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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Bierlache auf dem Tresen. »Es kommt oder strömt nicht von den Menschen ab, sondern aus der Erde, aus der Luft, aus den Hügeln, den Steinen, einfach aus allem, was wir hier sehen. Ich habe lange nach einem Ausdruck gesucht und ihn endlich gefunden. Es ist die Urangst, John. Ja, die tiefe Urangst, die in jedem Menschen steckt, die aber nicht durch die Menschen hierher gelangt ist, sondern durch etwas anderes.«
    »Worüber du auch schon nachgedacht hast?«
    »Und ob.«
    »Ich höre.«
    »Glaubst du an die Kräfte der tiefsten Vergangenheit?« fragte sie mich. Auf Umwegen wollte sie wohl ans Ziel.
    »Nun ja, ich weiß nicht, wie weit du zurückgehen willst. In die Zeiten der Druiden oder in die Steinzeit oder…«
    »Weiter, viel weiter zurück.«
    »Hm – da wird es kritisch. Über diese Zeit liegen keine Berichte vor. Weder schriftlich noch mündlich. Ich denke da an die Äonen vor Atlantis. Du verstehst?«
    »Ja, wir denken gleich.«
    »Dann muß ich aber passen.«
    Randi senkte den Kopf. Sie schaute in ihren Krug, als könnte ihr der Honigwein die entsprechende Auskunft geben. »Du hast recht, über diese Zeit ist wenig berichtet worden, aber es hat sie gegeben, und sie ist auch nicht leer gewesen. Damals schon hat es Kräfte gegeben, die sich bis heute gehalten haben. Klar, darüber ist nichts geschrieben worden, das war auch nicht möglich. Mündliche Überlieferungen existieren ebenfalls nicht, und deshalb muß sich der sensible Mensch auf sich selbst verlassen, finde ich.«
    »Das hast du getan.«
    »Ja.«
    »Und erfahren, gespürt. Bist tief in die Vergangenheit hineingetaucht, die im Dunkel des Vergessens liegt.«
    »Nein, das ist falsch. Nicht im Vergessen. Wäre das so, hätte sich ja jemand erinnern müssen. Die Zeit ist einfach dagewesen. Man muß sie spüren.«
    »Sendet sie denn eine Botschaft aus?«
    »Das ist richtig.«
    »Welche genau?«
    Randi holte tief Luft. »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler. Sie sendet eine tiefe Botschaft aus. Und ich habe sie empfangen können. Sie ist nicht gut, John. Ich behaupte sogar, daß sie sich zu einer großen Gefahr entwickeln kann. Wenn ich ehrlich sein soll, muß ich sagen, daß ich mich sogar vor ihr fürchte.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Wir Menschen sind zu klein, um dagegen anzukommen. Es ist nicht einmal eine Botschaft von dieser Welt. Sie kann aus den Tiefen des Alls stammen, in der die meisten Rätsel und Geheimnisse sicher verborgen liegen.«
    »Was verheißt diese Botschaft denn?«
    »Den Tod!«
    Randi hatte die beiden Worte mit einem Ernst ausgesprochen, der mich erschreckte. Zudem hatte sie mich beobachtet und flüsterte: »Siehst du, auch du schreckst zusammen. Keiner will etwas vom Tod wissen, von der Kälte des Lichts…«
    »Sternenlicht?«
    Diesmal bewegte sich Randi zuckend. »Wie bist du darauf gekommen, John? Wie?«
    »Es fiel mir nur ein.«
    »Nein, nein.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich habe in der vergangenen Nacht erlebt, wie sich das Licht der Sterne als tödlicher Schauer an einer bestimmten Stelle sammelte.«
    »Wo und wann war das?«
    »Schon in den Morgenstunden, an einer bestimmten Stelle zwischen den Steinen, und zwar im inneren Kreis.«
    Ich schwieg, trank etwas von der lauwarmen Brühe und nickte dann.
    »Das ist in der Tat bemerkenswert.«
    »Meine ich auch.«
    »Was hast du denn da noch bemerkt?«
    »Nur das kalte Licht.«
    »War niemand darin?«
    Auf die nächste Antwort war ich gespannt, und diese Spannung stieg, weil Randi anfing nachzudenken. »Eine sehr, sehr gute Frage, John, die den Kern so ziemlich trifft. Ich war nämlich auch der Meinung, daß es nicht nur das kalte Licht gewesen ist, das ich dort im Zentrum sah.«
    »Auch ein Gesicht?«
    Da war ich einen Schritt zu weit gegangen, denn sie schaute mich plötzlich mißtrauisch an. »Was weißt du davon, John?«
    Ich hob beide Hände und nahm eine Abwehrhaltung ein. »Nichts, gar nichts, Randi.«
    »Warum hast du es dann gesagt?«
    »Es kam mir in den Sinn.«
    »Nur das Gesicht.«
    »Richtig.«
    Sie nickte. »Es kann durchaus ein Gesicht gewesen sein, denn in das böse Licht hinein wanderte plötzlich ein Schatten, der die Form eines Gesichts hatte.«
    »Na bitte.«
    »Nichts ist mit na bitte. Es war plötzlich weg, und heute frage ich mich, ob ich geträumt habe. Ich werde es herausfinden, weil ich davon ausgehe, daß es zurückkehrt, und deshalb werde ich mich auf die Lauer legen.«
    »Aber nicht hingehen…«
    »In den inneren

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