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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
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brachte uns um. Kalt und grausam«, fuhr Maria fort, ihre dunklen Augen matt vor Traurigkeit. »Dann floh er in die Zukunft zurück. Er ist frei und ungestraft davongekommen. Bis jetzt.«
    Ashley öffnete den Mund, um etwas zu sagen, wurde aber unterbrochen.
    Mit einem schrillen, wütenden Schrei sprang Brian aus dem Schrank heraus, stürzte sich wie rasend auf Maria und versuchte, ihr die Fackel aus der Hand zu reißen.
     
    Maria war fest entschlossen, ihre Rache zu bekommen. Sie wich keinen Zentimeter zurück, zuckte nicht mit der Wimper.
    Als Brian einen Satz auf sie zu machte, stieß sie mit der Fackel nach ihm.
    Die Flammen züngelten kochend heiß über seine Schulter.
    Seine Augen wurden riesengroß vor Schreck und Schmerz. Dann stieß er einen gellenden Schrei aus und stürzte hart auf den Fußboden. Er hielt sich mit einer Hand die versengte Stelle an seiner Schulter, während er eilig in die Sicherheit des Wandschranks zurückkroch.
    »Ich habe dich gewarnt, Buddy«, erklärte Maria schwer atmend. »Du kommst niemals mehr dort heraus. Niemals mehr.«
    Brian, der auf den Knien im Eingang zum Schrank lag, rieb sich wimmernd die Schulter.
    »Ich wollte doch nur wie Johnny sein«, jammerte er. »Das ist alles, was ich mir gewünscht habe. Ich wollte alles erforschen, so wie Johnny es tat. Also bin ich durch den Schrank gegangen und durch Zufall ins Jahr 1956 gelangt. Ich habe dich und deine Freunde kennen gelernt. Ich habe geforscht. Ich hab’s wirklich getan, genau wie Johnny.«
    Er schluckte hart. »Aber ihr wolltet mich nicht wie Johnny sein lassen. Ihr musstet mich aufziehen, musstet euch über mich lustig machen, mich quälen. Ihr wolltet mir keine Chance geben. Ihr wolltet mich demütigen. Deshalb … deshalb …«
    Er keuchte jetzt, versuchte krampfhaft, nicht in Schluchzen auszubrechen. »Wenn Johnny dort gewesen wäre …« Er senkte den Kopf.
    Lange Zeit herrschte Schweigen im Raum. Dann drehte Maria sich zu Ashley um. »Ich habe dich vor ihm zu warnen versucht«, sagte sie. »Ich habe versucht, dich abzuschrecken.«
    »Sie waren das, die mich angerufen hat?«, rief Ashley geschockt.
    Maria nickte. »Ich habe dich mit Buddy bei ihm zu Hause gesehen, als ihr Tennis gespielt habt. Ich sah, wie er dich angeschmachtet hat. Genauso hat er mich vor über dreißig Jahren angeschaut. Ich wollte dich vor ihm warnen.«
    »Sie haben gesagt, Sie wären tot«, erinnerte Ashley sich, und bei der Vorstellung lief ihr ein eiskaltes Prickeln den Rücken hinunter.
    »Ich bin wirklich tot«, erwiderte Maria leise. »Mein Herz ist zumindest tot. Mein Körper hat überlebt.« Sie wies auf ihre Narben. »Was noch davon übrig ist.«
    »Was ist Ihnen passiert?«, fragte Ashley und musterte den entstellten Körper, die verfärbten Narben. »Hat Buddy das getan?«
    »Es hätte ebenso gut sein Werk sein können«, antwortete Maria bitter. »Er hat mich mit einem Messer in den Arm gestochen und mich dann den Haien überlassen. Die Haie kamen angeschossen. Sie haben ihre Sache gut gemacht. Es tat so entsetzlich weh. Unerträgliche Schmerzen. Und so viel Blut. Grauenhafte Angst. Ich träume jede Nacht davon. Jede einzelne Nacht.«
    Sie holte zitternd Luft und fuhr fort. »Als Buddy wegschwamm, verließen mich meine Kräfte. Ich ging unter. Die Haie wollten nicht von mir ablassen. Ich gab es schließlich auf, mich gegen sie zu wehren. Ich war am Ende meiner Kräfte. Plötzlich fühlte ich Hände nach mir greifen, starke Hände. Zwei Fischer zogen mich in ihr kleines Boot. Sie haben mir das Leben gerettet. Ich wünschte, sie hätten mich ertrinken lassen.«
    Sie starrte in die gelben Flammen. Die Erinnerungen waren so schmerzlich, dass ihre Stimme versagte. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder gefasst hatte und gepresst weitersprach.
    »Die Fischer brachten mich zu einem Arzt. Sie benachrichtigten meine Tante, meine arme, entsetzte Tante. Ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich dort liegen musste. Monate um Monate. Als ich entlassen wurde, war ich so hässlich, so entstellt. Ich wollte nicht, dass mich irgendjemand sah. Niemand sollte mich mehr anschauen.«
    »Ich habe auch nie wieder Kontakt zu meinen alten Freunden aufgenommen«, fuhr sie fort. »Ich wollte keinen von ihnen sehen. Ich wollte, dass sie mich für tot hielten. Denn innerlich war ich tot.«
    Sie seufzte schwer. »Meine Tante und ich zogen in eine andere Stadt. Ich lebte dort mit ihr, bis sie starb. Damals war ich

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