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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Finger.
    »Eben«, erklärte Janos.
    »Weiß Harris es schon?« fragte der Mann.
    »Ich habe den Anruf selbst eben erst bekommen. Ich bin dorthin unterwegs.«
    »Und was ist mit der Wette?«
    »Matthew hat den Posten bereits in die Bewilligungsvorlage geschmuggelt. Seine letzte Aktion.«
    »Machen Sie sich nicht über ihn lustig.« »Ach, kommen Ihnen jetzt etwa Bedenken?« Wieder schwieg der andere, doch tief in seinem Innersten wußte er, daß er es für den Rest seines Lebens bereuen würde.

8. KAPITEL
    Janos stand auf dem Kiesweg und starrte auf Matthew Mercers zerschmetterten Leichnam herunter, der schlaff an dem Müllcontainer lehnte. Vor allem Matthews merkwürdig abgewinkelte Schenkel fielen Janos auf und dessen erhobene rechte Hand, als würde er nach etwas greifen, was er niemals fassen konnte. Janos schüttelte den Kopf. Was für eine Schweinerei! So dumm und gewalttätig. Es gab weit geschicktere Möglichkeiten, so etwas zu erledigen.
    Während die Sonne auf die kahle Stelle in seinem kurzgeschorenen, graumelierten Haar schien, schob Janos die Hände in die Taschen seiner blaugelben FBI-Windjacke. Vor einigen Jahren hatte das Justizministerium verlautbart, daß fast vierhundertfünfzig Pistolen, Revolver und Sturmgewehre aus den Beständen des FBI verschwunden waren. Wer auch immer die Waffen gestohlen hatte, hielt sie anscheinend für wertvoll. Nach Janos' Meinung waren sie jedoch längst nicht so nützlich wie eine Windjacke. Die hatte er sich bei einem Home-run unter den Nagel gerissen, der von den Zuschauern bei einem Heimspiel der Orioles frenetisch gefeiert wurde. Nicht einmal die Capitol Police hielt einen freundlichen Kollegen vom FBI auf.
    »Wo hast du gesteckt?« schrie jemand hinter ihm.
    Janos schaute über die Schulter und bemerkte sofort den rostigen schwarzen Toyota und den stark verbeulten Kühlergrill. Der Wagen fuhr an den Bordstein. Janos trat an die Fahrerseite und beugte sich hinein. Der Rückspiegel war abgerissen. Er fuhr mit der Zunge über seine oberen Zähne und sagte kein Wort.
    »Sieh mich nicht so an«, erklärte der junge Schwarze und rutschte unbehaglich auf seinem Sitz hin und her. Die Selbstsicherheit, die er als Page an den Tag gelegt hatte, war verschwunden.
    »Darf ich dir eine Frage stellen, Toolie? Hältst du dich für clever?«
    Travon »Toolie« Williams nickte zögernd. »Ja ... klar. Ich denke schon.«
    »Deshalb habe ich dich auch engagiert, richtig? Weil du clever bist. Und so aussiehst, stimmt's?«
    »Sicher.«
    »Warum sollte ich wohl auch sonst einen Neunzehnjährigen engagieren?«
    Toolie zuckte mit den Schultern. Er wußte nicht, was er antworten sollte. Er mochte Janos nicht, schon gar nicht, wenn er dieses Gesicht machte.
    Janos starrte durch die Scheibe auf Matthew. Dann sah er wieder Toolie an.
    »Du ... hast mir nicht gesagt, daß er mir folgt ...«, begann Toolie. »Ich wußte nicht, was ich machen sollte, verdammt...!«
    »Hast du das Geld?« unterbrach Janos ihn.
    Toolie nahm den Umschlag mit den beiden Barschecks vom Beifahrersitz. Seine Hand zitterte, als er ihn Janos reichte.
    »Alles da, wie du es wolltest. Ich hab sogar einen großen Bogen um das Büro gemacht, falls mir noch jemand gefolgt ist.«
    »Hat großartig geklappt«, erwiderte Janos. »Wo ist das Jackett?«
    Toolie griff auf den Rücksitz und reichte ihm das blaue Anzugjackett. Jonas sah das Blut, verzichtete jedoch auf die naheliegende Frage. Das Malheur war bereits passiert.
    »Gibt es noch etwas, von dem ich wissen sollte?« fragte er.
    Toolie schüttelte den Kopf.
    Janos nickte kurz und klopfte Toolie auf die Schulter. Offenbar entspannte er sich. Als Toolie Janos' positive Reaktion bemerkte, setzte er sich aufrecht hin und atmete tief durch. Janos griff in die Jackettasche und zog ein schwarzes Kästchen heraus, das wie ein dicker Taschenrechner aussah. »Schon mal so etwas gesehen?« fragte Janos.
    »Nein, was ist das?«
    Janos betätigte einen Schalter an der Seite des Gerätes, das daraufhin leise summte. Er drehte an einem Rädchen neben dem Schalter, und zwei anderthalb Zentimeter lange Nadeln fuhren klickend am Boden des Gerätes heraus. Sie sahen aus wie Antennen und waren lang genug, um Kleidungsstücke zu durchdringen.
    Janos umfaßte den schwarzen Kasten wie ein Walkie-Talkie, holte aus und rammte den Kasten dann mit einer blitzartigen Bewegung mitten auf Toolies Brust.
    »Au!« schrie Toolie auf, als die beiden Nadelspitzen in seine Haut drangen. Er stieß Janos

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