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Das Spinoza-Problem: Roman (German Edition)

Das Spinoza-Problem: Roman (German Edition)

Titel: Das Spinoza-Problem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvin D. Yalom
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Drexler, betrachte ich unsere geringe Größe als Vorteil und nicht als Nachteil. Ich beziehe mein Gehalt von der Reichswehr, mein Kommandant hat kaum Aufgaben für mich, und in den nächsten sechs Monaten habe ich die Absicht, unermüdlich für die Partei zu arbeiten und, wie ich hoffe, ihr bald meinen Stempel aufzudrücken.«
    »Darf ich mir die Freiheit erlauben, Sie um weitere Informationen zu Ihrem Militärdienst zu bitten, Herr Hitler?«, meldete sich Dietrich Eckart. »Was mich besonders interessiert, ist Ihr Rang. Sie haben ein so großes Führungspotential. Sie sollten einen hohen Rang bekleiden und sind dennoch Gefreiter?«
    »Diese Frage müssen Sie meinen Vorgesetzten stellen. Ich vermute, sie werden Ihnen sagen, dass ich potentiell ein großer Führer gewesen wäre, mich aber zu sehr dagegen gesträubt habe, mich unterzuordnen. Aber worauf es eher ankommt, sind Tatsachen.« Er warf einen Blick zu Alfred, um sich zu vergewissern, dass er fleißig mitschrieb. »Mir wurden zwei Eiserne Kreuze für Tapferkeit verliehen. Lassen Sie sich das von der Reichswehr bestätigen, Herr Rosenberg. Ein guter Journalist muss Sachverhalte immer nachprüfen, auch wenn er sich von Zeit zu Zeit gegen ihre Verwendung entscheiden mag. Und ich wurde zweimal beim Fronteinsatz verwundet. Das erste Mal waren es Schrapnellverletzungen am Bein. Aber statt mir eine lange Erholungspause zu gönnen, bestand ich darauf, unverzüglich zu meinem Regiment zurückzukehren. Die zweite Verwundung war ein Geschenk unserer englischen Freunde: Senfgas. Mehrere in unserer Truppe erblindeten vorübergehend und überlebten nur, weil einer von ihnen nur halbblind war. Jeder von uns hielt den anderen an der Hand, und so führten wir uns von der Front zum Lazarett. Ich wurde im Krankenhaus in Pasewalk behandelt und ungefähr vor einem Jahr mit geschädigten Stimmbändern entlassen.«
    Alfred, der fleißig mitschrieb, hob den Kopf und bemerkte: »Heute Abend haben sich Ihre Stimmbänder aber gesund und munter angehört.«
    »Ja, das finde ich auch. Es ist seltsam, aber diejenigen, die mich vor meiner Verwundung kannten, behaupten, dass das Chlorgas meine Stimme wohl noch kräftiger gemacht hat. Glauben Sie mir, ich werde nicht zögern, sie gegen die französischen und britischen Kriminellen einzusetzen.«
    »Sie sind ein hervorragender Redner, Herr Hitler«, meinte Dietrich Eckart, »und ich glaube, Sie werden für unsere Partei von unschätzbarem Wert sein. Sagen Sie, haben Sie die Kunst der öffentlichen Rede eigentlich gelernt?«
    »Nur kurz bei der Reichswehr. Auf Grundlage einiger Stegreifreden vor anderen Soldaten erhielt ich ein paar Stunden Unterricht und dann den Auftrag, zurückgekehrte deutsche Kriegsgefangene über die wichtigsten Gefahren für Deutschland in Kenntnis zu setzen: den Kommunismus, die Juden, den Pazifismus und Ungehorsam. In meiner Militärakte gibt es einen von meinem Kommandanten verfassten Bericht, der mich als ›geborenen Redner‹ bezeichnet. Dem stimme ich zu. Ich besitze eine Begabung, und ich beabsichtige, sie in den Dienst unserer Partei zu stellen.«
    Eckart stellte weitere Fragen zu Hitlers Ausbildung und Lesegewohnheiten. Alfred war überrascht, als er hörte, dass er früher Maler gewesen war, und er teilte seine Entrüstung über die Juden, die die Wiener Kunstakademie kontrollierten und ihm die Aufnahme an der Allgemeinen Malerschule verweigert hatten. Sie vereinbarten, bei Gelegenheit einmal gemeinsam zu malen. Als der Abend zu Ende ging und die Gäste sich zum Gehen anschickten, bat Eckart Alfred, noch zu bleiben, da er mit ihm noch einige berufliche Angelegenheiten besprechen wollte. Als sie allein waren, schenkte Eckart sich und ihm einen Brandy ein, ignorierte Alfreds Ablehnung und sagte: »Nun ist er tatsächlich angekommen, Alfred. Ich glaube, wir haben heute Abend die Zukunft Deutschlands gesehen. Er ist grob und ungeschliffen. Viele Defizite, ich weiß. Aber er hat Energie, viel Energie! Und genau die richtige Gesinnung. Stimmst du mir nicht zu?«
    Alfred gab sich zurückhaltend: »Ich habe das gleiche Gefühl wie Sie. Aber denken Sie an die Wahlen: Ich könnte mir vorstellen, dass große Teile Deutschlands anderer Meinung sein könnten. Können sich die Leute mit einem Mann verbünden, der noch nie eine Universität von innen gesehen hat?«
    »Eine Stimme für jeden Bürger. Wie für Hitler war für die große Mehrheit die Straße die Schule.«
    Alfred wagte sich noch weiter vor: »Und doch glaube

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