Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
Vom Netzwerk:
zu machen. Die Lokalzeitung hatte zwei Reporter und einen Fotografen geschickt, um die Story aufzunehmen.
    Was für ein Wirbel, dachte Buddy, unfähig, ein zufriedenes Grinsen zu unterdrücken. Das kühle Glas fühlte sich so gut an seiner fiebrigen Stirn an.
    Mann, was für eine Aufregung.
    Er selbst war auch ziemlich aufgeregt, wie er zugeben musste.
    Mord war wirklich eine aufregende Sache. Und so einfach.
    In all den Kinofilmen und im Fernsehen sah es immer so schwierig, so riskant aus. Fernsehmörder plagten sich immer mit massiven Gewissensbissen herum.
    Niemand hatte jemals gesagt, wie simpel es ist, jemanden umzubringen.
    Oder wie aufregend.
    Die Polizisten hatten Stuart inzwischen mit einer Segeltuchplane zugedeckt. Aber die Mühe hätten sie sich eigentlich sparen können, dachte Buddy.
    Er beobachtete, wie sie sich um die Plane kauerten und miteinander beratschlagten, während der fette Fotograf eine Aufnahme nach der anderen schoss.
    »Mal sehen, ob du mich jetzt auch heruntermachst, Stuart«, sagte Buddy laut vor sich hin, als er sich vom Fenster abstieß und in dem spärlich möblierten Wohnzimmer auf- und abzuwandern begann. »Nur zu! Wir wollen doch mal sehen, ob du jetzt auch noch deine Witze über mich reißt.«
    Stuart hat sich eingebildet, zum Schreien komisch zu sein, dachte Buddy verbittert. Er hat es genossen, mich auf die Palme zu bringen, mich vor allen lächerlich zu machen.
    Alle haben es getan.
    Okay, und Stuart musste dafür bezahlen.
    Maria musste dafür bezahlen.
    Sie werden alle dafür bezahlen.
    Klar, ich bin ein Außenseiter, dachte er grimmig. Sicher, ich bin anders als sie. Kann schon sein, dass ich nicht dazugehöre.
    Aber sie hatten keinen Grund, über mich zu lachen. Mich zu belügen.
    Niemand mag es, wenn man ihn auslacht.
    Er blieb am Fenster stehen und starrte hinunter auf den Strand. Keiner hatte sich gerührt.
    Jetzt lacht niemand mehr, dachte Buddy glücklich.
    Ein ganzer Strand voller Leute, und keiner lacht.
    Etwas abseits von dem Kreis von Polizisten sah er Amy und Ronnie stehen, die gerade von zwei ernst dreinblickenden Beamten befragt wurden.
    Es fiel Buddy schwer zu entscheiden, wen von den beiden er zuerst töten würde. Er wusste nur, dass sie sterben mussten. Sowohl Amy als auch Ronnie.
    Und es war so leicht. So simpel. Besonders, wenn man wusste, dass man ungestraft damit durchkam.
    Buddy zog sich ein sauberes T-Shirt an, während er »Earth Angel« vor sich hinsummte, ein Lied, das er vor kurzem im Radio gehört hatte. Er verstaute das blutbeschmierte T-Shirt sorgsam in seinem Rucksack und versteckte diesen in dem großen Schlafzimmerschrank.
    Dann rannte er hinaus zu Amy und Ronnie, sorgsam bemüht, eine schockierte, entsetzte Miene aufzusetzen.
    »Ich glaube es einfach nicht«, sagte er atemlos zu den beiden. »Gibt es irgendwelche Verdächtigen?«
    Ronnie schüttelte den Kopf. Amy, deren Gesicht bleich und verängstigt aussah, schaute noch nicht einmal auf.
    »Irgendwelche Hinweise oder so?«, erkundigte Buddy sich mit bekümmerter Miene.
    »Das da ist die Mordwaffe. Da drüben.« Ronnie zeigte auf den Holzknüppel im Sand.
    »Sieht ziemlich schwer aus«, meinte Buddy, während er auf das blutbeschmierte Stück Holz starrte.
    »Es ist wie ein Albtraum«, murmelte Amy vor sich hin. »Zuerst Maria, jetzt Stuart.«
    »Wer bist du denn?«, sagte plötzlich eine barsche Stimme,
    Buddy fuhr herum und sah einen der Polizisten, der Amy und Ronnie befragt hatte, unmittelbar hinter sich stehen. Er hatte ein schmales, blasses, pickliges Gesicht und kleine, graue, stechende Augen.
    Buddy sagte dem Officer seinen Namen. »Meine Mom und ich wohnen in dem Strandhaus.« Er wies auf das Haus.
    »Wo ist deine Mutter?«, fragte der Polizist, während er Buddy unverwandt in die Augen starrte.
    »In der Stadt, glaube ich. Sie ist nicht zu Hause.«
    »Du hast Stuart Miller gekannt?« Der Blick des Polizisten hatte etwas Anklagendes, Durchbohrendes.
    Buddy erwiderte seinen Blick ruhig. »Ich habe ihn vor ungefähr einer Woche kennen gelernt. Ich schätze, man könnte sagen, dass wir Freunde gewesen sind.«
    »Hast du ihn heute Morgen gesehen?«
    Buddy schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Eine Gruppe weiß gekleideter Sanitäter war inzwischen angekommen und hob Stuarts Leiche auf eine Trage.
    »Hast du von dem Strandhaus aus irgend etwas beobachtet?«, erkundigte sich der Officer.
    »Nein. Ich bin erst vor ein paar Minuten zurückgekommen. Ich war weg.«
    Amy hob ruckartig den Kopf,

Weitere Kostenlose Bücher