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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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Arbeitszimmer Rechnungen von uns gefunden und wollten wissen, ob wir bis zum Schluss für ihn gearbeitet haben. Wegen der Dame von der Kripo brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Das tue ich auch nicht.« Der Meister geht ein paar Schritte. »Nach allem, was Nathaniel mir immer erzählt hat, war das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ziemlich gestört. Bedauerlicherweise wird sein Sohn also kaum unser Freund werden.«
    »Dementsprechend war auch sein Benehmen in meiner Kanzlei.«
    Der Meister überlegt einen Moment. »Wie schade. In Anbetracht der Dienste, die sein Vater für die Zunft geleistet hat, wäre der Sohn sicher eine Bereicherung gewesen. Hat die Polizei nach dem Testament gefragt?«
    »Natürlich.«
    »Ich vermute mal, er erbt alles?«
    »Alles.«
    »Da habt ihr bestimmt ein schönes Honorar eingestrichen.«
    Cetus fühlt sich durch diese Bemerkung verletzt. »Ich habe Nathaniel immer gute Konditionen gegeben. Vergiss nicht, dass er ein Freund von mir war.«
    Für einen Moment hadert der Meister mit sich selbst. Was für eine unpassende Bemerkung. »Verzeih mir, ich hätte mich nicht über die Situation lustig machen sollen.« Er blickt zu einem jüngeren Kollegen hinüber, der an den Rand des Hofes getreten ist und auf seine Uhr deutet. »Ich muss aufhören.«
    »Spielst du mit dem Gedanken, unser Vorhaben zu verschieben?«
    »Das können wir nicht.« Der Meister zieht ein letztes Mal an seiner Zigarette, bevor er sie fallen lässt und auf dem kiesigen Boden austritt. »Die Anweisungen der Prophezeiung sind völlig klar, da gibt es nichts zu deuteln. Das Ganze muss genau in der Mitte des Zeitraums zwischen der Abenddämmerung an Solstitium und dem darauffolgenden Morgengrauen vollendet werden, sonst hat es keinen Sinn.«
    Cetus schweigt. Der Meister spürt seine Bedenken. »Wir werden doch die zweite Opferung pünktlich vorbereitet haben, oder etwa nicht?«
    »Doch, natürlich. Alles wird laufen wie geplant. Aber was machen wir mit dem jungen Chase?«
    Der Meister nickt zu dem Kollegen hinüber, der nicht weit von ihm entfernt wartet. Lautlos formt er mit den Lippen, dass er gleich so weit sei. Nachdem der Mann abgezogen ist, beendet er das Gespräch: »Ich werde dafür sorgen, dass jemand ein Auge auf den Sohn hat. Stell du nur sicher, dass alles andere nach Plan läuft.«

30
    Caitlyns Anweisungen waren klar: Miete einen Raum. Stelle eine Flasche Champagner kalt. Bestücke die Minibar mit zwei Dosen Ben & Jerry’s – Sorte egal, nur nicht die mit dem Kuchenteiggeschmack. Lass die Wanne ein – dreiviertel voll. Kein Duftzeug – nur Wasser, heißes Wasser. Bring Schutz mit: ohne Geschmack und gerippt. Mindestens fünf Stück. Sorg dafür, dass genug Dope und Ecstasy da ist.
    Caitlyn ist es offensichtlich gewohnt, dass sie bekommt, was sie will. Ihm soll es recht sein. Zumindest gibt es nichts misszuverstehen, was den Zweck ihres Treffens betrifft. Smalltalk erübrigt sich ebenso wie das übliche, schmerzhaft langsame Vortasten vom Kuss zum Gefummel, in der Hoffnung auf wesentlich mehr. Er hat für den Rest des Tages sämtliche Termine abgesagt, es waren ohnehin nicht viele.
    Das ganze Zeug zu beschaffen bereitet ihm keine großen Probleme. Über einen Block libanesischen Schwarzen und einen größeren Vorrat an Ecstasy verfügt er bereits, das Eis und zwei Flaschen Louis Roederer Cristal besorgt er in der Lebensmittelabteilung von
Selfridge’s
. Dann fährt er hinüber zum Hyde Park und bucht eine Suite im
Été
, einem kleinen Boutique-Hotel, das für seine französische Küche bekannt ist. Selbst er ist versucht, sich zu beschweren, weil die Übernachtung mehr als tausend Pfund kostet – doch dann fällt ihm ein, dass er ja jetzt in den Medien tätig ist, und außerdem im Begriff, ein echtes It-Girl flachzulegen.
    Wie sich herausstellt, ist die Suite das viele Geld fast wert: Über das französische Bett ist eine golden schimmernde Steppdecke gebreitet, und die schweren Vorhänge passen farblich perfekt dazu, wobei ein Streifen in einem satten Orangerot für ein wenig Farbe sorgt. Sie sind zurückgebunden, und durchs Fenster blickt man auf eine kleine Terrasse mit ein paar Sitzgelegenheiten aus weißem Metall. Er zieht die Vorhänge zu und schaltet die ägyptisch angehauchten, dickbauchigen Lampen zu beiden Seiten des Bettes an.
    Er steckt seinen iPod in eine Dockingstation. Was für eine Musik soll er wählen? Die plötzlich auftauchende Frage macht ihm Angst. Er schaut sich an, was

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