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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Blick auf, den sie ihm zuwarf. Sie sah nicht ihn an, sondern seine Windjacke. FBI.
    Die Tür fiel ins Schloß, und Viv war weg.
    »Worüber sprachen wir gerade?« fragte Cheese.
    Janos schaute immer noch auf die Tür und antwortete nicht. Es war nicht ungewöhnlich, daß jemand eine FBI-Jacke neugierig beäugte, doch in Anbetracht der Art, wie sie hereingeschneit war und zielstrebig in das Büro von Mathew Harris ging ...
    »Ich kenne diesen Blick«, meinte Cheese spöttisch. »Sie denken über das Unterwäsche-über-dem-Capitol-Ding nach, habe ich recht?«
    »Haben Sie die vorher schon mal gesehen?«
    »Dieses Mädchen? Nicht, daß ich wüßte ...«
    »Ich muß los.« Janos drehte sich ruhig zur Tür herum.
    »Rufen Sie mich ruhig an, wenn Sie Hilfe brauchen!« rief Cheese ihm hinterher, doch Janos war bereits im Flur. Weit konnte sie nicht gekommen sein ...
    Da! Janos lächelte.
    Er griff in die Tasche seiner Windjacke, betastete das kleine schwarze Kästchen und drückte den Schalter. Die elektrische Spannung erzeugte ein ruhiges Brummen in seiner Hand.

26. KAPITEL
    Ich schlage den ersten der beiden Aktenordner auf und blättere bis zur Spalte weiter, über der Grayson steht. Die einzelnen Abschnitte des Ordners sind alphabetisch geordnet und listen eine genaue Analyse jedes Projektes auf, für das ein Kongreßabgeordneter ein Ersuchen gestellt hat. Einschließlich der Übertragung einer Goldmine an eine Firma namens Wendell Mining.
    Ich überfliege kurz das Orignalersuchen, das Graysons Büro eingereicht hat, und stürze mich auf die Analyse. Während ich die nächsten drei Seiten durchsehe, höre ich eine vertraute Stimme in meinem Kopf. Das ausschweifende Gerede am Anfang eines neuen Gedankens und die häufige Verwendung des Wortes definitiv ist unverwechselbar. Wie auch das Schwadronieren am Ende. Ohne Zweifel hat Matthew diese drei Seiten verfaßt. Mir kommt es vor, als säße er direkt neben mir.
    Seine Analyse entspricht genau dem, was er gesagt hat. Diese Homestead-Goldmine ist eine der ältesten in ganz South Dakota, und sowohl die Stadt als auch der Staat würden davon profitieren, wenn Wendell Mining das Land kaufte und die Mine übernähme. Um das zu betonen, sind drei fotokopierte Briefe in den Ordner eingeheftet. Einer stammt vom Amt für Landverwaltung, einer vom Vorstandsvorsitzenden von Wendell Mining, und der dritte ist eine überschwengliche Empfehlung des Bürgermeister von Leed, South Dakota, wo die Mine liegt. Drei Briefe. Drei Briefköpfe. Drei Telefonnummern.
    Mein erster Anruf beim Amt für Landverwaltung endet auf einer Mailbox. Dasselbe passiert bei dem Anruf beim Vorstandsvorsitzenden. Bleibt der Bürgermeister. Mir soll's recht sein. Mit Politikern komme ich sowieso besser zurecht.
    Ich wähle die Nummer, lasse das Telefon klingeln und schaue auf die Uhr. Viv müßte jeden Moment...
    »L & L, Luncheonette.« Die heisere Raucherstimme hat den typischen Cowboy-Akzent. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Entschuldigung.« Ich schaue auf die Signatur unter dem Brief. »Ich wollte das Büro von Bürgermeister Re-gan sprechen.«
    »Und wen soll ich melden?« will der Mann wissen.
    »Andy Defresne«, erwidere ich. »Vom Repräsentantenhaus in Washington, D. C.«
    »He, warum haben Sie das nicht gleich gesagt?« Der Mann lacht kehlig. »Ich bin Bürgermeister Regan.«
    Ich muß unwillkürlich an den Barbiersalon meines Vaters denken.
    »Sie haben wohl nicht viel mit Kleinstädten zu tun, was?« Der Bürgermeister lacht.
    »Eigentlich schon.«
    »Kommen Sie etwa selbst aus einer?«
    »Bin dort geboren und aufgewachsen.«
    »Wir sind bestimmt kleiner«, neckt er mich. »Garantiert, sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück.«
    Meine Güte, er erinnert mich wirklich an zu Hause.
    »Also, was kann ich für Sie tun?«
    »Um ehrlich zu sein ...«
    »Ich hätte nichts anderes erwartet.« Er lacht schallend.
    Er erinnert mich auch daran, warum ich weggegangen bin.
    »Ich habe nur eine kurze Frage, was diese Goldmine angeht, die ...«
    »Die Homestead.«
    »Genau, die Homestead.« Nervös tippe ich mit dem Finger auf eine der herumliegenden Tastaturen. »Zur Sache ... ich arbeite an dem Ersuchen des Kongreßabgeordneten Grayson bezüglich des Landverkaufs ...«
    »Oh, jeder liebt einen guten Kampf, oder nicht?«
    »Einige schon.« Ich spiele mit. »Persönlich versuche ich nur gerade herauszufinden, ob wir das Richtige tun und lokale Interessen obenan setzen.« Er schweigt und genießt die plötzliche

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