Das Spiel geht weiter
zu werden«, brummte er.
»Sie spricht nicht mit dir? Was hast du angestellt?«
Mac warf seiner Mutter einen beleidigten Blick zu. »Wie kommst du darauf, dass ich etwas angestellt haben könnte?«
»Liebling.« Sie erhob sich und kam zu ihm herüber. »Sosehr ich dich auch liebe, bist du doch ein Mann. Also raus mit der Sprache. Womit hast du sie gegen dich aufgebracht?«
»Ich habe nur versucht, ihr den Großen MacGregor zu erklären. Ich kam dazu, als sie mit zusammengesteckten Köpfen dasaßen, und Grandpa fing an, auf mich einzureden, warum ich nicht eine Spritztour im Mondschein mit ihr mache. Na, du kennst ihn ja.«
»Ja, allerdings.« Daniel »Fingerspitzengefühl« MacGregor, dachte sie mit einem stillen Seufzer. »Und wie genau hast du ihr das zu erklären versucht?«
»Ich habe ihr gesagt, dass es ihm ein Herzensanliegen ist, alle seine Enkel verheiratet zu sehen, und dass er es jetzt anscheinend auf mich abgesehen hätte. Ich entschuldigte mich für ihn und erklärte ihr, dass ich mich nicht mit Heiratsabsichten trage und dass sie ihn nicht zu ernst nehmen darf.«
Serena betrachtete ihren Erstgeborenen entsetzt. »Und dabei warst du mal so ein intelligentes Kind.«
»Ich habe dabei doch nur an sie gedacht«, erwiderte er. »Ich dachte, er würde sie aufhetzen. Woher hätte ich wissen sollen, dass sie ihn wegen ihrer Finanzangelegenheiten um eine Unterredung gebeten hatte? Ich gebe ja zu, dass ich ins Fettnäpfchen getreten bin.« Er stopfte die Hände in die Hosentaschen. »Deshalb habe ich mich ja mehrere Male entschuldigt. Habe ihr Blumen geschickt, sie angerufen … nicht, dass sie überhaupt an dieses verdammte Telefon geht. Was zum Teufel soll ich denn noch tun? Zu Kreuze kriechen?«
»Würde dir vielleicht mal ganz guttun«, murmelte Serena und lachte dann, als er sie wütend anzischte. »Mac.« Sanft nahm sie sein Gesicht in ihre Hände. »Warum bist du so aufgebracht darüber? Empfindest du etwas für sie?«
»Es ist mir nicht egal, was mit ihr passiert. Sie ist hier hereingestolpert wie ein Kriegsflüchtling, um Himmels willen. Sie braucht jemanden, der sich um sie kümmert.«
Serena ließ ihn nicht aus den Augen. »Dann sind es also … brüderliche Gefühle, die du für sie hegst?«
Er zögerte einen Moment zu lang. »So sollte es sein.«
»Und, ist es so?«
»Ich weiß es nicht.«
Liebevoll fuhr sie ihm mit den Fingern durchs Haar. »Vielleicht solltest du es herausfinden.«
»Wie denn? Sie redet doch nicht mit mir.«
»Ein Mann, in dessen Adern MacGregor- und Blade-Blut fließt, lässt sich doch von einer abgeschlossenen Tür nicht lange aufhalten.« Sie lächelte und küsste ihn dann herzhaft. »Ich setze mein Geld auf dich.«
Darcy hielt die Augen geschlossen und versuchte sich die Szene vorzustellen, bevor sie die Worte in die Tasten des Computers fließen ließ. Jetzt, endlich, würden ihre beiden Hauptfiguren zueinanderfinden, auch wenn überall Gefahren lauerten. Sie konnten dieser ursprünglichen wilden Anziehungskraft nicht mehr widerstehen, das Verlangen, das durch ihre Adern floss, ließ sich nicht mehr verleugnen. Es musste passieren. Jetzt.
Das Zimmer war kalt und roch nach Feuchtigkeit, die das prasselnde Feuer im Kamin noch nicht hatte vertreiben können. Das fahle Licht des Wintermondes stahl sich durch die Fenster.
Er würde sie berühren. Auf welche Art? Wie? Ein leichtes Streicheln mit den Fingerknöcheln über die Wange? Dann würde ihr der Atem in der Kehle stocken, ihre Lippen würden zittern. Würde sie die Wärme seines Körpers fühlen, wenn er sie zu sich heranzog? Was würde ihr letzter Gedanke sein in jenen Sekunden, bevor er den Kopf neigen und ihren Mund in Besitz nehmen würde?
Wilde Leidenschaft, dachte Darcy. Und ihre Heldin würde diese Wildheit willkommen heißen.
Mit geschlossenen Augen ließ Darcy sich die Worte durch den Kopf gehen und dann auf den hellen Bildschirm fließen. Das Läuten des Telefons drang so plötzlich und unerwartet in ihre eisig kalte Jagdhütte in den Bergen, dass sie ohne zu überlegen nach dem Hörer griff und abnahm.
»Ja, hallo?«
»Darcy.« Die tiefe Stimme war ernst, klang unüberhörbar wütend und nur allzu vertraut.
»Gerald!« Die leidenschaftliche Szene vor ihren Augen zerstob abrupt und wurde durch Unruhe ersetzt. »Äh, wie geht es dir?«
»Was glaubst du wohl, wie es mir geht? Du hast mir eine Menge Scherereien verursacht.«
»Das tut mir leid.« Die Entschuldigung kam automatisch. Darcy
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