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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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Felduniform. Laut dem Abzeichen an seinem Ärmel hat er den Rang eines Captain beim Yorkshire-Regiment, einem der größten Infanterie-Regimente der britischen Armee. »Sie haben hier nichts zu suchen, Sir. Es handelt sich um Sperrgebiet. Sie müssen Ihr Motorrad stehen lassen und mitkommen.«
    »Ich glaube, Sie täuschen sich.« Van Daele hält ihm eine Plastikmappe voller Papiere unter die Nase. »Ich gehöre zur Gesellschaft für internationale Entomologie und Naturgeschichte. Meine Kollegen und ich verfügen über eine Sondergenehmigung des ATE , die uns dazu berechtigt, hier eine Studie über seltene Myriapoden und Isopoden durchzuführen.« Er sieht dem Soldaten an, dass er keinen blassen Schimmer hat, wovon die Rede ist. »Tausendfüßler, Läuse, Wanzen, lauter solches Getier.«
    Der Captain greift nach den Unterlagen, wirft aber nicht einmal einen Blick darauf. »Es tut mir leid, Sir. Ganz egal, was hier steht oder was Sie machen, ich habe strikte Anweisung, Sie von hier zu entfernen.«
    Luc weiß, dass Argumentieren in diesem Fall sinnlos ist. »In Ordnung, kein Problem«, sagt er mit einer resignierten Handbewegung. »Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn ich heute mal früher zu meiner Frau und den Kindern nach Hause komme.« Er nimmt die Papiere wieder entgegen, stopft sie zurück in den Rucksack und macht Anstalten, sein Motorrad anzulassen.
    Der junge Captain stellt sich ihm in den Weg. »Ich fürchte, das geht nicht. Sie müssen uns in die Kaserne begleiten. Einer von meinen Männern wird sich um Ihre Maschine kümmern.«
    »Also, jetzt hören Sie aber auf!« Van Daele schiebt den Arm des Offiziers von sich weg. »Ich bin gerne bereit, meine Maschine von Ihrem Gelände zu fahren, das sollte Ihnen doch wohl reichen.«
    Der Captain ruft seine Männer herbei. »Welsby, Simmonds, Richards.« Rasch umringen die drei Soldaten Daele und drängen ihn von seinem Motorrad ab. Zwei von ihnen sind noch richtige Jungs. Er könnte ihnen problemlos die Köpfe einschlagen. Oder ihnen einen solchen Kinnhaken verpassen, dass sie flach auf dem Rücken liegen und nach ihrer Mami schreien würden. Doch leider lässt sich das nicht mit seinem Image als Insektensammler vereinbaren.

157
    Megan und Jimmy lassen Johns ziehen und fahren in Richtung Stonehenge. Megan hat wegen der Dinge, die sie gerade gehört hat, ziemlich gemischte Gefühle.
    »Wie viel glauben Sie ihm, Jimmy?«
    Er fährt ganz lässig, mit nur einer Hand am Steuer. »Lee ist ein Ex-Junkie. Für solche Leute ist es schon schwer, aus dem Bett zu kommen, ohne zu lügen. Denken Sie an etwas Bestimmtes?«
    »Er hat den Begriff ›Geheiligte‹ benutzt. Er hat nicht von Steinen gesprochen, sondern von Geheiligten. Denselben Ausdruck hat Gideon Chase auch benutzt.«
    »Demnach hat er ihn also nicht erfunden – nicht, wenn Chase das Wort auch benutzt hat.«
    Megan ist weiter damit beschäftigt, das Gehörte im Geiste noch einmal durchzukauen. »Er hat uns auf keinen Fall alles gesagt. Entweder er steckt da tiefer mit drin, als er zugibt, oder er ist nur eine Randfigur und versucht sich wichtig zu machen. So oder so, er hat uns etwas verschwiegen.«
    Als sie Shrewton hinter sich gelassen haben und in Richtung Amesbury fahren, gibt Jimmy Gas. Zu ihrer Rechten kündigt bereits ein braunes Schild Stonehenge an. »Soll ich auf den Parkplatz fahren?«
    »Nein, noch nicht gleich. Fahren sie doch erst einmal rundherum.«
    Nachdem sie im Schritttempo an dem Monument vorbeigekrochen sind, biegt Jimmy nach rechts von der A 344 ab und fährt dann noch einmal daran vorbei, diesmal in der Gegenrichtung auf der A 303 . Auf dem Gelände rund um den Steinkreis sehen sie mehr als zwei Dutzend Wachmänner in schwarzen Uniformen. Offenbar werden sie gerade in Gruppen eingeteilt.
    »Wie es aussieht, hat er zumindest in einigen Punkten die Wahrheit gesagt«, meint Jimmy.
    »Nehmen Sie die nächste Abzweigung rechts«, fordert Megan ihn auf. »In der kleinen Straße dort können Sie parken, den Rest gehen wir dann zu Fuß.«
    Jimmy blinkt und biegt ab, sieht sich aber sofort mit einem »Gesperrt«-Schild konfrontiert, das mitten auf der Straße liegt und mit Sandsäcken beschwert ist.
    »Ich parke ein Stück weiter hinten und drehe um«, erklärt er, »sonst müssen wir den ganzen Weg bis Winterbourne Stoke und zurück durch Shrewton.«
    Er stößt rückwärts hinaus auf die Hauptstraße und wendet umständlich. Megan blickt auf die weite Landschaft hinaus. »Mir macht noch etwas zu

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