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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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das Echo-Team aufgeflogen und gezwungen gewesen, die Überwachung des weißen Lieferwagens abzubrechen. Trotzdem macht Goran sich keine Sorgen. Wenn es auf dem Militärgebiet etwas zu finden gibt, dann wird er es finden.
    Am frühen Nachmittag fahren sie wieder hinaus nach Imber. Die Straße dorthin ist genauso verlassen, wie sie es am frühen Morgen war, aber als sie schließlich an den Warnschildern, den leeren Gebäuden und den verwüsteten Gärten vorbeifahren, entdecken sie auf dem Boden grobe Schlammspuren.
    »Frische Panzerspuren«, diagnostiziert Luc vom Beifahrersitz aus. »Die Erde ist noch ganz feucht.«
    »Wahrscheinlich Challenger«, bemerkt Goran. »Ich kenne diese Mistdinger aus dem Kosovo. Die Briten täten besser daran, bei ihren alten Chieftains zu bleiben.«
    »Gut sind auch die Rotem K 2 «, meint Luc. »Koreanische Black Panther.«
    »Der K 2 ist der Kia unter den Panzern!«, ruft Lynton von hinten. »Wer möchte in einem Kia in den Krieg fahren?«
    Alle lachen.
    Goran biegt nach Westen ab und fährt auf einem Feldweg weiter in Richtung Warminster. Nachdem sie noch gut zwei Kilometer dahingeholpert sind, parken sie den Wagen und holen ihre Rucksäcke heraus, gefüllt mit Kameras, Klemmbrettern, falschen Dokumenten und Plastikbeuteln zum Sammeln von Insekten. Diesmal geben sie sich als Mitglieder der IENHS aus, der »International Entomological and Natural History Society« – also als Insektenjäger. Lynton hat ihnen wieder eine gefälschte Sondergenehmigung ausgedruckt, der zufolge sie berechtigt sind, das Militärgelände zu betreten. Zusätzlich stecken in ihren Rucksäcken diesmal sogar Forschungsunterlagen über Bienen, Käfer und etliche andere kleine Flug- und Krabbeltiere.
    Luc und Jay ziehen Rampen aus dem hinteren Teil des Transporters und entladen vier Yamaha- YZ 125 -Enduromaschinen.
    »An die Teams Echo, November, Sierra und Whiskey, hier spricht die Zentrale«, bellt Goran in sein Funkgerät, »wir legen los! Ich wiederhole, wir legen los!«
    Die vier Motorräder machen sich daran, die Außenbereiche abzufahren, während die Aufklärungsteams Echo, November, Sierra und Whiskey sich vom Rand des Feuerbereichs nach innen vorarbeiten werden.

153
    Warminster liegt genau 8 , 2 Meilen westlich von Imber.
    Der Henge-Meister braucht für die Strecke fünfundzwanzig Minuten. An einem Wochentag hätte er sie in neunzehn geschafft, aber sonntags sind um diese Zeit viele Kirchgänger und Touristen unterwegs. Die altsächsische Stadt hat acht größere Gotteshäuser aufzuweisen und dazu ein schönes Umland, das die Leute zum Verweilen einlädt.
    Sein Fahrzeug rumpelt durch das Haupttor der Kaserne von Battlesbury und hält hinter dem Paradeplatz. Auf dem Weg zu seinem Büro nehmen sämtliche Soldaten, an denen er vorbeikommt, Habachtstellung ein und salutieren ihrem kommandierenden Offizier, Lieutenant Colonel Sir James Pendragon. In seinem öffentlichen Leben spielen Routine und Ritual eine ebenso große Rolle wie in seinem geheimen.
    Nachdem er sich hinter seinem Schreibtisch niedergelassen hat, instruiert er seinen Stabsoffizier, seinen Gast hereinzuführen. Er ist an diesem Sonntag nur in die Kaserne gekommen, um sich mit diesem Mann zu treffen. Der stellvertretende Polizeichef von Wiltshire, Deputy Chief Constable Gregory Dockery, trägt Zivil – einen grauen Wollanzug, kombiniert mit weißem Hemd und Krawatte. Trüge er sein heiliges Gewand, wäre er seinem Umfeld nur als Grus bekannt.
    »Wie geht es dir?« Pendragon schüttelt ihm die Hand und deutet auf zwei braune Leder-Chesterfields.
    »Ich bin froh, wenn morgen vorüber ist.«
    »Da geht es uns allen gleich.« Lächelnd nimmt Pendragon Platz. »Wie kommst du mit deinen verschiedenen Interessensgruppen zurecht – FBI , Interpol, Innenministerium? Berichte.«
    »Sicherheitsberater Lock ist wieder in den USA . Er ruft Hunt fünfmal am Tag an. Seine Frau ist ständig betrunken oder mit Drogen vollgepumpt, es sei denn, sie muss gerade im Fernsehen weinen oder Appelle an Entführer richten. Die Leute aus dem Innenministerium langweilen sich. Sie haben wohl beschlossen abzuwarten, bis die Leiche des Mädchens auftaucht, und sich dann um die Spätfolgen der ganzen Sache zu kümmern. Und was Interpol betrifft, nun ja, du weißt ja selbst, wie nutzlos Interpol ist. Genauso gut könnte man auch das Postamt bitten, nach dem Mädchen zu suchen.«
    »Dann ist also alles im grünen Bereich?«
    »Nicht ganz.« Dockery wirkt plötzlich leicht

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