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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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Waffe ebenfalls, halte sie aber weiterhin auf Micki gerichtet.
    » Bereit? « , flüstert Ian.
    Ich habe keine andere Wahl, als bereit zu sein. Jeden Moment kann Syd zu Ty gehen, was die Spieler neben ihm nervös machen würde. Oder Risk lässt wieder Musik laufen oder stellt plötzlich die Sprinkleranlage an, um jemanden so zu erschrecken, dass er anfängt zu schießen.
    Ich richte mich auf und sage: » Showtime! «
    Ian neigt sich zu mir. » Ich muss dir vorher noch was sagen. Ich weiß nicht, was für ein krankes Video Tommy sich da zusammengebastelt hat, aber es ist definitiv ein Fake. «
    Ich weiß nicht mehr, was wahr ist und was nicht. Tommy ist fähig, jedes Video zusammenzuschneiden, das er will. Aber was auch immer Ian gemacht hat oder nicht, spielt im Moment sowieso keine Rolle. Das einzig Wichtige ist jetzt, dass wir zu fliehen versuchen. Und zwar sofort. Aber ich kann natürlich verstehen, dass er das klarstellen will.
    Also flüstere ich zurück: » Mein richtiger Name ist Venus. Ich will, dass du das weißt, nur für den Fall… und du musst Sydney beschützen, ganz egal, was passiert. «
    » Wir stehen das durch, Venus « , sagt Ian und küsst mich.
    Werden wir das wirklich? Und Syd und Tommy auch? Was gäbe ich dafür, noch einmal hinter der Bühne zu stehen und Sydneys und Matthews Bühnenkuss zu sehen. Von mir aus könnte er jetzt ewig dauern.
    Ich atme tief ein und sage: » Okay, Action! «
    Ich wünschte, wir hätten die Zeit gehabt, Tommy und Sydney in unseren Plan einzuweihen.
    Wir bewegen uns nach rechts. Ian beginnt erst leise und dann immer lauter zu lachen. Es jagt mir einen Schauder über den Rücken, obwohl ich darauf vorbereitet war. Niemand schießt. So weit, so gut.
    » Was ist so verdammt witzig? « , fragt Ty.
    » Wir « , entgegnet Ian. » Wir benehmen uns wie verschreckte Kaninchen im Dunkeln. Es gibt nichts, was wir machen können, außer unseren Zuschauern die Show zu bieten, die sie erwarten. Warum tun wir es dann nicht? Vielleicht gibt es noch ein paar Bonusprämien, wenn wir gut genug sind. «
    Ich packe mit einer Hand sein Hemd und ziele mit der anderen weiter auf Micki, während wir uns um das Sofa herumpirschen, bis wir an den Tisch stoßen. Ian drückt meine Hand und lässt sie dann los, um zu der Seite des Tisches zu gehen, an der unsere Gegner sitzen. Währenddessen taste ich nach einer der Kordeln, an der die Glasplatte hängt. Hoffentlich tut Ian das Gleiche auf seiner Seite, ansonsten… Aber falls er mich verraten will, müsste er es jetzt tun.
    » Hat jemand Lust, ein bisschen zu schaukeln? « , fragt Ian und versetzt dem Tisch einen Stoß.
    » Wir sollen zielen, du Trottel « , ruft Micki.
    Ich beiße die Zähne zusammen, versuche aber, fröhlich zu klingen. » Manche können eben spielen und gleichzeitig zielen. «
    » Was habt ihr vor? « , will Syd wissen.
    Gleichzeitig mit Ian ziehe ich an der Kordel.
    » Wenn Risk unsere kleine Vorstellung gefällt, lassen sie dich und Tommy vielleicht gehen. «
    Die schwere Glasplatte schwingt vor und zurück. Ich drücke die Pistole an die Brust, damit sie mir nicht aus der Hand geschlagen wird.
    Ian lacht wieder. » Will jemand mitfahren, wenn Vee und ich gleich aufsteigen und das Ding hier rocken? «
    Mit zitternder Stimme warnt Samuel: » Die Kordeln halten euer Gewicht vielleicht nicht aus. «
    » Willst du damit etwa sagen, dass ich fett bin? « , stöhne ich.
    Ian und ich stoßen den Tisch fester an. Die Kordeln beginnen zu knarren.
    » Letzter Aufruf! « , sagt Ian. » Komm schon, Micki, du und Jen, ihr könnt uns doch sicher zeigen, wie man so was macht? «
    In diesem Moment berührt der Tisch die Wand. Hoffentlich merkt es niemand.
    » Verpiss dich « , zischt Micki.
    Ob Risk gleich eingreift und uns irgendwie aufhält? Oder lässt unser geheimnisvolles Verhalten die Beobachterbewertungen in solche Höhen schnellen, dass sich die Sponsoren die Hände reiben?
    » Beim nächsten Stoß, okay? « , flüstert Ian.
    Jetzt ist es also so weit. Sollte mein Plan scheitern, habe ich verloren. Es gibt keine andere Möglichkeit, meine Freunde zu retten. Meine Knie werden weich angesichts dessen, was wir vorhaben. Sie zittern wie damals, als ich für das Stück vorgesprochen habe. So wie im Gotta-Hava-Java, bevor ich mir das Wasser über den Kopf gegossen habe. So wie sie es immer tun, wenn ich im Mittelpunkt stehe. Ich versuche, sie durchzudrücken. Aber jetzt ist es an mir, stark zu sein. Dieses Mal muss ich die Vorstellung

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