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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
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ihr in der Kehle.
    »Amy, was hast du?«
    »Das Strandhaus«, brachte sie mühsam hervor. »Da ist jemand im Haus.«
     
    Ein grellweißer Blitz zuckte über den Ozean. Wenige Sekunden später hörte man dumpfes Donnergrollen, das sich mit dem Rauschen der Wellen vermischte.
    Amy hielt Ronnies Hand fest umklammert, während sie ein paar vorsichtige Schritte auf das Strandhaus zu machte. »Hast du es gesehen? Da war ein Gesicht im Fenster. Da! Siehst du’s? Da ist es wieder.«
    »Ja, jetzt sehe ich es auch«, erwiderte Ronnie. »Es ist tatsächlich jemand im Haus.«
    »Ich … ich habe Angst«, gestand sie. »Ich meine …« Sie schnappte entsetzt nach Luft und ließ Ronnies Hand los, als jemand durch die Glasschiebetür kam und auf der Veranda entlangging. »Es ist Buddy!«, rief sie schockiert.
    »Wow! Ich glaub’s einfach nicht!«, murmelte Ronnie bestürzt.
    Sie standen wie erstarrt da, als Buddy sie entdeckte und rufend und winkend über den Strand auf sie zugelaufen kam. »Hey, Leute! Leute!«
    Wieder zuckte ein Blitz aus den Wolken herab, gefolgt von dunklem Donnergrollen.
    »Buddy, alles in Ordnung mit dir?« Amys Stimme klang hoch und schrill vor Aufregung, »Wir dachten …«
    »Was ist passiert? Wo hast du gesteckt?«, fragte Ronnie. Er versetzte Buddy einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.
    »Hi«, erwiderte Buddy schüchtern und strich sich sein dunkles Haar zurück.
    Und dann bemerkten Amy und Ronnie den Blutfleck auf Buddys weißem T-Shirt. Immer noch rot. Immer noch feucht.
    »Ach so, ja …« Buddy begriff augenblicklich, worauf die beiden starrten. »Ich hab mich geschnitten.« Er hielt einen verbundenen Finger hoch. »Wollte ein Sandwich machen. Ist es zu fassen, wie ungeschickt ich bin? Ich kann noch nicht mal Brot schneiden.«
    »Buddy, wo bist du gewesen?«, drängte Amy und zwang sich, ihren Blick vom Blut auf seinem T-Shirt loszureißen. »Wir dachten alle, du wärst … du weißt schon. Tot.«
    »Tut mir Leid.« Er trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Ich bin zu meinem Cousin nach Rockford gefahren. Das heißt, meine Mom hatte mich hingebracht. Ich weiß, ich hätte euch Bescheid sagen sollen oder so. Aber ich war ziemlich durcheinander. Ich meine, nachdem Maria tot war. Ich …«
    »Die Polizei hat nach dir gesucht«, warf Amy ein, während sie forschend in seine braunen Augen blickte und nach der Traurigkeit darin suchte.
    »Ich habe die Polizei von meinem Cousin aus angerufen«, erklärte Buddy. »Ich habe ihnen alles gesagt, was ich wusste. Was nicht viel war.«
    »Wir haben uns echt Sorgen gemacht«, warf Ronnie vorwurfsvoll ein. »Ich meine, es war ein grauenhaftes Gefühl. Niemand hat uns gesagt, dass du noch am Leben bist.«
    »Wirklich nicht?« Buddys Miene drückte Überraschung aus. »Jemand hätte euch informieren müssen. Ich habe die Polizei angerufen, sobald ich sprechen konnte ohne … na ja, sobald ich sprechen konnte.«
    »Was ist denn nun passiert, Buddy?«, fragte Amy und baute sich vor ihm auf, zwang ihn, sie anzublicken. »Was ist Maria zugestoßen? Ist sie ertrunken? Als ihr beide schwimmen gegangen seid, hat sie da …«
    Buddy unterbrach ihre Fragen mit einer Handbewegung. »Wir sind nicht schwimmen gegangen.«
    »Nicht?« Amy klang schockiert.
    Er wich ihrem Blick aus und räusperte sich. »Es fällt mir immer noch verdammt schwer, darüber zu reden, weißt du.«
    »Tut mir Leid«, erwiderte sie. »Aber wir waren alle so entsetzt, so völlig durcheinander. Jede Nacht träume ich, dass …«
    »Maria war schwimmen, ich nicht«, erklärte er. »Nachdem du weggegangen warst, haben Maria und ich das Wasser getestet. Maria wollte schwimmen. Aber ich dachte, die Unterströmung wäre zu stark. Es war ein unheimlicher Sog. Ich bin wirklich ein guter Schwimmer, aber ich hatte Angst vor der Strömung. Also bin ich nicht ins Wasser gegangen.«
    Er hob einen flachen Stein auf und warf ihn hoch in die Luft.
    »Und Maria?«, bohrte Amy ungeduldig.
    »Sie wollte schwimmen. Ich hab ihr gesagt, sie sollte es besser nicht tun. Die Brandung war zu stark, zu unberechenbar. Sie nannte mich einen Feigling. Wir hatten praktisch einen Streit.« Seine Wangen färbten sich rot. »Ihr wisst, wie ich manchmal bin. Ich kann’s nun mal nicht ausstehen, wenn man mich beschimpft.«
    Er schüttelte den Kopf. »Jedenfalls … ich habe ihr gesagt, ich würde nicht ins Wasser gehen, und sie hat gemeint, dann würde sie eben ohne mich schwimmen. Daraufhin habe ich gesagt, sie

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