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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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im Internet immer noch Männer, die auf dieses unmittelbare Erlebnis in der ekligen Kabine einer Peep-Show abfahren. Das ist für uns insofern gut, als die Neonreklame des Ladens einen fast zehn Meter breiten Streifen des Gehwegs hell beleuchtet.
    Die Männer, die davorstehen, sehen mich an, aber keiner kommt auf mich zu, nicht einmal als Ian ihnen auffordernd zuwinkt. Vielleicht wollen sie das Geschäft lieber von Mann zu Mann einfädeln, also schlendere ich am Straßenrand entlang und betrachte den Verkehr, eine Hand in die Hüfte gestützt, die andere locker herabhängend. Immer wenn ein Auto vorbeikommt, lasse ich im Licht der Scheinwerfer ein Lächeln aufblitzen, bei dem ich die Lippen schürze, als wollte ich gleich » Bonbon « sagen, und recke die Brust vor. Ich habe doppelt so viele Klamotten an wie Tiffany und Ambrosia zusammen und bin mir trotzdem noch nie so nackt vorgekommen. Von der anderen Straßenseite klingt Lachen herüber. Die Beobachter sollten sich zurückhalten, sonst schaffe ich diese Challenge nie.
    Nachdem ich einen Block weit gelaufen bin, drehe ich um und gehe langsam wieder zu Ian zurück. Er redet mit ein paar Männern in der Schlange und deutet auf mich. Mein persönlicher Zuhälter. Die potenziellen Kunden starren mich an und schnalzen mit der Zunge, schütteln aber die Köpfe. Wo liegt das Problem? Vielleicht halten sie mich aus der Entfernung für eine abgewrackte Drogensüchtige, die mit den langen Ärmeln ihre Einstiche verbergen will. Oder mein Outfit und die Schuhe verraten ihnen, dass ich nicht wirklich aus dem Business bin. Wahrscheinlich muss ich sie selbst überzeugen. Igitt. Obwohl sich mein Magen mittlerweile zu einem unlösbaren Knoten verkrampft hat, gehe ich auf sie zu. Glücklicherweise sind die Beobachter so schlau, still zu sein.
    Je weiter ich mich dem Schaufenster der Peep-Show nähere, desto stärker nehme ich einen säuerlichen Geruch wie nach Kohlsuppe wahr. Mit einem innerlichen Stöhnen erkenne ich, dass er von den Männern ausgeht. Musste Ian ausgerechnet die stinkigsten Perversen auf der Straße aussuchen?
    Jetzt deutet er auf mich.
    » Komm her, Roxie! «
    Roxie? Soll das ein Name sein?
    » Äh, ja sicher, Stone. «
    Er packt mich am Handgelenk, als würde ich ihm gehören. » Diese Jungs hier wollen nicht glauben, dass du dein Geld wert bist. «
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. » Vielleicht haben sie ja recht. Das ist mein erster Abend und ich bin ziemlich nervös. «
    Ein plattnasiger Typ stiert mich an. » Soll das heißen, du hast so was noch nie gemacht? Na, das erklärt die seltsamen Klamotten. «
    Seltsam? Zuerst bin ich beleidigt, aber dann fühle ich mich eher geschmeichelt. Welches Mädchen würde schon gerne hierherpassen wollen?
    » Was anderes kann ich mir nicht leisten « , schniefe ich. » Sexy Sachen sind echt teuer. « Ich starre auf meine armseligen nichtnuttigen Ballerinas. In der Ferne heult eine Sirene.
    Der Kerl kratzt sich in der Achselhöhle. » Ich geb dir fünfzig, mehr hab ich nicht, außerdem ist das mehr, als die Mädels hier normalerweise kriegen. «
    Ich hebe den Kopf und sehe Ian mit Dackelblick an. » Ich glaube, ich kann das nicht, auch wenn Mama die Operation so dringend braucht. Ich will lieber noch ein bisschen spazieren gehen, ja? « , bettle ich. Der Teil mit dem Spazierengehen ist sogar wahr, denn wenn ich nicht schnell von diesen stinkenden Kerlen wegkomme, falle ich noch in Ohnmacht.
    » Klar, Schwesterchen. « Ian tätschelt mir den Kopf und verhandelt weiter mit den Männern, wie es ein guter Bruder tun sollte.
    Ich drehe die nächste Runde auf dem Gehweg. Die Pärchen, die mir entgegenkommen, zeigen seltsamerweise alle die gleiche Reaktion: Der Junge lächelt leise und sieht schnell weg, das Mädchen betrachtet mich länger und schnaubt dann verächtlich. Erkennen sie denn nicht, dass ich eine von ihnen bin? Das letzte Mädchen, das mich so abschätzig angesehen hat, trug sogar das gleiche T-Shirt wie ich.
    Ich darf das nicht persönlich nehmen. Es ist ein Rollenspiel, das nichts mit meinem echten Leben zu tun hat. Ich zwinge mich, dem nächsten Pärchen, das mir entgegenkommt, zuzulächeln, und bin schockiert, als beide zurücklächeln. Dann kommt der Junge plötzlich auf mich zu und legt den Arm um mich.
    » Hey! « , protestiere ich und versuche, mich ihm zu entwinden.
    Das Mädchen fotografiert uns, während der Junge an einem meiner Zöpfe zieht und flüstert: » Du machst das sensationell, Vee! «
    Ich

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