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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Jahr vermisst. Wie hat Adam Culver plötzlich von den Fotos erfahren?«
    »Vielleicht wusste er schon lange davon.«
    »Warum hat er dann so lange mit dem Kauf gewartet?«
    Myron zuckte die Achseln. »Morgen wissen wir mehr. Ich schicke Esperanza mit einem Bild von Adam ins Studio. Mal sehen, ob Lucy ihn erkennt.«
    Win a ß einen weiteren Happen von seinem Salat. »Die Sache nimmt eine recht eigenartige Entwicklung.«
    »Ja.«
    »Aber« - Win brach ab und kaute zu Ende - »da ist Noch etwas, das dir womöglich entfallen ist: Wenn Adam Culver alle Abzüge und Negative gekauft hat, um seine Tochter zu beschützen, wie ist das Foto dann ins Magazin geraten?«
    Das war Myron nicht entfallen. Er wusste nur keine Antwort.
    Die Kellnerin brachte die Rechnung. Myron lud Win ein. Die Gesamtsumme belief sich auf 8 Dollar 50. Mr. Gro ßmut. Sie fuhren nach Norden. Win wohnte im San Remo Building mit Blick auf den Central Park. Sehr vornehme Adresse. Als sie in der 72 nd Street waren, klingelte das Autotelefon.
    Myron sah auf seine bunte Swatch, die Esperanza ihm geschenkt hatte.
    Nach Mitternacht.
    »Ziemlich spät für einen Anruf an dein Autotelefon«, bemerkte Win.
    Myron nahm den H örer ab. »Hallo?«
    Der Anrufer sprach sofort. »Bolitar? Hier ist Jake Courter. Kommen Sie sofort zum St. Barnabas Hospital in Livingston.«
    »Was ist passiert?«
    »Kommen Sie einfach her. Schnell.«

27
    »Der Anruf kam gegen dreiundzwanzig Uhr dreißig«, sagte Jake, der Myron durch die Eingangshalle des St. Barnabas Hospitals führte. Jakes Miene war undurchdringlich, seine Augen waren rot und geschwollen. Sie gingen um den runden Anmeldungstisch herum und warteten auf einen Fahrstuhl.
    »Wie geht es Jessica?«, fragte Myron.
    »Sie ist bald wieder auf dem Damm«, sagte er. Dann fügte er hinzu: »Ich wünschte, ich könnte das Gleiche von Nancy Serat sagen.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie wurde mit einem Draht erdrosselt.« Die Türen öffneten sich, und sie betraten den Fahrstuhl. Jake drückte auf den Knopf für das fünfte Stockwerk. »Jessica hat geklingelt. Als keiner aufgemacht hat, ist sie durch die Hintertür reingegangen. Der Killer muss noch da gewesen sein. Er hat sie k.o. geschlagen und ist abgehauen. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, hat sie uns ange rufen. Sie hat ziemliches Gl ück gehabt, dass er sie nicht auch noch erledigt hat.«
    Mit einem Ping öffnete sich die Fahrstuhltür. »In welchem Zimmer liegt sie?«, fragte Myron.
    »Fünf fünfzehn.«
    Myron rannte den Korridor entlang. Er lief um die Ecke. Jessica lag mit aschfahlem Gesicht im Bett. Neben ihr stand ein Arzt und bereitete eine Spritze vor. Jake folgte Myron, blieb jedoch an der T ür stehen.
    Mit zittriger Stimme sagte sie: »Myron?«
    »Ich bin bei dir«, sagte er und nahm ihre Hand. »Ich geh nicht weg.«
    Der Arzt stach ihr die Nadel in den Arm. »Sie müssen jetzt schlafen«, sagte er.
    »Mir geht's gut«, beharrte Jessica schwach. »Ich will hier raus.«
    »Es ist besser, wenn Sie die Nacht zur Beobachtung bleiben.«
    »Aber -«
    »Hör auf ihn, Jess«, unterbrach Myron. »Heute Nacht können wir sowieso nichts mehr tun.«
    Die Spritze begann zu wirken. Ihre Augenlider flatterten. »Nancy...«
    »Ist ja gut«, sagte Myron beruhigend.
    »Ihr Gesicht war ganz blau...«
    »Schhh.«
    Jessica d ämmerte weg. Myron sah den Arzt an. »Was wird mit ihr?«
    »In ein paar Tagen geht's ihr wieder gut. Ich glaube, der Schock über das, was sie gesehen hat, war schlimmer als der Schlag auf den Kopf.«
    Jake legte Myron eine Hand auf die Schulter. »Kommen Sie. Ich geb Ihnen einen Kaffee aus.«
    »Ich will bei ihr bleiben.«
    »Sie können nachher wieder zu ihr. Jetzt müssen wir uns erst einmal unterhalten.«
    Myron sah Jessica an. Sie schlief fest.
    »Es wird eine Weile dauern, bis sie aufwacht«, versicherte ihm der Arzt.
    Schweigend gingen sie den Korridor entlang und nahmen den Fahrstuhl hinunter in die Eingangshalle. Es roch nach Krankenhaus - diese einzigartige Mischung aus Desinfektionsmittel und Kantine. Win hatte den Wagen geparkt und sa ß jetzt im Wartebereich. Als er sie sah, stand er auf.
    »Ist das Ihr Freund Win?«, fragte Jake, und zeigte mit dem Kinn auf ihn. »Der, von dem P.T. mir erzählt hat?«
    »Ja.«
    »Sagen Sie ihm, dass er hier warten soll. Ich will allein mit Ih -nen reden.«
    Myron gab Win ein Zeichen. Der nickte, setzte sich wieder, nahm sich eine Zeitung und schlug die Beine übereinander. Jake betrachtete ihn einen Augenblick lang.

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