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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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wäre es mit einem konventionelleren Rendezvous? Kino, Tanzen oder Abendessen? Du machst doch auch mal so normalen Scheiß, oder?«
    Sie bricht in lautes Gelächter aus. »Mann, du hast ja keine Ahnung, was für einer Höllenprozedur mein Vater dich unterziehen würde, bevor du auch nur die Erlaubnis bekämst, mir einen Kaffee auszugeben.«
    Er weiß nicht, was er sagen soll.
    Sie knöpft ihren Mantel zu. »Hör zu, ich muss gehen. Nächste Woche, gleiche Zeit?«
    Er nickt.
    »Übrigens mag ich dich. Mal sehen, wie es nächste Woche läuft. Dann können wir darüber reden, ob wir wirklich riskieren wollen, wegen eines Abendessens oder einer Tasse Kaffee Daddys Zorn auf uns zu ziehen.«
    Er hat nette Lachfalten um die Augen und ein richtig herzliches Lächeln. Sie gibt einem Moment der Schwäche nach, legt die Hände an seinen Nacken und küsst ihn auf eine Art, wie sie noch keinen anderen Mann geküsst hat: völlig entspannt. Es ist kein drängender und auch kein fordernder Kuss, aber ein sehr intimer.
    Als Jake die Augen wieder aufschlägt, ist sie bereits zur Tür hinaus und ein paar Schritte den Gang entlanggeeilt. »Hey!«
    Sie blickt sich über die Schulter nach ihm um.
    »Ich werde dich überraschen!« Er deutet mit Daumen und Zeigefinger ein Telefon an und hält es sich ans rechte Ohr. »Behalt dein Handy im Auge. Du hörst von mir!«

33
    Megan bringt ihren Ford neben dem Streifenwagen zum Stehen, der vor den Toren des Chase-Anwesens parkt, und lässt auf der Beifahrerseite das Fenster herunter. »Ich schätze, Sie sind Rob Featherby?«
    Ein gutaussehender, dunkelhaariger Mann Anfang zwanzig lächelt sie an. »In der Tat. Ich bin auch gerade erst eingetroffen. Sollen wir gleich weiterfahren?«
    Sie deutet auf das Haus. »Nach Ihnen.«
    Der Constable wirft ihr einen verschmitzten Blick zu, lässt den Wagen an und fährt los.
    Sie parken hinter einem Audi, der in der Zufahrt steht, und begeben sich hinaus in den warmen Sonnenschein. Featherby hat einen dicken Umschlag dabei, vollgepackt mit Beweisfotos vom Tatort.
    Megan drückt auf die Klingel und betätigt zusätzlich den schweren Türklopfer. Nachdem fast eine Minute vergangen ist, blickt sie zu dem A 4 hinüber. »Er muss da sein, das ist sein Wagen.«
    Der Constable läutet noch einmal energisch. Als er den Finger wieder vom Klingelknopf nimmt, geht die Tür einen Spalt weit auf. Gideon Chase späht heraus. Er wirkt bleich und mitgenommen. »Bitte entschuldigen Sie die Störung«, sagt Megan. »Wir müssen Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
    Gideon fühlt sich dem im Moment nicht gewachsen. »Das passt gerade ganz schlecht.« Er will die Tür wieder schließen.
    Megan stellt den Fuß dagegen. »Das hier ist Constable Featherby. Sie sind einander schon begegnet, auch wenn Sie sich nicht daran erinnern können. Er hat Sie kürzlich aus dem Haus gezogen, als es brannte.«
    Nun, da er das weiß, bleibt Gideon kaum noch eine andere Wahl, als seine guten Manieren zu mobilisieren. Er reicht dem jungen Beamten die Hand. »Vielen Dank. Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.« Dann sieht er Megan an und macht widerwillig die Tür ganz auf. »Am besten, wir gehen nach hinten durch. Die Küche ist der einzige Ort, mit dem ich bisher nähere Bekanntschaft geschlossen habe.«
    Die beiden treten ein, und er zieht die Tür hinter ihnen zu. Nachdem er bereits mehrere Tagebücher entschlüsselt hat, schwirrt ihm der Kopf, so dass ihm dieser Besuch gar nicht gelegen kommt.
    »Was für eine riesige Küche!«, ruft Megan in der Hoffnung, die angespannte Stimmung ein wenig aufzulockern. Sie streicht über einen alten Aga-Herd. Das Einzige, was hier fehlt, ist die Hand einer Frau. Die Fenster zieren keine Vorhänge, es stehen weder Vasen noch Schmortöpfe herum, und Gewürze kann Megan auch keine entdecken. Der Raum ist auf das reduziert, was Megan bei einer Küche ganz schrecklich findet: maskuline Funktionalität.
    Gideon tritt neben die beiden. »Das ist mir jetzt ein bisschen peinlich.« Er sieht Featherby an. »Man sollte zumindest in der Lage sein, dem Mann, der einem das Leben gerettet hat, eine Tasse Tee oder Kaffee anzubieten, aber ich fürchte, es ist keine Milch da. Ich könnte Ihnen beides nur schwarz servieren, falls Sie trotzdem etwas trinken möchten.«
    »Im Moment nicht, danke«, sagt der junge Constable.
    »Ich auch nicht, vielen Dank«, fügt Megan hinzu.
    Gideon lehnt sich mit verschränkten Armen gegen den Küchenschrank. Trotz seiner eher abwehrenden

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