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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Müller?«, vergewisserte sich Eadulf. »Wo finden wir ihn?«
    »Flussaufwärts, da hat er eine Getreidemühle«, lautete dieAuskunft. Ciarnat warf einen ängstlichen Blick über die Schulter, als befürchtete sie heimliche Zuhörer, und sprach dann im Flüsterton weiter. »Der Ort heißt An Cregáin. Haltet euch an den Mháigh, bis ihr an die Stelle kommt, wo vom Westen ein kleinerer Fluss mit starker Strömung in ihn einmündet. Dem müsst ihr folgen, er führt durch einen Wald, und dort findet ihr auch Marban. Ich muss euch jetzt aber wirklich rasch zum Abendessen bringen.«
    »Sag mir nur noch schnell, wie der Müller mit Aibells Familie verwandt ist. Ist er der Bruder ihrer Mutter oder ihres Vaters?«
    »Der Bruder von Escmug, aber die Leute sagen, er hätte ihn gehasst. Marban hat sich ganz selten in Dún Eochair Mháigh sehen lassen.«
    Länger ließ sich Ciarnat nicht aufhalten und hastete, gefolgt von Fidelma und Eadulf, durch die Gänge zum großen Saal.
    Cúana und Conrí warteten bereits an der wärmespendenden Feuerstelle und mit ihnen Socht und Gormán. Ein gedeckter Tisch lud zum Essen ein.
    Fidelma entschuldigte sich für die Verspätung. »Verzeiht, aber ich musste mein Haar noch in Ordnung bringen, und das junge Mädchen hier ging mir dankenswerterweise zur Hand.«
    Cúana nickte verständnisvoll und winkte sie zum Tisch.
    »Bitte, nehmt Platz. Ich habe Donennachs Harfenspieler hergebeten, um uns ein wenig zu unterhalten.«
    Fidelma schaute sich um, auf einem Stuhl in einer Ecke saß ein alter Mann mit einer Harfe vor sich. Auf ein Zeichen des Verwalters hin begann er mit flinken Fingern die Saiten zu zupfen. Es war durchaus üblich, dass Musiker Adligen bei Tisch aufspielten, und Cúana schien keine Hemmungen zuhaben, auch in Abwesenheit des Fürsten daran festzuhalten. In seiner Eigenschaft als Verwalter versäumte er nicht, dafür Sorge zu tragen, dass die Gäste ihre Plätze in gebührender Rangordnung zugewiesen bekamen. Ein deochbhaire , ein Mundschenk, achtete darauf, dass niemand ohne einen gefüllten Becher blieb, und auch ein dáilemain war zugegen, der für das Aufschneiden und Vorlegen von Fleisch zuständig war.
    Das Mahl als solches ließ nichts zu wünschen übrig. Es bestand hauptsächlich aus Fleischgerichten: mit Honig und Salz gewürzter Rehbraten am Spieß, Würstchen von Schwein und Lamm, eine Schüssel mit hartgekochten Eiern, die üblicherweise kalt gegessen wurden. Auch Fisch gab es, sowohl gekocht als auch gebraten, und als Beilage wurden Fenchel und gedünstete Kräuter serviert. Nicht dass es an anderem Gemüse gefehlt hätte – Zwiebeln und Wasserkresse, mit Knoblauch angerichteter Grünkohl vervollständigten das Bild. Später wurden dann Nüsse und Äpfel gereicht. Der Brauch verlangte, dass man mit der rechten Hand das Messer hielt und mit der linken das Essen zum Munde führte. Stets stand ein Bediensteter mit einer Schale Wasser und einem lámbrat , einem Leinentüchlein, bereit, um sich die Finger waschen und trocknen zu können, während der deochbhaire umsichtig die Becher mit Ale füllte. Wenn es Cúana darauf angelegt hatte, ihnen zu imponieren, so gelang ihm das.
    Als es im Harfenspiel eine kleine Pause gab, nutzte sie Cúana, um Fidelma mitzuteilen: »Ich habe aufgrund deiner Frage Erkundungen eingezogen – mir wurde versichert, dass es heute niemanden mehr hier gibt, der in irgendeiner Weise mit der Familie von Escmug oder Liamuin in Beziehung steht.«
    Eadulf zog die Augenbrauen zusammen und wollte sich dazu äußern, doch Fidelma war schneller. »Wie schade. Eshat den Anschein, als wären wir mit unseren Erkundungen hier am Ende.«
    Conrí nickte nicht sonderlich gerührt. »Und was schwebt dir jetzt weiter vor?«
    »Ich gedenke, Richtung Süden zu ziehen ins Gebiet der Luachra«, verkündete sie.
    »Zu den Luachra, Lady?«, fragte Cúana erstaunt. »Das ist für Reisende nicht ungefährlich.«
    »Keine Sorge. Ich kenne Fidaig von früher.«
    »Aber was willst du ausgerechnet dort?« Selbst Conrí schien verwundert.
    »Ich hab da noch ein paar Fragen, das ist alles.«
    »Du glaubst, die Luachra könnten mit der Geschichte in Cashel etwas zu tun haben?«, erkundigte sich Cúana.
    »Das gilt es herauszufinden. Zumindest habe ich mich davon überzeugen können, dass euer Gebiet in Conrís und deinen Händen, Cúana, sicher ist. Trotzdem rate ich euch, wachsam zu sein.«
    Eadulf war bemüht, einen eher unbeteiligten Eindruck zu machen. Fidelma gab doch sonst

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