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Das stählerne Geheimnis

Titel: Das stählerne Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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hartnäckig bestand Dickinson auf seinen Forderungen. Ebenso wie einst seinem Bevollmächtigten Roger Blake beim Verkauf des Konzerns an die Corporation hatte Roddington auch ihm die Marschroute genau vorgeschrieben, von der er nicht abweichen durfte. Noch einen letzten Versuch machte Herr Kemi Itomo, dann bewilligte er die Forderungen der Gegenseite. Ein Vertrag wurde entworfen und in zwei Ausfertigungen von den beiden Verhandlungspartnern unterschrieben.
    Sorgfältig steckte der Japaner sein Exemplar in die Brusttasche, ebenso sorgsam verschloß Dickinson das seinige in dem Tresor seines Arbeitszimmers, nachdem Itomo ihn verlassen hatte. Er tat es in dem angenehmen Bewußtsein, für einen weiteren Monat lohnende Beschäftigung für das Werk zu haben.
     
    Daß die Corporation trotz der eben erwähnten Vorsichtsmaßregeln doch Kenntnis von dem Inhalt des Vertrages bekam, wird stets eine Glanzleistung ihrer Nachrichtenabteilung bleiben. In höchster Erregung bat Präsident Price Direktor Curtis durch das Telefon zu sich. Mit rotem Kopf saß er da und zerzauste wütend seinen Schnurrbart, als der Gerufene bei ihm erschien.
    »Mich trifft der Schlag, Curtis!« empfing er den Direktor.
    »Das Trenton-Werk hat einen Auftrag im Werte von anderthalb Millionen Golddollar von den Japanern bekommen. Zehn Stück von diesen verdammten Rohren sind dafür zu liefern.«
    Curtis warf einen Blick auf den Bericht, den der Präsident vor sich hatte.
    »Anderthalb Millionen, Mr. Price – für zwanzigtausend Tonnen Stahl? Alle Wetter, Roddington hält auf Preise, das muß man ihm lassen. An dem Auftrag dürfte das Trenton-Werk fünfzig Prozent verdienen.«
    »Das Trenton-Werk! Jawohl, Curtis! Aber nicht die Corporation«, schrie Price erbost. »Warum haben sich die Japaner nicht an uns gewandt?«
    Trotz seiner Aufregung sah Price selber ein, daß seine Frage töricht war. Es hätte dazu kaum noch der Antwort von Curtis bedurft, der allerhand von den Spezialeinrichtungen des Trenton-Werkes sagte. Ein neuer Gedanke schien dem Präsidenten zu kommen.
    »Wir werden die Errichtung einer ähnlichen Anlage in einem unserer Werke in Erwägung ziehen müssen«, fuhr er nach kurzem Überlegen fort. »Vorerst aber wollen wir feststellen, wie man in Washington über derartige Lieferungen an Japan denkt.«
    Curtis nickte.
    »Das halte ich auch für sehr angebracht, Mr. Price, ehe wir größere Kapitalien für Schleudergußanlagen festlegen. Unsere Beziehungen zu den Japanern sind wirklich nicht so, daß ein amerikanisches Stahlwerk ihnen mit gutem Gewissen Dinge liefern dürfte, die irgendwie nach Rüstungen und Waffen aussehen. Ich begreife nicht, wie Roddington den Auftrag übernehmen konnte.«
    Price zuckte die Achseln.
    »Vielleicht weiß er gar nicht darum. Vielleicht hat Dickinson das auf seine eigene Kappe genommen. Sie kennen ihn ja auch: ein ehrgeiziger Werkleiter, der um jeden Preis Aufträge für seinen Laden hereinholt.«
    Ein Lächeln huschte um die Lippen von Curtis.
    »Nicht um jeden Preis, Herr Präsident. Er hält dabei auf hohe Preise, das haben wir doch eben festgestellt.«
    Bei dem Einwand von Curtis sprang Price ärgerlich auf.
    »Ich sehe jedenfalls, Curtis, daß wir erst in Washington Erkundigungen einziehen müssen, bevor wir unsere weiteren Anordnungen treffen. Beauftragen Sie Oberst Barton damit! Es muß schnellstens geschehen.«
    »Ich werde es sofort veranlassen«, sagte Curtis und verließ das Zimmer.
     
    Oberst Barton spach bei General Grove vor und wurde von ihm weiter ins Marineamt zu Kapitän Bancroft geschickt. Der Kapitän schüttelte den Kopf, als er von der Bereitwilligkeit Roddingtons, an die Japaner zu liefern, hörte.
    »Wir haben im Augenblick kaum ein gesetzliches Mittel, die Lieferung durch die Trenton-Werke zu verhindern«, legte er Barton seine Meinung über den Fall dar.
    »Es wäre verkehrt, gerade jetzt eine besondere ›Lex Roddington‹ zu erlassen, um die Lieferung zu unterbinden. Jedenfalls werden wir uns auf Grund Ihrer Mitteilungen mit Roddington in Verbindung setzen und versuchen, ihn von der Lieferung abzubringen.«
    Oberst Barton verließ das Marineamt mit dem angenehmen Bewußtsein, der Konkurrenz ein gutes Geschäft versalzen zu haben. Er war noch nicht lange fort, als MacLane im Zimmer Bancrofts erschien.
    »Wissen Sie schon das Neueste?« empfing ihn der Kapitän.
    »Die Corporation hat durch ihre Agenten von der Rohrlieferung Roddingtons an die Gelben Wind gekriegt und spuckt jetzt

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