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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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von der Mauer hinunterzulassen war nicht allzu schwierig gewesen. Immerhin ist er knapp eins fünfundachtzig groß, so dass er einfach seine Tasche auf die andere Seite geworfen hatte, um sich mit beiden Händen festhalten zu können, bis er mit ausgestreckten Armen an der Mauer hing und sich das letzte kleine Stück nur noch fallen lassen musste.
    Nun kommt er nicht mehr zurück.
    Egal, wie hoch er springt, er kann die Oberkante der Mauer nicht erreichten. Selbst mit einem Anlauf schafft er es nicht. Musca legt seine Werkzeugtasche ab und sucht hektisch nach irgendetwas, auf das er steigen kann. Eine alte Komposttonne, vielleicht auch einen Spaten oder einen Gartenrechen, mit dem er sich abstemmen kann, oder mit richtig viel Glück sogar eine Leiter.
    Nichts.
    Er lässt den Blick über die dunklen Rasenflächen schweifen. Aus der Seite des Hauses quellen bereits Flammen, so dass die Bullen erst einmal beschäftig sind. Er beruhigt sich ein wenig. Die Zeit reicht aus, um das durchzuziehen, ohne Fehler zu machen.
    Das Gewächshaus.
    Er rüttelt an der Tür. Abgeschlossen. Durch das Fenster sieht er Holzregale voller Pflanzen. Eines von denen wäre genau richtig. Er stürmt zurück zu seiner Tasche, wo er feststellen muss, dass er das Brecheisen im Arbeitszimmer des alten Mannes zurückgelassen hat. Egal. Mit roher Gewalt wird es auch gehen.
    Wieder am Gewächshaus angekommen, tritt Musca einen Schritt zurück und rammt einen Absatz durch das hartholzumrahmte Glas. Rasch entriegelt er die Tür und schiebt sich hinein.
    Er hat recht, die Holzregale sind perfekt für seinen Zweck. Dutzende von Tomaten platschen zu Boden, während er die Holzbeine aus dem Boden löst, in den sie ein Stück weit eingesunken sind, und das Regal dann nach draußen zerrt. Wieder blickt er zum Haus hinüber.
    In der Schwärze bewegt sich etwas, das aussieht wie ein auf und ab hüpfender Lichtball. Das Licht einer Taschenlampe. Ein Bulle mit Taschenlampe sieht sich auf dem Gelände um – und steuert dabei in schnellem Tempo auf ihn zu.
    Musca schreckt nicht davor zurück, einen Menschen zu töten. Er hat es schon getan und ist bereit, es jederzeit wieder zu tun, falls es nötig sein sollte. Er wendet sich nach links, ein Stück weg von dem näher kommenden Licht und schmeißt einen schweren Stein gegen die Seite des Gewächshauses.
    »Stehen bleiben, Polizei!«
    Lächelnd wartet er, bis die Taschenlampe die Quelle des Geräuschs erreicht hat. Eine Sekunde befindet er sich hinter dem Lichtstrahl, und der Polizist liegt besinnungslos auf dem Boden.
    Musca kehrt zu dem Pflanzenregal zurück und lehnt es gegen die Gartenmauer.
    Zehn Sekunden später ist er weg.

12
    Megan lauscht dem Schniefen ihrer schwer atmenden vierjährigen Tochter. Alle halbe Stunde steht sie auf und lässt die Hand über den Kopf des Kindes gleiten. Sammy glüht. Zum achten Mal in dieser Nacht befeuchtet Megan einen Waschlappen und legt ihn ihrer Tochter sanft auf die Stirn.
    Das Klingeln ihres Handys reißt sie aus einem angespannten Halbschlaf. Rasch greift sie danach, ehe das Läuten Sammy weckt.
    »Detective Inspector Baker«, meldet sie sich.
    »Frau Inspektor, hier spricht Jack Bentley aus der Zentrale.«
    »Moment«, flüstert sie, während sie sich aus dem Bett kämpft. Schlaftrunken wankt sie hinaus auf den Gang. »So, nun schießen Sie los!«
    »Uns wurde eben ein Zwischenfall in Tollard Royal gemeldet. Der für das Revier zuständige Beamte hat mich gebeten, Sie anzurufen.«
    »Das ist nicht ganz meine Ecke, Jack.« Sie blickt den Gang hinunter. Ihre Mutter steht mit gerunzelter Stirn vor ihrer Schlafzimmertür.
    »Ich weiß, Ma’am. In einem der großen Häuser dort hat es gebrannt. Dem Bericht zufolge wurde außerdem eingebrochen. Ein Polizeibeamter ist vom fliehenden Täter niedergeschlagen worden.«
    »Und deswegen rufen Sie mich an?«
    »Eine Zivilperson wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Man hat Ihre Karte bei ihm gefunden.«
    Megan kann den vorwurfsvollen Blick ihrer Mutter nicht länger ertragen und wendet ihr den Rücken zu. »Haben Sie einen Namen? Wie hat er ausgesehen?«
    »Dazu habe ich noch keine Informationen, aber wir haben einen Wagen überprüfen lassen, der dort parkt, einen alten Audi A 4 . Als Halter ist ein gewisser Gideon Chase aus Cambridge eingetragen.«
    Obwohl sie die Antwort bereits zu kennen glaubt, stellt sie die Frage trotzdem: »Wem gehört das Haus?«
    Sie hört Bentley die Information per Computer abrufen. »Der Besitzer

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