Das Spiel geht weiter
Immobilienmakler aufsuchen. Sie hatte vor, sich ein Haus zu kaufen – etwas Großes aus sandfarbenem Stein, mit Blick auf die von majestätischen Bergen eingerahmte, geheimnisvolle Wüste. Und ein Swimmingpool musste dabei sein. Und Oberlichter. Sie hatte schon immer Oberlichter haben wollen
Die Entscheidung, sich hier niederzulassen, hatte nichts mit Mac zu tun. Ihr gefiel es hier. Sie liebte den heißen Wind, die endlose Wüste, das pulsierende Leben und das Versprechen, das in der Luft lag. Las Vegas war eine schnell wachsende Stadt und eine der lebenswertesten im ganzen Staat.
Zumindest stand es so in der Hotelbroschüre. Warum also sollte sie nicht hier leben?
Als das Telefon klingelte, warf sie nur einen finsteren Blick darauf. Wenn es Mac war, der dachte, dass sie auch nur im Mindesten daran interessiert sei, mit ihm zu sprechen, sollte er das nur ruhig weiterdenken. Sie ignorierte das Klingeln, lockerte die Schultern und tauchte wieder in ihre Geschichte ab.
Mac wanderte rastlos in seinem Büro auf und ab, während seine Mutter den Computerausdruck der Reservierungen für die nächsten sechs Monate überflog. »Das sind ja recht ansehnliche Aussichten.«
»Hmm.« Er konnte sich nicht konzentrieren, und das machte ihn wütend.
Er hatte sie doch nur bezüglich der Neigung seines Großvaters zu Verschwörungen und Intrigen warnen wollen. Zu ihrem eigenen Besten. Er hatte sich wiederholt entschuldigt. Und sie besaß nicht einmal so viel Anstand, es zu registrieren.
Er war nah daran gewesen, seinen Hauptschlüssel zu ihrem privaten Aufzug zu benutzen. Und das wäre ein unverzeihliches Eindringen in ihre Privatsphäre gewesen und zudem ein Verstoß gegen die grundlegenden Regeln des »Comanche«.
Was zum Teufel trieb sie den ganzen Tag in dieser Suite? Seit jenem Frühstück auf dem Dach hatte sie sich zu keiner Mahlzeit mehr blicken lassen. Sie hatte auch weder das Casino betreten noch eine von den Lounges.
Schmollen. Das tat sie. Das war so … so unattraktiv. Und deshalb schmollte er auch.
»Geschieht mir ganz recht«, brummte er in sich hinein. »Ich hätte eben von Anfang an die Finger von ihr lassen sollen.«
»Was?« Serena warf ihm einen Blick zu, dann schüttelte sie den Kopf. »Mac, was ist los?« Sie wusste ganz genau, dass sie während der letzten Stunde nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit ihres Sohnes gehabt hatte.
»Nichts. Willst du den Plan für die Shows ansehen?«
Serena wedelte mit dem Stapel Seiten, den sie in der Hand hielt. »Ich sehe ihn mir bereits an.«
»Oh … ja, natürlich.« Mit gerunzelter Stirn starrte er wieder aus dem Fenster.
Seufzend legte Serena die Unterlagen beiseite. »Du kannst mir genauso gut jetzt sofort erzählen, was dich so aufregt. Denn ich werde nicht eher Ruhe geben, bis du es mir sagst.«
»Wer hätte gedacht, dass sie so bockig sein kann?« Die Worte brachen aus ihm heraus, und er drehte sich abrupt zu seiner Mutter um. »Wenn sie so stur sein kann, wieso ist sie dann angeblich so herumgeschubst worden?«
Serena summte leise vor sich hin, schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück. Mac regte sich nie über Frauen auf. Das war ein gutes Zeichen. »Ich nehme an, du sprichst von Darcy.«
»Natürlich spreche ich von Darcy.« Frustration blitzte in seinem Blick auf. »Ich würde wirklich gern wissen, was sie da Tag und Nacht in dieser verdammten Suite treibt.«
»Schreiben.«
»Was soll das heißen, schreiben?«
»Ihr Buch«, erwiderte Serena geduldig. »Sie versucht den ersten Entwurf ihres Buches abzuschließen. Sie will ihn fertig haben, bevor sie anfängt, die Agenten abzuklappern.«
»Woher weißt du das?«
»Weil sie es mir erzählt hat. Wir haben gestern Nachmittag in ihrer Suite zusammen Tee getrunken.«
Übermenschliche Anstrengung war nötig, um den Mund nicht offen stehen zu lassen. »Sie hat dich reingelassen?«
»Natürlich hat sie mich reingelassen. Ich habe ihr ein Päuschen abgeschwatzt. Sie ist eine überaus disziplinierte junge Frau und fest entschlossen, dieses Buch zu schreiben. Und sie ist sehr talentiert.«
»Talentiert?«
»Ich habe sie überredet, mich ein paar Seiten des Buches lesen zu lassen, das sie letztes Jahr beendet hat.« Serena lächelte anerkennend. »Ich war beeindruckt. Es ist höchst amüsant. Überrascht dich das?«
»Nein.« Und das war wirklich so. »Dann arbeitet sie also. Das ist aber kein Grund, unhöflich zu sein.«
»Unhöflich? Darcy?«
»Ich habe es satt, wie Luft behandelt
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