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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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allergisch gegen Paracetamol oder Ibuprofen?«
    »Nein.«
    Sie schüttelt zwei Tabletten heraus. »Nehmen Sie die. Falls sie nicht helfen, wird Ihnen der Arzt etwas Stärkeres geben.«
    Er muss das ganze Wasser trinken, um sie hinunterzubekommen. Vicky – seine Ex – konnte Pillen aller Art schlucken, egal wie groß, ohne dafür auch nur einen einzigen Schluck Wasser zu benötigen. Er aber muss die halbe Themse austrinken, um auch nur eine hinunterzubekommen. Seltsam, dass sie ihm ausgerechnet in diesem Moment einfällt. Bestimmt eine Auswirkung des Schlages, den er auf den Kopf bekommen hat. Inzwischen ist es schon über ein Jahr her, dass sie sich getrennt haben. Queen Vic kehrte nach Abschluss ihrer Promotion nach Edinburgh zurück, wie sie es immer angedroht hatte, und die Trennung ließ sie beide erkennen, dass es an der Zeit war, zu neuen Ufern aufzubrechen.
Schade
, denkt Gideon. Manchmal fehlt sie ihm immer noch. Zum Beispiel jetzt.
    Schwester Willoughby weicht nicht von seiner Seite.
    »Fühlen Sie sich schon fit genug, um Besuch zu empfangen?« Ihr Ton klingt nun fast entschuldigend.
    Gideon weiß nicht recht, was er antworten soll. »Welcher Art?«
    »Polizei. Ein weiblicher Detective Inspector ist gerade an der Rezeption eingetroffen.« In ihren Augen blitzt eine Spur von Boshaftigkeit auf. »Sie brauchen nicht mit ihr zu sprechen, wenn Sie sich dem noch nicht gewachsen fühlen. Ich kann veranlassen, dass man sie wieder wegschickt.«
    »Nein, das geht schon in Ordnung. Ich rede mit ihr. Danke.« Sein Kopf ist anderer Meinung und tut das durch heftiges Pochen kund. In puncto Einfühlungsvermögen ist Megan Baker wirklich nicht die Art Gesellschaft, die Gideon sich in dem Moment wünscht.

14
    In einer der äußeren Kammern des Heiligtums tagt der Innere Kreis. Ein Ring aus Kerzen wirft ein gespenstisches Licht auf die vom Hüter einberufene Krisenversammlung. Die Kerzen bestehen alle aus reinstem Bienenwachs und sind so groß, dass sie den Männern bis zur Taille reichen.
    In der Mitte des Raumes steht Musca. Die Schande drückt ihn nieder, als hinge ihm ein schwerer Stein um den Hals.
    »Du hast versagt.« Wie Kanonenfeuer hallt Dracos Stimme zwischen den höhlenartigen Steinwänden wider. »Du hast die Erwartungen deiner Brüder und der ganzen Zunft enttäuscht und alles in Gefahr gebracht, wofür wir stehen.«
    Musca hält wohlweislich den Mund.
    Dracos Stimme nimmt einen schneidenden Ton an. »Fasse doch zu unser aller Erbauung noch einmal die Liste der ›Geschenke‹ zusammen, die du der Polizei hinterlassen hast.«
    Mit ausdrucksloser Stimme beginnt Musca seinen Bericht: »Eine Werkzeugtasche. Brecheisen, Schraubenzieher, Hammer, Klebeband, Zange …«
    Draco unterbricht ihn: »Und genug DNA , damit sie dich wegen Einbruchs, Brandstiftung und womöglich auch noch versuchten Mordes überführen können.«
    »Sie können die Spuren nicht mit mir in Verbindung bringen.«
    »Noch nicht.«
    »Ich habe kein Vorstrafenregister«, protestiert Musca. »Weder meine Fingerabdrücke noch mein genetischer Fingerabdruck sind irgendwo registriert.«
    Draco verpasst ihm einen Schlag ins Gesicht. »Es reicht schon, dass du unfähig bist. Du brauchst nicht auch noch unverschämt werden. Zolle mir gefälligst den Respekt, der mir als Hüter des Inneren Kreises zusteht.«
    Musca legt eine Hand an seine brennende Wange. »Entschuldigung.«
    Draco blickt zur anderen Seite des dunklen Raumes hinüber. »Grus, können wir das Beweismaterial verschwinden lassen?«
    »Es soll unauffällig verlorengehen?«
    Draco nickt.
    »Vorerst nicht. Immerhin ist da noch die kleine Sache mit dem Polizisten, den er niedergeschlagen hat. Aber später, ja. Ich bin sicher, das lässt sich machen.«
    »Gut.« Er wendet sich wieder Musca zu. »Hat irgendjemand dein Gesicht gesehen?«
    »Der Polizist nicht, es war zu dunkel. Aber der Sohn. Der hat mich bestimmt gesehen.«
    Draco fragt zur anderen Seite hinüber: »Wissen wir, wie es ihm geht und wo er gerade ist?«
    Der Kleinste unter ihnen, ein rothaariger Bruder namens Fornax, antwortet: »Er befindet sich in einem Krankenhaus in Salisbury. Sie haben ihn über Nacht dabehalten, obwohl er keine ernsthaften Verletzungen davongetragen hat. Er wird spätestens morgen entlassen, vielleicht auch schon heute.«
    Grus meldet sich mit ruhiger, besonnener Stimme zu Wort: »Die Späher werden ihn im Auge behalten.«
    »Gut.« Draco hat eine weitere Frage an Musca. »Um das noch einmal eindeutig

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