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Das Spiel des Schicksals

Das Spiel des Schicksals

Titel: Das Spiel des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. R. Powell
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Höfe regieren – ein Spielführer altert nicht – ist das ganze Arkanum unser Schachbrett. Das ist ein Preis, der jeden Trumpf aussticht.« Mit einer zarten Bewegung befeuchtete sie ihre Lippen. »Obwohl ich mir vorstellen kann, dass du anderer Meinung bist …«
    Und ganz plötzlich zeigten alle Bildschirme Cat, wie sie vor der Tür in den Garten der Sechs der Kelche stand. Diesmal war die Aufnahme in Farbe und gestochen scharf. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht, als sie über den Rasen auf das Haus zuging – das Glühen hoffnungsvoller Glückseligkeit – war in seiner Intensität beschämend.
    Das Bild wechselte zu einem Teppich mit braunen und cremefarbenen Wirbeln. Ein rosafarbener Geburtstagskuchen. Das Gesicht ihrer Mutter, ihr Lächeln, als sie die Arme ausstreckte. Eine Hand mit einer Waffe.
    Cat stieß ein Wimmern aus, wie ein kleines, gefangenes Tier. In einer vergeblichen Geste griff sie nach dem Bildschirm. Im gleichen Moment kehrte das statische Schneegestöber mit einem ohrenbetäubenden Knistern zurück.
    »Ihr Mistkerle ! «, keuchte sie auf.
    Ahab betrachtete sie ungerührt. »Du darfst nicht glauben, dass der Schein und die Wirklichkeit, die das Arkanum dir zeigen, irgendetwas mit uns zu tun haben. Wir mögen die Schiedsrichter im Spiel sein, aber das Arkanum funktioniert nach seinen eigenen geheimen Gesetzen. Was du dort vorfindest, betrifft nur dich.«

    Odile legte die Hand vor den Mund. Ein leises, weiches Geräusch ertönte. Sie lachte. Die beiden spielten mit ihr, das war alles. Cat hatte mit ihrem Eindringen nichts erreicht. Im Gegenteil; die beiden hatten sie mit den geisterhaften Bildschirmen und den rätselhaften Kommentaren noch tiefer in den Abgrund gezogen. Jetzt hatten sie noch mehr Macht über sie. Und sie warteten nur darauf, dass sie zusammenbrach.
    In diesem Moment fasste Cat einen Entschluss.
    Es reichte.
    Keine Tränen mehr, keine dramatischen Auftritte. Diese Befriedigung wollte sie ihnen nicht geben. Jetzt nicht und niemals mehr. Sie würde diesen Leuten hoch erhobenen Hauptes den Rücken kehren und mit festen Schritten ihren Weg gehen. Trauer und Zorn sollten einer kalten, harten Ruhe weichen. Nur dann würde sie in der Lage sein zu tun, was sie tun musste.
    Was auch immer nötig ist und wie hoch der Preis auch sein mag, ich werde meine Antworten bekommen, schwor sich Cat, als sie das Gebäude verließ. Fangen wir doch gleich mit dem Mädchen in der Kirche an.

KAPITEL 7
    Cat fand sich allmählich in London zurecht, aber auf dem Weg zu St. Bernadine stieg sie an der falschen U-Bahn-Haltestelle aus und kam eine Viertelstunde zu spät.
    Toby lehnte am Zaun vor der Kirche. Zu seinem Tweedjackett trug er ein Stirntuch mit einer Totenkopfflagge und einen meterlangen Schal mit lila Streifen. »Ich dachte schon, du kommst nicht mehr«, sagte er vorwurfsvoll. »Und dass es vielleicht ein Fehler war, nicht früher hierherzugehen und die Messe zu besuchen.«
    »Hör mal, es gibt Grenzen. Ich kann nicht an einem einzigen Wochenende mit mehreren Gruselritualen klarkommen. «
    Zu ihrer Überraschung lachte Toby. »Weißt du, wenn du nicht so verbiestert bist, kannst du richtig witzig sein.«
    Sie fand das eigentlich ziemlich frech, zumal Toby selbst über erhebliche Launen verfügte. Aber sie ließ es durchgehen. Es verging keine Minute, da öffneten sich die Türen der Kirche, und Menschen strömten hinaus in den Kirchhof.
    Die Kirche befand sich in einem kleinen Wohnviertel
und war in einem verspielten gotischen Stil errichtet, der nur allzu gerne auf Postkarten und Keksdosen abgebildet wurde. Die Gemeinde bestand vornehmlich aus älteren Menschen, allesamt gut gekleidet, und Cat merkte unbehaglich, wie fehl am Platz sie und Toby wirkten. Es half auch nichts, dass Toby sich hinter einem Briefkasten zusammenkauerte, an den Nägeln knabberte und sich dabei hektisch umschaute.
    »Da ist sie«, flüsterte er aufgeregt und schubste Cat in die Richtung eines eleganten Paars in mittleren Jahren und eines blonden Mädchens, die gerade durch die Tür traten. Aber jetzt, da der Augenblick gekommen war, wurde sich Cat der Peinlichkeit der Situation bewusst. Jemanden vor einer Kirche abzufangen! Was sollte sie jetzt machen? Sollte sie sich dieser Fremden in den Weg stellen und aus der Wundersamen Welt des Tarot zitieren?
    Doch die Kontaktaufnahme erwies sich als leichter, als gedacht. Es war kurz vor Weihnachten, die Messe war gut besucht gewesen, und die Menschen verweilten noch, um Weihnachts

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