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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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wünsche mir nichts sehnlicher, als nach Hause zu gehen, ein heißes Bad zu nehmen und mich ins Bett zu legen. Im Weitergehen werfe ich einen Blick auf mein Handy. Keine neuen Nachrichten. Risk blockiert meine Leitung wahrscheinlich immer noch. Sehen sie denn nicht, dass ich dringend moralische Unterstützung brauche?
    Ich bin kurz davor, Ian um Kleingeld zu bitten, damit ich von einem Münztelefon aus irgendjemanden anrufen kann (vorausgesetzt, ich finde ein funktionierendes Telefon, das nicht mit irgendetwas Ekligem verschmiert ist), als wieder ein Auto langsam neben mir herfährt und schließlich anhält. Dieses Mal eines mit Mercedesstern. Als das Fenster herunterfährt, blickt mir ein etwa dreißigjähriger Mann mit Koteletten und jungenhaften Zügen entgegen, eigentlich ein Typ, der die Dienste einer Prostituierten nicht nötig hat. Na, jedem das Seine, denke ich. Er beugt sich über den Beifahrersitz, wobei er eine Armbanduhr enthüllt, die wahrscheinlich mehr wert ist als mein Auto.
    » Hi « , sagt er lächelnd und zeigt dabei strahlend weiße Zähne.
    Ich gehe gerade so dicht an das Seitenfenster, dass er mich nicht berühren kann, und schiebe meine Hüfte vor.
    » Selber hi. «
    » Du musst nicht hier draußen rumlaufen, ist dir das klar? «
    Ich warte darauf, dass er mir wie der Augenbrauen-Typ anbietet, einzusteigen und mir auf seinen Sitzen den Hintern wärmen zu lassen, aber stattdessen sagt er: » Egal, welche Probleme du hast und warum du denkst, das hier sei die einzige Möglichkeit für dich, es sind Probleme, die sich auch anders lösen lassen. Besonders wenn du dir von jemandem helfen lässt. «
    » Von jemandem wie Ihnen? «
    Er lächelt. » Ich dachte da eigentlich an jemand anderen. «
    Jemand anderen? » Meinen Sie so was wie einen Dreier? « Ob Risk es akzeptiert, wenn er mir hundert für eine Orgie anbietet?
    Für einen kurzen Moment verzieht er angewidert das Gesicht, dann strahlt sein Lächeln wieder.
    » Nein, keinen Dreier. Sondern jemand mit mehr Macht, einer höheren Macht. Meine Frau und ich betreiben ein Haus, um Mädchen wie dir zu helfen. «
    Ich muss mich zusammenreißen, um nicht aus meiner Rolle zu fallen.
    » Mädchen wie mich? Sie kennen mich doch gar nicht. «
    » Ich weiß, dass du einen Ort brauchst, an dem du dich sicher fühlen kannst. Wenn du Lust auf gutes Essen hast und dich mit anderen jungen Frauen austauschen willst, die sich in derselben Lage befunden haben wie du, könntest du jetzt gleich von der Straße wegkommen. «
    Ich werfe einen Blick auf Ian, der mit der Kamera im Anschlag vorbeigeht.
    » Das ist wirklich nett von Ihnen, aber ich komme schon zurecht. «
    Der Mann im Auto verfolgt Ian mit den Augen und lehnt sich dann sogar aus dem Fenster, um ihn weiter anzustarren, als Ian seine Filmposition bezieht. Wenn der Typ echte Zuhälter auch so anglotzt, braucht er wirklich den Beistand einer höheren Macht.
    » Bist du derjenige, der für das Wohlergehen der jungen Dame zuständig ist? «
    Ian zuckt mit den Achseln. » Wir sind Freunde. «
    Der Mann nickt. » Schön zu hören. Denn ich will sie an einen sicheren Ort bringen, wo man ihr helfen kann. Ich bin sicher, du hast nichts dagegen, Freund ? «
    » Hallo? « Ich hebe die Hand und mache darauf aufmerksam, dass es mich auch noch gibt. » Ich habe etwas dagegen! Vielen Dank für die Anteilnahme, aber mir geht es gut. Das hier ist nicht so, wie es aussieht. Wir gehen hier einfach ein bisschen spazieren. «
    Der Mann schüttelt den Kopf, ohne dass ein Haar seiner Frisur in Unordnung gerät.
    » Es ist traurig, aber viele junge Frauen hier werden von den Männern am schwersten verletzt, die sie doch angeblich beschützen sollen– von ihren sogenannten Freunden. «
    Ich deute auf die andere Straßenseite. » Wenn Sie wirklich jemandem helfen wollen– die beiden Mädchen da drüben, Ambrosia und Tiffany, könnten Hilfe brauchen. Ihr Freund wirkt tatsächlich ziemlich gefährlich, also passen Sie auf sich auf, ja? «
    Damit marschiere ich davon und ziehe Ian mit mir bis zur nächsten Querstraße. Der Mann starrt uns nach, fährt schließlich aber weiter.
    » Hier treiben sich echt alle möglichen Irren herum « , meint Ian kopfschüttelnd.
    » Der schien mir gar nicht verrückt zu sein, und ich hoffe wirklich, dass ich ihn jetzt nicht irgendwie in eine gefährliche Situation gebracht habe « , antworte ich und massiere mir die Schläfen. Ich weiß nicht, ob das, was ich getan habe, edel oder idiotisch war.
    Ian

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