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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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er in letzter Zeit alles heruntergeladen hat, und entscheidet sich für
The Defamation of Strickland Banks
von Plan B. »Love Goes Down« geht gerade zu Ende, als es an der Tür klopft.
    Es ist Punkt zwei Uhr. Er hat fest damit gerechnet, dass sie zu spät kommen würde. Offenbar eine Fehleinschätzung. Er öffnet die Tür. Sie hat einen Mantel in einem hellen Cremeton über dem Arm und trägt ein fast durchsichtiges Teekleid mit gerafften Ärmeln. »Starr mich nicht an, sondern lass mich rein!«
    Er tritt beiseite. »Entschuldige, aber du bist einfach so …« Er begreift, dass sie Angst hat, von jemandem gesehen zu werden, weshalb er rasch die Tür hinter ihnen zuzieht, ehe er den Satz zu Ende spricht: »… wunderschön.« Als er sich wieder umdreht, steht sie dicht neben ihm. Sie lässt den Mantel und eine kleine, farblich passende Handtasche fallen und küsst ihn. Es kommt ihm vor, als würde sie ihn sanft unter Strom setzen. Sein ganzer Körper beginnt zu prickeln. Schon jetzt geht es dabei um mehr als nur den großartigen Sex, der bestimmt gleich folgen wird.
    Caitlyn ringt lächelnd nach Luft. »Ich habe nur eine Stunde Zeit. Sechzig Minuten. Lass uns loslegen.«

31
    Devizes
    Detective Sergeant Jimmy Dockery ist der Horatio Caine von Wiltshire. Zumindest hält er sich für den Helden von
CSI : Miami
. Er spricht langsamer als ein Asthmatiker auf dem Totenbett und trägt sogar an den grausten Tagen eine Sonnenbrille. Die Sorte, die mit
Top Gun
aus der Mode kam.
    Nachdem er als Junge viel gehänselt und schikaniert wurde, rächte sich der rothaarige Jammerlappen, indem er Polizist wurde. Bedauerlicherweise ist er im Gegensatz zu dem Lieutenant aus der Fernsehserie kein heißer Typ. Er bringt es nicht mal auf lauwarm. Aber er ist der Sohn des stellvertretenden Polizeichefs, und diese Tatsache zählt mehr als alles andere.
    Deswegen muss Megan sich jetzt mit einem unfähigen rothaarigen Hornochsen herumschlagen.
    »Ich habe gehört, Sie brauchen Hilfe, Detective Inspector.« Für einen Moment bleibt er an ihrer Seite stehen, dann lässt er sich neben ihr auf einen Stuhl sinken und schenkt ihr sein strahlendstes Lächeln. »Ich freue mich, Ihnen zu Diensten sein zu können!«
    Megan empfindet einen Anflug von Widerwillen. »Danke, Jimmy.« Sie schiebt ein paar zusammengeheftete Aussageprotokolle und einen dicken Ordner zu ihm hinüber. »Hier haben Sie Hintergrundinformationen zum Selbstmordfall Chase. Sie wissen ja sicher schon in groben Zügen Bescheid.«
    Er sieht sie fragend an.
    Sie muss sich beherrschen, nicht laut loszuschreien. »Professor Nathaniel Chase, international bekannter Autor, Archäologe und Antiquitätenhändler mit einem Anwesen draußen auf Cranborne Chase, in Tollard Royal, wo die reichen Leute wohnen.«
    »Ach ja, jetzt weiß ich, wen Sie meinen.«
    Obwohl ihr klar ist, dass er keinen blassen Schimmer hat, fährt sie fort: »Schauen Sie mal, was Sie im Internet über ihn finden können. Weiteres Material enthält wie gesagt dieser Ordner. Auch über den Selbstmord.« Sie öffnet die Akte und deutet auf eine Liste mit Telefonnummern. »Das hier ist die Handynummer von Gideon Chase, Nathaniels Sohn. Er hat darum gebeten, die Leiche sehen zu dürfen. Könnten Sie bitte dafür sorgen, dass er mit Zartgefühl behandelt wird?« Megan fragt sich, ob Jimmys Repertoire so weit reicht.
    »Betrachten Sie es als bereits erledigt.« Er lächelt breit und reißt dabei die Augen auf. Diesen kleinen Trick hat er sich irgendwo abgeschaut: eine todsichere Methode, sie wissen zu lassen, dass er willens ist, mehr für sie zu tun, als nur seine berufliche Pflicht zu erfüllen.
    Es darf ja wohl nicht wahr sein, aber er versucht tatsächlich, sie anzumachen. »Worauf warten Sie noch, Jimmy?« Sie neigt den Kopf, als betrachtete sie ein seltsames Insekt, das gerade unter einem Felsen hervorgekrochen ist. »Wie es aussieht, genieße ich das Vergnügen Ihrer Gesellschaft nur zwei Tage lang, also wird es höchste Zeit, dass wir uns an die Arbeit machen.«
    Er versteht den Wink mit dem Zaunpfahl und entfernt sich mit einem zweideutigen Zwinkern. »Bis später, Boss!«
    Megans Fäuste entkrampfen sich. Sie muss endlich lernen, ein wenig lockerer zu werden. Dass sie Idioten nicht ertragen kann, ist die eine Sache – der Drang, ihnen die Nase einzuschlagen, eine ganz andere.
    Sie macht sich in der Küche neben dem Hauptbüro eine Tasse schwarzen Tee und kommt gerade rechtzeitig zurück, um das Telefon läuten zu

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