der nutzlosen Wut zurück, sondern betrachtete ihn jetzt genauer, sah die Sinnlosigkeit in seinem Tun, sah das Selbstmitleid in dem gekränkten Herumstapfen.
    Sie war also leer, und anfangs hatte sie geglaubt, dass sie so bleiben würde, wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens. Stattdessen hatte etwas begonnen, die Leere zu füllen. Anfangs hatte es sie zusammenzucken lassen, ihr einen Stich aus Schuldgefühl versetzt, aber das war jetzt nicht mehr der Fall. Wenn jetzt Mordgedanken ihren Kopf erfüllten, dann war es, als würde sie sich in parfümiertes Badewasser sinken lassen.
    Gaz war unglücklich. Das sagte er. Er wäre glücklicher, wenn er tot wäre.
    Nun ja, um die Wahrheit zu sagen, sie auch.
    All diese Liebe, all dieses verzweifelte Bedürfnis, und er war nutzlos. Sie hätte ihn schon vor langer Zeit aus ihrem Leben vertreiben sollen, und das wusste er. Auf die Art und Weise an ihm festzuhalten, wie sie es tat, war eine Qual. Er sagte ihr, dass er nur gegen Schwächlinge kämpfte. Gegen Narren und Schlimmeres. Er sagte ihr, dass er es tat, um dafür zu sorgen, dass seine Arme kräftig blieben, um seine Knöchel zu härten, um sich an etwas festzuhalten (ha, der war gut), das einen Grund bot, einfach weiterzuleben. Ein Mann braucht eine besondere Fähigkeit, ja, und es spielte keine Rolle, ob es eine gute oder eine schlechte war. Nein, das spielte überhaupt keine Rolle. Aber die Wahrheit war, dass er sich die gemeinsten, größten Dreckskerle aussuchte, die er finden konnte. Um zu beweisen, dass er es konnte, um zu beweisen, wie gut seine Knöchel waren und wie gut er mit ihnen töten konnte.
    Töten, ja. Bisher vier, bei denen er sich sicher war.
    Früher oder später würde die Münze anders fallen, das wusste Gaz, und dann würde sein kalter Leichnam mit dem Gesicht nach unten in irgendeinem Gässchen liegen. Schon gut so. Wenn man wieder und wieder mehr austeilt, als man wert ist, wird schließlich irgendjemand kommen, um die Schulden einzutreiben.
    Sie würde ihm keine Träne nachweinen, das wusste er. Ein Mann, der liebte, konnte erkennen, wenn diejeinige, die er liebte, aufhörte, ihn zu lieben. Er machte ihr keine Vorwürfe und liebte sie deswegen kein bisschen weniger; nein, sein Verlangen wurde nur noch heftiger.
    Die Taverne zur Blauen Kugel nahm eine Ecke von einem ganzen Haufen wuchtiger, heruntergekommener Mietskasernen ein, die nach Urin und verfaulenden Abfällen stanken. Während des Fests erreichte die nächtliche Anarchie auf diesen Hintergassen oberhalb der Docks einen neuen Höhepunkt, und Gaz war nicht der Einzige, der auf der Suche nach Ärger durch die Straßen streifte.
    Es kam ihm plötzlich in den Sinn, dass er vielleicht gar nicht so ungewöhnlich war, wie er einst möglicherweise geglaubt hatte. Dass er vielleicht nur einer von abertausend nutzlosen Schlägern in der Stadt war, die sich alle selbst hassten und Spuren erschnüffelten wie so viele räudige Hunde. Diejenigen, die ihn kannten, machten ihm Platz und stahlen sich aus dem Weg, als er auf seinen auserkorenen Kampfplatz hinter der Blauen Kugel zustapfte. Dieser flüchtige Gedanke – an andere Menschen, an die im Schatten liegenden Gesichter um ihn herum – war nur von kurzer Dauer, und er verflog augenblicklich, als ihm zum ersten Mal der Geruch von Blut in der feuchten, schwülen Luft in die Nase stieg.
    Jemand war ihm zuvorgekommen, und dieser Jemand verließ möglicherweise gerade die Gasse am gegenüberliegenden Ende. Nun, vielleicht würde der Idiot ja auch umkehren, und dann könnte er dem Dreckskerl das verpassen, was der einem anderen verpasst hatte – und da war schon der Körper, die zusammengesunkene, reglose Gestalt. Gaz trat an sie heran und

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