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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Jasper verständnislos.
    »Er war ein paar Tage nach der Krönung in Westminster, um die Königinwitwe zu besuchen. Sie hat ihn nicht empfangen, aber ihre Tochter Elizabeth hat mit ihm gesprochen.« Er sah wieder zu Julian. »Was immer du zu der jungen Lady Elizabeth gesagt hast, hat sie sehr nachdenklich gestimmt. Sie hat ziemlich schockierende Dinge über ihren königlichen Onkel gesagt, und sie war verzweifelt über das Verschwinden ihrer Brüder. Sie macht sich schwere Vorwürfe, weil sie nicht auf dich gehört hat.«
    »Das sollte sie nicht«, sagte Richmond kopfschüttelnd, der auf die Distanz eine Schwäche für die Prinzessin entwickelt hatte, seit Julian ihm von der Begegnung mit ihr berichtet hatte. »Selbst wenn sie Julian geglaubt hätte, gegen die Wünsche ihrer Mutter hätte sie ja doch nichts ausrichten können. Aber mit der Königinwitwe möchte ich wahrlich nicht tauschen. Und mit dem Erzbischof von Canterbury auch nicht. Wie muss es in ihnen aussehen?«
    Auch darüber wollte Blanche jetzt lieber nicht nachdenken. Es war so schon alles schlimm genug. »Wie kommt es, dass du von Buckinghams Begegnung mit Prinzessin Elizabeth weißt, Geoffrey?«, fragte sie.
    »Weil ich die letzten zwei Jahre sein Stallmeister war«, antwortete ihr Cousin. »Es … na ja, es hat in seinem Haushalt die Runde gemacht. Irgendeiner seiner Ritter hat geplaudert, wie das eben immer so geht. Und vor zwei Wochen, als wir nach Brecon kamen, wo er vorübergehend weilt, während Richard den Norden bereist …«
    »Buckingham ist in Wales ?«, unterbrach Jasper verblüfft.
    Geoffrey nickte. »Ein gutes Stück davon gehört ihm ja, nicht wahr? Und Richard hat ihn zum obersten Richter von Wales berufen. Jedenfalls kam Buckingham in die Stallungen, um sie sich anzuschauen – er ist ein großer Pferdenarr. Und wie viele Pferdenarren hat er die Angewohnheit, mit seinen Gäulen zu reden. Du brauchst gar nicht so höhnisch zu grinsen, Julian, denn du tust es auch.«
    »Aber wenigstens lese ich ihnen keine Gedichte vor, so wie Blanche früher«, konterte Julian.
    Die beiden Cousins sahen sich an, plötzlich übermannt von Erinnerungen, die so lebhaft und so süß waren, dass die Bitterkeit zwischen ihnen verschwand, solange der Moment währte. Aber so leicht wollte Julian seinen einstigen Stallmeister nicht davonkommen lassen. Er verschränkte abweisend die Arme und fragte: »Und? Was hat Buckingham seinem Gaul anvertraut, als du – ganz zufällig – unbemerkt in der Nähe standest?«
    Geoffrey ging auf die Spitze nicht ein. »Dass er sich fürchtet.«
    »Wovor?«
    »Einen furchtbaren Irrtum begangen zu haben. Vor der Verdammnis. Am meisten davor, als der Mann in die Annalen einzugehen, der ein Monstrum auf den Thron gesetzt hat.«
    Es war einen Moment still.
    Schließlich sagte Blanche: »Nun, ich schätze, dem Mann kann geholfen werden.«

Brecon, September 1483
    Der Duke of
     Buckingham empfing Julian im Pferdestall. »Waringham!«, rief er erfreut aus, nachdem der mürrische walisische Torwächter Julian in das helle Stallgebäude geführt hatte. »Was für eine glückliche Fügung. Habt die Güte und seht Euch mein neues Schlachtross an.«
    Julian traute seinen Ohren kaum. Ich bin nicht nach Wales gekommen und riskiere meinen Kopf, um deine Gäule zu bewundern, dachte er grantig, aber er beherrschte sich. »Gern. Erlaubt mir, Euch meinen Sohn Edmund vorzustellen, Sir.«
    Edmunds Miene war verdrossen, doch er machte einen artigen Diener vor Buckingham. »Eine Ehre, Euer Gnaden.«
    Buckingham lächelte ihm flüchtig zu und vergaß ihn sogleichwieder. Mit jungenhafter Ungeduld führte er Julian zu der Box an der Stirnwand, der größten im Stall.
    Julian betrachtete ihn verstohlen aus dem Augenwinkel. Der Duke of Buckingham war ein gut aussehender Mann Ende zwanzig mit breiten Schultern und großen, kräftigen Händen. Das dunkle Haar lag glatt und säuberlich gekämmt auf seinem goldbestickten Samtkragen, die dunklen Augen und feinen Züge verrieten, dass seine Mutter eine Beaufort gewesen war. Sein federnder Schritt schien Tatkraft, vielleicht auch Übermut auszudrücken, aber er hatte seinem Gast noch kein einziges Mal in die Augen geschaut.
    »Hier, seht ihn Euch an. Ist er nicht ein Prachtkerl? Ich habe ein Vermögen für ihn bezahlt, doch er benimmt sich, als hätte er den Teufel im Leib.«
    Wie um diesen Verdacht zu bestätigen, schlug der große, muskulöse Braune hinten aus und verdrehte die Augen, sobald Buckingham die

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