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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Mutter. Die Telefonnummer ist 5551477. Es ist sehr wichtig. Danke.«
    Nancy fr östelte plötzlich. Sie hörte die anderen Nachrichten ab. Dann saß sie ein paar Minuten reglos da und überlegte, was sie tun sollte. Kathy war tot - dachten zumindest alle. Und jetzt, ein paar Stunden nachdem er mit ihr gesprochen hatte, war auch Kathys Vater tot.
    Was bedeutete das?
    Sie sa ß ganz still. Das einzige Geräusch waren ihre kurzen, hastigen Atemzüge. Dann nahm sie den Hörer ab und wählte Jessicas Nummer.
    Das B üro des Dekans war geschlossen, also fuhr Myron direkt weiter zu dessen Haus auf der Westseite des Campus, einem alten viktorianischen Bau mit Holzschindeln. Er klingelte. Eine sehr hübsche Frau öffnete die Tür. Sie lächelte freundlich.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Sie trug ein cremefarbenes Schneiderkost üm. Sie war nicht jung, aber so anmutig und schön und von solchem Sex-Appeal, dass Myrons M und ganz trocken wurde. Vor einer solchen Dame hätte Myron seinen Hut gezogen, wenn er denn einen getragen hätte.
    »Guten Tag«, sagte er. »Ich hätte gern Dekan Gordon gesprochen. Ich heiße Myron Bolitar und -«
    »Der Basketballspieler?«, unterbrach sie ihn. »Aber natürlich. Ich hätte Sie sofort erkennen müssen.«
    Anmut, Sch önheit, Sex-Appeal und dazu auch noch Basketball-Kennerin.
    »Ich erinnere mich noch, wie ich Sie in der N C A A gesehen habe«, fuhr sie fort. »Ich habe Sie die ganze Zeit angefeuert. «
    »Vielen Dank -«
    »Als Sie verletzt wurden -« Sie brach mitten im Satz ab und schüttelte den Kopf auf ihr e m Audrey-Hepburn-Hals. »Ich habe geweint. Es hat mir direkt selbst wehgetan.«
    Anmut, Sch önheit, Sex-Appeal, Basketball-Kennerin und, ach, Sensibilität. Außerdem hatte sie lange Beine und war gut gebaut. Alles in allem eine fabelhafte Kombination.
    »Danke, das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Es ist mir ein außerordentliches Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Myron.«
    Aus diesem Mund klang sogar sein Vorname gut. »Und Sie müssen Dekan Gordons Frau sein. Die liebliche Dekaness.«
    Sie lachte über das von Woody Allen geklaute Wortspiel. »Ja. Ich bin Madelaine Gordon. Und, um auf Ihre erste Frage zurückzukommen, nein, mein Mann ist nicht zu Hause.«
    »Glauben Sie, dass er bald kommt?«
    Sie l ächelte, als wäre es eine zweideutige Frage. Dann musterte sie ihn mit einem Blick, der ihn erröten ließ. » Nein «, sagte sie langsam. »Das dauert noch Stunden.«
    Die Betonung lag auf dem Wort Stunden.
    »Tja, also, dann will ich nicht weiter stören.«
    »Sie stören nicht.«
    »Ich komme ein andermal wieder«, sagte er.
    Madelaine (der Name gefiel ihm) nickte sittsam. »Ich freue mich darauf.«
    »War nett, Sie kennen zu lernen.« Jeder von Myrons Sätzen war das reinste Feuerwerk.
    »Hat mich auch gefreut«, flötete sie. »Auf Wiedersehen, Myron.«
    Langsam und schelmisch schloss sie die T ür. Er blieb noch einen Augenblick stehen, atmete ein paar Mal kräftig durch und beeilte sich, zu seinem Wagen zu kommen. Puuh.
    Er sah auf die Uhr. Es war Zeit, zu Sheriff Jake zu fahren.
    Jake Courter war allein im Revier, das aussah als stamme es aus Mayberry RFD. Allerdings war Jake schwarz. In Mayberry hatte es nie Schwarze gegeben. Genau wie in Green Acres oder ähnlichen Orten aus den alten Fernsehserien. Keine Juden, Lateinamerikaner, Asiaten oder überhaupt irgendwelche Minderheiten. Wäre eine nette Abwechslung gewesen. Vielleicht ein griechisches Restaurant, oder ein Bursche namens Abdul, der in Sam Druckers Lebensmittelgeschäft arbeitet.
    Myron sch ätzte Jake auf Mitte fünfzig. Er trug Zivil, hatte kein Jackett an und seine Krawatte gelockert. Sein Bauch wölbte sich nach vorne wie ein Körperteil, der gar nicht dazugehörte. Jakes Schreibtisch war mit braunen Umschlägen übersät, daneben lagen noch die Überreste eines Sandwichs und ein Apfel-Kerngehäuse. Jake zuckte gelangweilt die Achseln und wischte sich die Nase mit etwas ab, das wie ein Küchenhandtuch aussah.
    »Hab einen Anruf bekommen«, leitete er das Gespräch ein. »Ich soll Ihnen helfen.«
    »Würde mich freuen«, sagte Myron.
    Jake lehnte sich zur ück und legte die Füße auf den Schreibtisch. »Sie haben gegen meinen Sohn gespielt. Gerard. Michigan State University.«
    »Stimmt«, sagte Myron. »Ich erinnere mich an ihn. Harter Bursche. Am Brett kaum zu überwinden. Defensiv-Spezia-list.«
    Jake nickte stolz. »Das ist er. Hat selbst nie den Korb getroffen, aber man hat immer gemerkt, dass er

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