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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Headset auf. Er hatte sich lange dagegen gestr äubt, mit solch einem Ding auf dem Kopf zu telefonieren, da er der Auffassung war, das sei eher etwas für Fluglotsen als für Agenten. Er war jedoch bald zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Agent ein Fötus, sein Büro die Gebärmutter und das Telefon die Nabelschnur zur Außenwelt ist. Es war einfacher mit einem Headset. Er konnte herumlaufen, hatte die Hände frei und bekam keine Nackenkrämpfe vom Einklemmen des Hörers zwischen Kopf und Schulter.
    Als Erstes rief er den Leiter der PR Abteilung von Burger City, einer neuen Schnellrestaurant-Kette, an. Sie wollten Christian unter Vertrag nehmen, boten auch gutes Geld, trotzdem war Myron nicht sicher, ob er annehmen sollte. Burger City hatte nur in der Umgebung Restaurants. Eine landesweit vertretene Kette k önnte ein besseres Angebot machen. Manchmal war das Neinsagen der schwerste Teil des Jobs. Er sprach mit Christian über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Offerten und überließ ihm die endgültige Entscheidung. Schließlich ging es um seinen Namen. Und um sein Geld.
    Myron hatte schon mehrere sehr lukrative Vertr äge für Christian abgeschlossen. Ab Oktober würde Christians Bildnis auf der Rückseite von Wheaties-Frühstücksflocken erscheinen. Pepsi-Light arbeitete gerade die letzten Details einer Kampagne aus, in der Christian hübschen Frauen mit perfekter Technik eine Zweiliter-Flasche zuwarf. Nike arbeitete an einer SportbekleidungsKollektion und Stollenschuhen, die als »Steele-Trap« vermarktet werden sollte.
    Christian war dabei, mit Werbevertr ägen Millionen zu verdienen - viel mehr als durch das Football-Spielen bei den Titans, egal wie »vernünftig« OttoBurke auch sein mochte. Irgendwie war das schon seltsam. Die Fans regten sich auf, wenn ein Spieler versuchte, seinen Vertrag auszureizen. Sie nannten ihn unverschämt und berechnend, wenn er von einem reichen Team-Besitzer viel Geld für seine Arbeit haben wollte - sie hatten jedoch keine Probleme damit, wenn er durch Werbeverträge für Produkte wie Pepsi, Nike oder Wheaties haufenweise Geld scheffelte, Produkte, die er meist selbst nicht benutzte oder die ihm nicht einmal gefielen. Es war absurd. Christian verdiente mehr Geld für das dreitägige Abdrehen eines verlogenen Werbespots als dafür, dass sich eine Saison lang geifernde Männer mit hyperaktiven Hirnanhangsdrüsen von der ungedeckten Seite her auf ihn stürzten - und genau so wollten es die Fans.
    Den Agenten war das durchaus recht. Die meisten bekamen zwischen drei und f ünf Prozent des ausgehandelten Spielergehalts (Myron nahm vier Prozent), verglichen mit 20 bis 25 Prozent der Einkünfte aus Werbeverträgen. (Myron nahm 15 Prozent - Hey, er war schließlich neu im Geschäft.) Mit anderen Worten: Wenn man einen Ein-Millionen-Dollar-Vertrag mit einem Team abschließt, bekommt der Agent 40 000. Von einem Ein-Millionen-Dollar-Werbevertrag kann er bis zu einer Viertelmillion abzwacken.
    Als Zweites rief Myron Ricky Lane an, einen Running Back der New York Jets und ehemaligen Cllege-Teamkameraden von Christian. Ricky war einer seiner wichtigsten Klienten, und Myron war ziemlich sicher, dass er Christian überredet hatte, ihn zu engagieren.
    »Ich habe einen Auftritt in einem Jugend-Trainingslager für dich «, sagte Myron. »Fünf Riesen.«
    »Klingt gut«, sagte Ricky. »Wie lange, alles in allem?«
    »Ein paar Stunden. Du erzählst ein bisschen was, gibst ein paar Autogramme und was sonst so dazugehört.«
    »Wann?«
    »Nächste Woche Samstag.«
    »Was ist mit dem Termin im Einkaufszentrum?«
    »Das ist Sonntag«, sagte Myron. »Livingston Mal l. Morley's Spotting Goods.« Ricky bekam weitere 5000 Dollar dafür, dass er zwei Stunden an einem Tisch saß und Autogramme schrieb.
    »Cool.«
    »Soll ich dich mit einer Limo abholen lassen?«
    » N ein, ich fahr selbst. Hast du schon was v o m Vertrag für die nächste Saison gehört?«
    »Das läuft. Dauert höchstens noch eine Woche. Hör mal, ich möchte, dass du herkommst und mit Win sprichst, okay?«
    »Yeah, geht klar.«
    »Bist du fit?«
    »Besser denn je«, sagte Ricky. »Ich will in die Startaufstellung.«
    »Dann halt dich ran. Und vergiss nicht, den Termin mit Win zu machen.«
    »Mach ich. Bis später, Myron.«
    »Ja. Bis später.«
    Er telefonierte weiter. Ein Anruf nach dem anderen. Er rief die Vertreter der Presse zur ück. Alle wollten wissen, wie es um die Vertragsverhandlungen zwischen Christian und den Titans

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