Das Spiel geht weiter
kleine Licht in ihre Augen trat, als er es tat.« Sie öffnete die Augen wieder und lächelte. »Bei meinen Eltern habe ich so etwas nie gesehen. Ich glaube schon, dass sie sich geliebt haben, aber sie haben sich nie auf diese so wunderbar selbstverständliche Art berührt. Manche Menschen tun das einfach nicht. Oder sie können es auch nicht.« Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich rede wirres Zeug.«
Jetzt konnte er es auch sehen, nachdem sie es beschrieben, es in Worte gefasst hatte. Und ja, sie hatte recht. Für ihn gehörte es so sehr zum normalen Leben, zu seiner Familie, dass es ihm wirklich nicht mehr auffiel. »Nein, im Gegenteil, es ist überhaupt nicht wirr.«
»Und da ist noch so viel mehr. Als sie vorhin alle hier drinnen waren … da gehörtest du auch wieder dazu, sodass es dir kaum bewusst sein kann. Die Art, wie dein Großvater deine Mutter umarmt hat, so fest. Für diesen Augenblick war sie der Mittelpunkt seines Lebens und umgekehrt. Und dann saß sie neben ihm auf der Armlehne, er hatte die Hand auf ihr Knie gelegt, so ganz selbstverständlich. Es war wunderschön mit anzusehen«, sagte Darcy leise. »Wie deine Mutter und dein Onkel sich über das Familiendinner gestritten und gefrotzelt haben. All die Blicke und Gesten und Bemerkungen, das Lachen von Menschen, die einander genau kennen, die einander lieben.«
»Ja, natürlich lieben wir uns.« Mac sah, dass ihre Augen in Tränen schwammen, und streckte die Hand aus, um ihr übers Haar zu streichen. »Was ist denn, Darcy?«
»Sie waren so freundlich zu mir. Ich nehme Geld von ihnen, eine Menge Geld, aber alle stoßen mit Champagner auf mich an und gratulieren mir. Deine Mutter legte den Arm um meine Schultern.« Der Gedanke daran ließ ihre Stimme brüchig werden. »Es klingt lächerlich, ich weiß, aber wenn ich mich nicht ganz schnell nach oben verdrückt hätte, wäre ich ihr um den Hals gefallen und hätte wie ein Schlosshund losgeheult. Sie hätte mich wahrscheinlich für völlig verrückt gehalten.«
Einsam. Hatte er sie für einsam gehalten? Jetzt verstand er, dass das Wort nicht annähernd beschrieb, was sie empfinden musste. »Sie hätte gedacht, dass du in den Arm genommen werden willst.« Er legte jetzt seinen Arm um Darcy und spürte, wie sie leise erbebte. »Komm, nimm mich auch in den Arm. Es ist okay.«
Er zog sie näher an sich heran und legte seine Wange an ihr Haar. Er konnte ihr Zögern spüren, den Kampf der Gefühle, der in ihrem Innern tobte und sie regungslos dastehen ließ. Dann legte sie ihre Arme um ihn und umschlang ihn fest. Sie stieß schwer den Atem aus, und es klang wie ein Seufzer.
»In unserer Familie berührt man sich ständig irgendwie«, erklärte er. »Du würdest niemanden schockieren, wenn du ihm um den Hals fällst.«
Es fühlte sich so gut an – seine harte Brust, der rhythmische Schlag seines Herzens … Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl von Geborgenheit, als er ihr mit der Hand über den Rücken streichelte. »Es ist mir nur so fremd. Alles hier. Sie alle. Und du. Besonders du.«
Ihre Stimme war jetzt leise und rau. Er spürte ihr Haar sanft an seiner Wange, nahm ihren zarten Duft wahr. Zuneigung, ermahnte er sich, als sie ihren zierlichen weichen Körper an ihn schmiegte, nicht Lust. Sie braucht Freundschaft, keine Leidenschaft.
Doch dann drehte sie den Kopf, so als wolle sie den Duft seiner Haut am Hals erschnuppern, und Verlangen meldete sich in ihm.
»Ist es jetzt besser?« Er wollte sich von ihr lösen, doch sie hielt sich an ihm fest. Seine Lippen strichen hauchzart über ihre Schläfe, verweilten dort für eine Sekunde. Er ließ sich von ihr halten und sagte sich, dass er es nur tat, weil sie es brauchte.
»Hmm.«
Das Kleid hatte dünne Träger, die sich über der glatten Haut ihres Rückens kreuzten. Mit den Fingern tastete er darüber. Sie schmiegte sich an ihn, eine Bewegung, die ihm durch und durch ging.
Er vergaß seinen Vorsatz, nur zärtlich zu sein. Sie drängte sich an ihn. Sein Kuss verlangte Hingabe, und sie verweigerte sie ihm nicht. Ihr Körper erbebte unter seiner Liebkosung.
Darcy war ganz schwindlig vor Verlangen. Seine Stärke, die Kraft dieser Arme, die er besitzergreifend um sie geschlungen hatte, erregten sie ungeheuer.
Das ist Begehren, dachte sie wild. Jetzt spürte sie es, endlich, endlich. Das hämmernde Herz, den rasenden Puls, die aufsteigende Hitzewelle.
Mit den Händen fuhr er über ihren Rücken und die Wölbung ihres Pos. Zwei vor
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