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Das Spiel des Schicksals

Das Spiel des Schicksals

Titel: Das Spiel des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. R. Powell
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von nun an immer das unbegreifliche, unerklärliche Geheimnis des Arkanums zwischen ihnen stehen würde. Der Gedanke daran ließ die Taubheit in ihrem Inneren ins Grenzenlose wachsen. Ihr wurde kalt.
    Aber am Mittwochnachmittag beschloss Bel, dass es jetzt reichte. Als Cat in die Küche geschlurft kam, um sich einen Toast zu machen, war der Raum mit Lichterketten dekoriert, an denen bunte Plastikfrüchte hingen. Grell leuchtende Bananen, Orangen und Trauben tropften von den Wänden, und an der Oberkante des Türrahmens hing ein Streifen rotes und grünes Lametta. Ihre Tante saß auf einem Stuhl, die Füße auf dem Tisch, eine Papierkrone auf dem Kopf, und löffelte Nougatcreme aus einem Glas.
    »Herrje«, sagte sie und betrachtete Cat von oben bis unten. »Du siehst aus wie aus dem Gully gezogen.«
    »Nette Komplimente hört man immer gerne.«
    »Wie findest du die Deko?«

    »Lamettastisch … Kann ich was von der Nougatcreme abhaben?«
    »Nimm dir ruhig. Es ist Zeit, dass wir ein bisschen Weihnachtsstimmung in die Bude bringen. Und wenn wir gerade von Stimmung sprechen«, fuhr Bel streng fort und stieß mit dem Löffel in Cats Richtung, »du, meine Liebe, bist ein echter Trauerkloß geworden. Und ich bin auch nicht viel besser. Wir müssen aus diesem Loch raus und mal wieder ein bisschen Spaß haben.«
    Cat grinste mit dem Mund voller Nougatcreme. Sie war erleichtert, dass sich die Lage zwischen ihnen wieder normalisierte. »Was für eine Art von Spaß?«
    »Die ganz abgefahrene Sorte.«
    Bel erklärte grinsend, dass Greg seine Beziehungen hatte spielen lassen, um ihnen Karten für das Wohltätigkeitspokerspiel zu besorgen, das im Excelsior, einem der vornehmen Hotels in Mayfair, abgehalten wurde. Strahlende Lichter, Pracht und Herrlichkeit, wohin man schaute. Getränke und Häppchen umsonst. Cat konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen.
    »Hört sich irgendwie nach einem Feiertag für Schalterbeamte an«, sagte sie betont wegwerfend. »Außerdem ist Glücksspiel doch der totale Blödsinn, das weiß doch jeder.«
    Es stimmte, dass Bel mit einer milden Verachtung auf die Gäste des Palais Luxe herabschaute. »Die armen Teufel«, sagte sie immer, »keinen Cent in der Tasche, und trotzdem hoffen sie immer noch auf eine Glückssträhne, die ihre Ehe rettet oder mit der sie das Haus abzahlen
können oder was auch immer. Und selbst wenn sie gewinnen, werden sie alles in der nächsten Runde wieder los.« Aber sie fügte jedes Mal hinzu, dass Mitleid Zeitverschwendung war, zumal die Spieler oft ausfällig wurden, wenn sie verloren.
    Jetzt wischte sie Cats Einwand beiseite. »Das hier ist etwas ganz anderes – eine gute Sache und so was, für Leute, die sich Wohltätigkeit leisten können.«
    »Hört sich ja geradezu herzerwärmend an.« »Außerdem gehen wir beide wegen der Party dorthin, nicht wegen des blöden Kartenspiels.«
    Es dämmerte Cat, dass dieser Abend für Bel womöglich ein Traumbild ihres Jobs verkörperte, wo der Champagner in Strömen floss und die Musik spielte, wo jeder ein Gewinner war und nichts auf dem Spiel stand. Was es für Cat nur noch schwieriger machte, zu erklären, warum sie nicht hingehen wollte.
    Es war nicht nur so, dass der Gedanke an irgendetwas, das mit Spielen und Karten zu tun hatte, ihr eine Gänsehaut verursachte. Sie hatte Angst, die Wohnung zu verlassen, weil sie dann Gefahr lief, irgendwann das vielsagende Kribbeln in ihrer Handfläche zu spüren, und dann … was ? Hatte sie Angst, dass sie voller Schrecken vor der Schwelle davonlaufen würde? Nein, ihre wahre Panik war, dass sie ihre Furcht und Abneigung überwinden und von der gleichen Faszination gepackt werden würde wie Toby und Flora. Denn Cat wusste tief in ihrem Herzen, dass sie nicht länger wünschte, in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Die Trägheit und Ziellosigkeit,
von der sie sich in den vergangenen Monaten – Jahren – hatte treiben lassen, kamen ihr mittlerweile fast weniger wirklich vor als die gespenstische Traumwelt des Arkanums.

    Gregs Beziehungen reichten nicht weit genug, dass sie das Hotel durch die Vordertür betreten durften. Stattdessen schleuste man sie durch den Dienstboteneingang auf der Rückseite. Da der Eintritt für Spieler dreihundert und für Zuschauer zweihundert Pfund kostete, konnten sie sich kaum beklagen. Allerdings war Bel, die Marmor und Kerzenleuchter erwartet hatte, von der zwar eleganten, aber minimalistischen Ausstattung des Hotels enttäuscht.
    Als sie die

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